Dick anziehen oder Heizung an. Mittlerweile ist es so kalt in Deutschland, dass nur eine der beiden Optionen bleibt, wenn man nicht frieren will. Oder man nutzt eine der hier beschriebenen Alternativen.
Dick anziehen oder Heizung an. Mittlerweile ist es so kalt in Deutschland, dass nur eine der beiden Optionen bleibt, wenn man nicht frieren will. Oder man nutzt eine der hier beschriebenen Alternativen. imago/photothek

Die Angst vor horrenden Heizkosten, die kein Mensch mehr bezahlen kann, greift in Deutschland um sich. Eigentlich ist es vielerorts mittlerweile so kalt, dass viele Bürger zu besseren Zeiten längst ihre Heizungen angeworfen hätten. Dennoch verzichten derzeit viele darauf. Und im Winter? Zittern wir dann in unseren eigenen Wohnungen? Damit das nicht passiert, gibt es derzeit einen Run auf Heizlüfter. Was es damit auf sich hat, warum das kein guter Plan ist und welche Alternativen es gibt – KURIER gibt den Überblick.

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Was hat es mit dem Boom bei Heizlüftern auf sich?

Seit dem Russland Krieg gegen die Ukraine führt, ist auch in Deutschland nichts mehr wie es war. Die Inflation wütet ungebremst durch unsere Portemonnaies. Nicht zuletzt die Kosten für Gas und damit fürs Heizen sind ins Unermessliche gestiegen. Experten warnen vor Nachzahlungen von mehreren Tausend Euro.

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Manch ein vermeintlicher Sparfuchs hat sich deshalb schon im Sommer mit Heizlüftern aus dem Baumarkt eingedeckt. Das Prinzip: Stecker in die Dose, Wärme aus Strom. Vielerorts waren die Heizlüfter bereits ausverkauft, wo es welche gibt, kosten sie mehr als das Doppelte als vor einem Jahr. Aber machen Heizlüfter als Heizungsersatz wirklich Sinn?

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Warum wird das Heizen mit Heizlüftern zur Kostenfalle?

Mal abgesehen davon, dass Experten vor einem Blackout warnen, sollten all die Menschen, die in den letzten Monaten Heizlüfter gekauft haben, diese gleichzeitig einschalten, ist die Nutzung auch sonst keine all zu schlaue Idee. Der Grund: Auch die Strompreise sind extrem gestiegen. Für manch einen könnte die Nutzung des Heizlüfters zur Kostenfalle werden.

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Jetzt schon, rechnen Experten vor, müsse bei achtstündiger Nutzung eines Heizlüfters mit Zusatzkosten von 600 Euro pro Monat und mehr gerechnet werden! Da sollte man dann doch lieber gucken, dass man seine Wohnung anders warm bekommt. Und Alternativen – die gibt es ja.

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Steigende Preise und Angst vor einem Gas-Mangel: Immer mehr Menschen kaufen sich Heizlüfter. Dabei ist das kostentechnisch keine gute Idee.
Steigende Preise und Angst vor einem Gas-Mangel: Immer mehr Menschen kaufen sich Heizlüfter. Dabei ist das kostentechnisch keine gute Idee. Frank Rumpenhorst/dpa

Alternative zum Heizlüfter: Mit Korkplatten die Heizung ersetzen

Statt Ihr Geld in Heizlüfter zu stecken, die im Betrieb weitere Kosten verursachen, überdenken Sie die Anschaffung von Korkplatten für den Fußboden. Die gibt es im Baumarkt und sie sorgen für Fußwärme ganz ohne zusätzliche Heizung.

Noch besser: Nutzen Sie eine Dämmung aus Korkplatten unter einem Teppichboden. Das hilft zusätzlich gegen Wärmeverlust und sorgt für einen gemütlichen Winter.

Dämmung verbessern statt mit Heizlüfter heizen

Das A und O bei der Frage rund um eine warme Wohnung ist die richtige Dämmung. Wer undichte Fenster und Türen hat, verheizt einen Großteil der Wärme zum Fenster hinaus. Undichte Fenster kann man zum Beispiel mit Gummidichtungen aus dem Baumarkt abdichten. Dafür müssen Sie Ihren Vermieter nicht einmal um Erlaubnis bitten.

Auch Rollos vor dem Fenster sorgen dafür, dass die Wärme in der Wohnung gehalten wird. Lassen Sie diese nachts auf jeden Fall hinunter. Den gleichen Effekt haben übrigens auch große, schwere Vorhänge vor den Fenstern. Sie sorgen nicht nur optisch für Gemütlichkeit, sondern halten auch die Wärme.

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Restwärme statt Heizungspower in der Wohnung

Zugegeben, dies ist kein Tipp für jederzeit und immer. Aber auch dieser Trick kann für ein bisschen mehr Gemütlichkeit und Wärme in den Wintermonaten sorgen. Nutzen Sie die Restwärme Ihrer elektrischen Geräte fürs Heizen. Allen voran ist hier natürlich der Backofen zu nennen. Steht die Pizza nach dem Backen erst einmal auf dem Tisch, ist der Herd ausgeschaltet, können Sie ihn offen stehen lassen. So verteilt sich die Restwärme im Raum und heizt ihn auf.

Aber Achtung! Den Backofen nur einzuschalten, um die Wohnung zu wärmen, ist keine Option. Das ist viel zu energieintensiv.

Sorgen für Gemütlichkeit und Wärme: Mit Teelichtern kann man die Raumtemperatur um bis zu 2 Grad erhöhen.
Sorgen für Gemütlichkeit und Wärme: Mit Teelichtern kann man die Raumtemperatur um bis zu 2 Grad erhöhen. imago/Panthermedia

Teelichter statt Heizlüfter: zwei Grad mehr dank Kerzenpower

Wann waren Sie eigentlich das letzte Mal beim schwedischen Möbelriesen? Egal, ob Sie sich noch an das Jahr erinnern können oder nicht – es schlummern bestimmt noch die einen oder anderen Teelichte rund Kerzen in Ihren Vorratsschränken. Jetzt ist deren Zeit gekommen.

Hätten Sie gewusst, dass Teelichter die Raumtemperatur um zwei bis drei Grad erhöhen können. Das ist natürlich abhängig von der Größe des Raumes und der Menge an Teelichtern. Als Faustregel gilt: Ein Teelicht braucht man pro Quadratmeter. Klingt danach, als würden im kommenden Winter viele Lichtermeere die deutschen Wohnzimmer erhellen (und beheizen). Achten Sie aber auf Sicherheit – für Familien mit Kindern ist das sicher keine Alternative.

Übrigens: Im Internet gibt es zahlreiche Anleitungen für Teelicht-Öfen. Die sorgen zusätzlich dafür, dass sich die Wärme der Teelichter gleichmäßig verteilt. Probieren Sie es aus.