Ofen, Herd oder Mikrowelle? Was Sie nutzen sollten, wenn Sie Geld beim Kochen sparen wollen
In der Pfanne oder im Backofen? Im Kochtopf oder der Mikrowelle? Und was ist eigentlich mit dem Toaster? Viele Speisen kann man so oder so zubereiten – wir verraten, mit welcher Methode sie am meisten Geld sparen.

Ofengemüse heißt Ofengemüse, weil es im Ofen gegart wird. In der Pfanne aber wird es deutlich schneller gar. Ist das dann nicht auch viel günstiger? Immerhin sind die Kosten für Energie in den vergangenen Wochen und Monaten explodiert. Wir rechnen vor, wie viel Geld Sie beim Kochen und Backen für Energie ausgeben und verraten, wie Sie sparen können.
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Herd oder Backofen – was spart mehr Geld?
Eine leckere Gemüsepfanne, die Kartoffeln für Kartoffeln mit Quark, das zarte Stück Fleisch: Viele Speisen lassen sich wahlweise in der Pfanne bzw. dem Kochtopf, aber auch im Ofen zubereiten. Bisher hat man die Entscheidung meist nach den Kriterien Bequemlichkeit und Geschmack getroffen. Doch mittlerweile ist es auch eine Frage des Geldbeutels.
Denn: „Der Backofen braucht ungefähr das Doppelte an Energie wie die Herdplatte“, rechnet Gerhild Loer vor, die im Bereich Energie bei der Verbraucherzentrale NRW arbeitet. Der Grund: „Das Aufheizen des großen Backraums braucht viel länger und ist nicht so effizient wie ein Topf auf einer Herdplatte“, so Loer.
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„Das Backrohr erwärmt Speisen über den Umweg Luft und braucht dadurch mehr Energie“, erklärt Norbert Endres, Energieberater für die Verbraucherzentrale Bayern. Dagegen ist in der Pfanne der Kontakt zur Wärme direkter.
Wie spart man bei der Benutzung von Pfanne und Kochtopf?
Wichtig: Nutzen die Bratpfanne und Kochtopf immer mit Deckel! „Denn ohne Deckel geht ein Vielfaches an Wärme verloren, weil sie einfach nach oben abhaut“, sagt Endres.
Was kostet das Aufbacken einer Pizza im Backofen?
Ältere Backöfen verbrauchen viermal mehr als jüngere. Deshalb ist das Sparen beim Kochen und Backen auch immer anhängig vom Gerät. Ein Beispiel: Wer eine Pizza in einer sehr alten Röhre bäckt, muss mit einem Verbrauch von bis zu 1,6 Kilowattstunden rechnen. Die kosten rund 60 Cent (Energiepreis Stand April 2022).
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Ein mittelaltes Gerät der Energieklasse A, rund zehn Jahre alt, verbraucht etwa 0,8 Kilowattstunden (30 Cent), moderne Geräte mit Energieeffizienzlabel A+++ nur noch 0,4 Kilowattstunden (15 Cent). Dabei handele es sich um durchschnittliche Werte, wobei gerade beim Pizzabacken der Löwenanteil des Verbrauchs in den ersten Minuten entsteht – bis zum Erreichen der Ziel(back)temperatur.

Wie spart man bei der Benutzung des Backofens?
Kräftig vorheizen ist meist nicht nötig. Nur bei empfindlichen Speisen, zum Beispiel speziellen Teigen oder Filets, müssen Sie den Backofen tatsächlich vorheizen. Bei den meisten Gerichten können Sie darauf verzichten. Das spart bis zu 20 Prozent Energie und Kosten. Noch ein Tipp: Wenn Sie anstelle von Ober- und Unterhitze die Heiß- oder Umluft Ihres Backofens nutzen, können Sie die Temperatur deutlich niedriger wählen. Das spart laut der Verbraucher-Plattform EcoTopTen zwischen 25 und 40 Prozent Heizenergie.
Wenn ich Brötchen aufbacken will, nutze ich besser Ofen oder Toaster?
Der Toaster funktioniert über Strahlungswärme und ist näher am Lebensmittel dran. Er braucht etwa eine Minute und ist daher recht sparsam im Verbrauch. Der Backofen braucht hingegen viele Minuten für das gleiche Ergebnis und benötigt eine höhere elektrische Leistung.
Wärmt man Essen vom Vortag besser in der Mikrowelle auf oder auf der Herdplatte auf?
„Die Mikrowelle erhitzt über Wassermoleküle direkt. Sie wurde ja ursprünglich für das klassische Aufwärmen entwickelt, damit das effizienter geht“, sagt Energieberater Endres. Seine Kollegin aus NRW ergänzt: „Bei großen Mengen über 500 Gramm kann der Topf allerdings genauso effizient sein, wenn man ansonsten die Mikrowelle mehrmals starten muss für die einzelnen Portionen.“