Visa und Mastercard nicht akzeptiert – Debitkarten stressen Kunden
Immer mehr Banken geben Debitkarten an ihre Kunden aus und verzichten auf die beliebten EC-Karten. Doch das führt häufig zu Problemen

„Wir nehmen nur EC-Karten“ – ist eine der häufigsten Antworten, die Kunden in Berliner Betrieben zu hören bekommen. Vor allem Gaststätten und kleinere Unternehmen bieten Kartenzahlungen oft nur mit der altbekannten Girokarte an. Das wird jedoch zunehmend zum Problem.
Denn mehrere große Direktbanken in Deutschland statten ihre Kunden nur noch mit reinen Debitkarten der Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard aus. Doch an der Kasse bekommen Verbraucherinnen und Verbraucher damit Probleme. „Viele berichten davon, dass ihre Debitkarte im Geschäft nicht akzeptiert wird oder sie im Supermarkt kein Bargeld mit der Karte abheben können“, sagte Ramona Popp, Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbands, dem „Spiegel“.
Häufig Probleme bei der Zahlung mit Debitkarten
„Offenbar funktionieren die neuen Debitkarten nicht so, wie viele Verbraucherinnen und Verbraucher sich das wünschen“, ergänzte Stephanie Heise, Bereichsleiterin für Verbraucherfinanzen bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Dort gingen bislang mehr als 140 Beschwerden von Betroffenen ein.
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Das Handelsinstitut EHI schätzt laut Bericht, dass zwischen 150.000 und 200.000 Händler in Deutschland die Karten der US-Konzerne nicht akzeptieren wollen. Auch bei manchen Mietwagenstationen oder Behörden können Kunden demnach nicht mit den Karten bezahlen.
Kunden müssen für EC-Karten draufzahlen
Kunden, die weiter EC-Karten nutzen wollen müssen indes häufig draufzahlen. Bei der Deutschen Kreditbank, einer der größten Direktbanken des Landes, müssen Kunden mittlerweile 99 Cent pro Monat für die EC-Karte zuzahlen. Auch bei der ING Diba kostet die EC 99 Cent extra. Nur die Debitkarten sind bei beiden Banken weiter kostenlos.
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Der Grund für Weigerung vieler Händler, Debit- und Kreditkartenzahlungen anzubieten, dürfte sein, dass die Gebühren der Kartenzahlung für die Händler bei den Kreditkarten mitunter höher sind. Besonders bei kleinen Unternehmen nimmt das also ein Stück vom Gewinn.
Der Zahlungsdienstleister Visa will laut „Spiegel“ in diesem Geschäftsjahr aber bis zu zwölf Millionen Euro in die Hand nehmen, um die Zahl der Akzeptanzstellen auszubauen. Mastercard-Deutschlandchef Peter Robejsek erklärte demnach, es werde daran gearbeitet, kleinere Händler zur Akzeptanz der Karten zu bewegen.