Plastik-Strohhalm adé! Ab Juli müssen Alternativen her – aber welche taugen wirklich was?
Der KURIER nimmt die Alternativen aus Zucker, Getreide, Papier, Plastik und Glas unter die Lupe.

Ihre Tage sind gezählt. Ach was, man muss fast sagen: ihre Stunden. Strohhalme aus Plastik sind in den vergangenen Monaten schon immer seltener geworden. Ab Juli sind sie verboten. Doch was sind die Alternativen? Und was taugen sie?
Die 2019 beschlossene EU-Einwegplastik-Richtlinie soll zur Verringerung von Plastikmüll beitragen, der besonders für die Weltmeere und seine Lebewesen problematisch ist. Ab 3. Juli 2021 dürfen Plastik-Strohhalme deshalb nicht mehr verkauft werden.
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Essbare Strohhalme aus Zucker und Getreide
Die Stiftung Warentest hat im aktuellen Test essbare Strohhalme unter die Lupe genommen. Ihr Fazit: „Die aus Zucker sind Murks, die aus Getreide relativ stabil.“ Insgesamt sechs Plastikhalm-Alternativen wurden getestet: drei aus Hartweizengrieß, einer aus Reis und Tapioka und zwei aus Zucker. Dabei gab es unterschiedliche Probleme. Die aus Zucker zum Beispiel sind nicht stabil. Außerdem sind sie sehr süß und entsprechen in etwa zwei Stücken Würfelzucker. Jetzt stelle man sich bloß mal vor, dass man damit eine Cola trinken soll. Der Zuckerschock ist garantiert.
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Stabiler sind die Strohhalme aus Getreide. Zwei von ihnen sind mit 7 Cent pro Stück die günstigsten im Test. Aber: Beide sind in Plastik verpackt. Da muss man nach der Logik, Strohhalme wegen des Umweltschutzes und des Plastikverbrauchs zu verbieten, auch erst einmal lange suchen, wenn dass dann die Alternative ist.

Wiederverwendbare Strohhalme aus Metall oder Glas sind gewöhnungsbedürftig
„Neben den essbaren Halmen gibt es auch wiederverwendbare aus Metall oder Glas. Sie erfordern zwar in der Herstellung mehr Energie als solche aus Kunststoff, mit jeder Nutzung reduziert sich aber die Belastung“, erklärt die Stiftung Warentest. Das Problem bei diesen ist aber die Hygiene. Die dünnen Strohhalme lassen sich schlecht saubermachen. Metall-Strohalme sind außerdem nicht geschmacksneutral. Die aus Glas sind zwar bruchfest, aber nicht bruchsicher. Beide Alternativen lassen sich natürlich auch nicht knicken oder kauen, sie klirren am Glasrand – das ist schon etwas anderes als das Trinken aus einem Strohhalm, wie wir ihn kennen.
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Strohhalme aus Papier sind schon Gang und Gäbe
Bleibt noch die Option der Strohhalme aus Papier. Sie kleben bereits jetzt auf den meisten Trinkpäckchenpackungen. Beim Fastfood-Restaurant geht es nicht mehr ohne sie. Aber ob man sich daran jemals gewöhnen wird? Daran, dass sie schon beim Einstechen ins Trinkpäckchen wegknicken? Daran, dass sie sich beim Trinken auflösen und immer labbriger werden? Was noch dazu kommt: Wirklich umweltbewusst sind sie nur, wenn recyceltes Papier zur Herstellung genutzt werden würde. Wird der Rohstoff Holz für das Einmal-Produkt verwendet, schneidet dessen Ökobilanz im Vergleich zur Plastik dann nur noch etwas besser ab.
