Vorsicht Zecken! Jetzt sind die Biester auch in der Stadt angekommen
Nicht nur im Wald, auch im Stadtpark kann man sich eine Zecke einfangen. Denn die Blutsauger breiten sich immer weiter aus.

Sie breiten sich seit Jahren aus und sie können gefährliche Krankheiten übertragen: Zecken. Sie gehören zu den eher unangenehmen Begleiterscheinungen, wenn man sich viel und gern in der freien Natur tummelt. Aber wer diese Blutsauger ausschließlich im Wald vermutet, liegt falsch. Die Zecken-Biester sind jetzt auch in der Stadt angekommen.
Bei einer bundesweiten Erhebung haben Experten von April bis Juli in allen Bundesländern je zwei Stadtparks auf die Parasiten untersucht. Und fast überall wurden sie fündig.
Spitzenreiter waren dabei zwei Parks in Sachsen-Anhalt mit insgesamt gefangenen 101 Zecken auf einer Testfläche von 300 Quadratmetern. In Bremen fingen sie 85 Zecken, und auch in Hamburg (53 Zecken) und Mecklenburg-Vorpommern (46 Zecken) tummelten sich die Blutsauger. In Brandenburg waren es immerhin noch 18 Tiere, in Berlin fanden sich nur fünf Zecken. Grundsätzlich kommen Zecken nicht nur im Norden, sondern auch im Süden Deutschlands vor.
Zecken übertragen FSME: Schutz durch Impfung
Vorsicht ist also nicht nur bei einem Waldspaziergang, sondern auch bei einem Stadtparkbesuch geboten. Denn die Parasiten können gefährliche Krankheitserreger wie das Virus der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Durch Impfen kann man sich aber schützen.
Die FSME ist eine Erkrankung der Hirnhäute und des zentralen Nervensystems, die von Zecken übertragen wird. Folgen können dauerhafte gesundheitliche Schäden wie Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen sein. Impfen ist der beste Schutz gegen FSME. Zeckenexperte Prof. (a. D.) Dr. Jochen Süss betont: „Wer noch keinen Impfschutz hat, sollte jetzt zum Arzt bzw. zur Ärztin gehen und sich zur FSME-Impfung beraten lassen.“ Mit einem schnellen Impfschema kann innerhalb weniger Wochen ein Schutz für die aktuelle Zeckensaison aufgebaut werden.
Da die Parasiten noch weitere Krankheitserreger übertragen können, empfiehlt der Experte zusätzlich das Tragen langer Kleidung, das Benutzen von Anti-Zeckensprays und das gründliche Absuchen des eigenen Körpers nach einem Aufenthalt im Grünen.
FSME-Risiko in Deutschland steigt
Die Stiko empfiehlt die FSME-Impfung allen, die in den sogenannten FSME-Risikogebieten mit Zecken in Kontakt kommen können.
Mittlerweile weist das Robert-Koch-Institut (RKI) mehr als 40 Prozent aller Stadt- und Landkreise als solche Gebiete aus. Die meisten dieser Regionen liegen in Süd- und Mitteldeutschland. Doch auch im Norden und Osten Deutschlands kommen immer mehr Risikogebiete hinzu.
Auch viele beliebte Urlaubsgebiete wie zum Beispiel der Bayerische Wald und die Sächsische Schweiz liegen in den Risikogebieten. Das zeigt, wie wichtig Vorsorge ist.