Sorge vor dem Blackout: Mit diesen Überlebenstipps halten Sie den Stromausfall eine Woche durch
Wir verraten, worauf es im Notfall wirklich ankommt.

In der Ukraine gab es ihn kürzlich schon: den gefürchteten Blackout. Und auch wenn in Deutschland ein kompletter Stromausfall – anders als im Kriegsland Ukraine – wirklich unwahrscheinlich ist, können viele Menschen besser schlafen, wenn sie auf den schlimmsten Fall vorbereitet sind. Robert Schmitt, Präsident des Medizinischen Katastrophen-Hilfswerks Deutschland, ist überzeugt: „Hätten wir eine vorbereitete Bevölkerung, könnten wir ohne Probleme auch einen Stromausfall von einer Woche durchstehen.“ Wir verraten, worauf es im Notfall ankommt.
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Trinkwasserversorgung beim Blackout
Das A und O zum Überleben ist Wasser. Die meisten Menschen zapfen sich ihr Trinkwasser aus der Leitung. Das ist gesund und kostengünstig – könnte bei einem Stromausfall aber zum Problem werden. Gerade in höheren Etagen oder auf dem Land, wo die Wasserzuleitung an den Strom gebunden ist, kann die Wasserversorgung direkt mit ausfallen.
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Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät deshalb: 20 Liter Flüssigkeit pro Person für zehn Tage (Wasser, Saft und anderes) sollten immer vorrätig sein. Darunter fünf Liter Wasser zum Kochen – 0,5 Liter pro Tag.
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Essen zubereiten ohne Strom
Wichtig ist natürlich, einen gewissen Vorrat an Lebensmitteln zu Hause zu haben. Am besten solche, die kalt zubereitet werden können und trotzdem ohne Kühlschrank auskommen. Katastrophenschützer Boris Michalowski rät: „Der Vorrat kommt natürlich auf das Schadensszenario an. Bei zehn Tagen reden wir schon von einer komplett zerstörten Infrastruktur. Hier kann es dauern, bis Hilfe eintrifft.“ Man sollte zumindest so weit vorsorgen, dass man für zwei bis vier Tage eigenständig auskommt.
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Und wie bereitet man Essen zu, das gekocht werden muss? Der Herd funktioniert bei einem Stromausfall ja nicht, und viele Vorratslebensmittel (wie Nudeln oder Reis) brauchen nun mal kochendes Wasser. Ein Gaskocher schafft Abhilfe. „Ich finde kleine Koffer-Gaskocher gut. Sie haben kleine Kartuschen und sind relativ standsicher“, sagt Boris Michalowski. „Wenn man eine gute Belüftung hat, kann man die auch durchaus mal in der Küche verwenden.“
Wichtig: Auf keinen Fall einen Holzkohlegrill im Wohnraum nutzen. Es besteht die akute Gefahr einer Kohlenmonoxid-Vergiftung.
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Tipps zum Heizen beim Blackout
Fällt der Strom aus, bleiben in den meisten Fällen auch die Heizungen kalt. Was tun – gerade im Winter? Katastrophenschützer raten in diesem Fall zu Menschenansammlungen. Die ganze Familie sollte sich in einem (möglichst kleinen) Raum aufhalten – mit Decken und warmer Kleidung. Türe zu, damit die Restwärme nicht so leicht entweichen kann.
Robert Schmitt, Präsident des Medizinischen Katastrophen-Hilfswerks Deutschland, rät, darin dann ein Zelt aufzustellen, Schlafsäcke und Decken reinzulegen. „Wenn sich die ganze Familie da reinkuschelt, wird es schnell warm.“
Wichtig: Die Nutzung von selbst gebauten Öfen in geschlossenen Räumen, etwa der derzeit beliebten Teelichtöfen, ist gefährlich. Das sollte man lieber lassen.
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Licht für den Blackout „vorrätig haben“
Zur Vorbereitung auf den Blackout zählt auch die Beschaffung von Lichtquellen, die ohne Strom funktionieren. Taschenlampen und ausreichend Batterien sind hier das Mittel der Wahl. Auch gut: Taschenlampen mit integriertem Dynamo, deren Akkus auch per Handkurbel oder über ein Solarpanel geladen werden können. Und noch ein Tipp: Mit Stirnlampen hat man beide Hände frei und kann sich auch im Dunkeln gut bewegen.
Bei Stromausfall Brauchwasser für Toilette und Co sammeln
Wenn man den Stromausfall bemerkt, als Erstes die Badewanne oder ein paar Eimer mit Wasser füllen. Dann hat man einen gewissen Vorrat, auch wenn der Druck im Leitungssystem nachlässt. Ist dieses Brauchwasser nach einigen Tagen aufgebraucht, verschaffen kleine Windel-, Hygiene- oder Hundekotbeutel Abhilfe bei der Entsorgung.
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Informationen zum Stromausfall – technische Geräte beim Blackout nutzen
Wer über den Fernseher, das Smartphone oder das Radio über den Stromausfall informiert bleiben will, schaut spätestens dann in die Röhre, wenn alle Akkus alle sind. Deshalb sollte man Powerbanks immer gefüllt halten – das sind Batterien zum Aufladen von kleinen Elektrogeräten.
Tipp der Katastrophenschützer: Beim Blackout das Radio einschalten. Darüber werden in solchen Notfällen von den Behörden Informationen verkündet. Das Mobilfunknetz ist meist sowieso überlastet, Fernseher und Router funktionieren ohne Strom nun mal nicht.
Radios aber kann man mit Batteriebetrieb kaufen. „Und wenn Sie ein Auto haben, können Sie sich zum Radiohören aber ja auch mal kurz reinsetzen. Daher übrigens: Auto immer vollgetankt haben“, so Robert Schmitts Rat.
Boris Michalowski hat einen Extratipp: Finden Sie heraus, wo die sogenannten Katastrophenschutz-Leuchttürme des Wohnortes sind. „Dort bekommt man auch alle Informationen. Oder man findet Erste-Hilfe-Leistungen, wenn das nötig wird“, so der Krisenexperte. Häufig handelt es sich bei diesen Leuchttürmen um die Rathäuser oder andere öffentliche Stellen, die über eine Notstromversorgung verfügen.