Bibbern oder Heizung andrehen? Wegen der gestiegenen Energie-Preise überlegen viele derzeit zweimal, ob sie wirklich schon heizen sollen.
Bibbern oder Heizung andrehen? Wegen der gestiegenen Energie-Preise überlegen viele derzeit zweimal, ob sie wirklich schon heizen sollen. IMAGO/photothek

Man hört es beinah täglich: Der Nachbar mit seinem 160-Quadratmeter-Haus, der bisher 175 Euro fürs Gas bezahlt hat, hat ein Schock-Schreiben bekommen: Die Kosten steigen auf 480 Euro – monatlich! Und mit banger Miene blickt man selber täglich in den Briefkasten. Denn: Derzeit trudeln bei vielen Verbrauchern die Preis-Erhöhungs-Schreiben der Energie-Versorger ein. KURIER verrät, was Sie auf keinen Fall vergessen sollten, wenn Sie solch ein Schreiben bekommen.

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Was sollten Sie nicht vergessen, wenn Ihr Energie-Anbieter eine horrende Erhöhung der Preise angekündigt hat?

Wer mit einer Preissteigerung bei seinem Strom- oder Gastarif konfrontiert ist, hat in der Regel ein Sonderkündigungsrecht. „Der Vertrag kann dann zu dem Zeitpunkt beendet werden, an dem die Preiserhöhung in Kraft tritt“, sagt Udo Sieverding, Bereichsleiter Energie bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Steigen die Preise also etwa zum 1. November, können Betroffene bis zum 31. Oktober kündigen. Bis zu diesem Zeitpunkt muss die Kündigung dann aber auch beim Versorger eingegangen sein. Also: Nicht vergessen – rechtzeitig das Kündigungsschreiben abschicken!

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Ist der Wechsel zum Grundversorger sinnvoll?

„Die Energiemärkte stehen Kopf“, stellt auch Verbraucherschützer Udo Sieverding fest. Jahrelang sei die Grundversorgung der teuerste Tarif gewesen. Das könnte sich jetzt ändern. Zumindest vorübergehend können die Grundversorger günstigere Energie-Preise anbieten als andere Anbieter.

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Die Energie-Preise explodieren, ein Wechsel zum Grundversorger kann derzeit durchaus sinnvoll sein.
Die Energie-Preise explodieren, ein Wechsel zum Grundversorger kann derzeit durchaus sinnvoll sein. Bernd Weißbrod/dpa

Warum haben die Grundversorger plötzlich günstigere Energie-Preise?

Jetzt profitierten Kunden von der defensiven Beschaffungsstrategie und der Mischkalkulation über die vergangenen zwei bis drei Jahre. Darum sollten Strom- und Gaskunden aktuell erwägen, sich in die Grundversorgung fallen zu lassen, wenn das für sie günstiger ist.

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Welche Entwicklung bei den Energie-Preisen erwarten Experten?

Sieverding schätzt, dass über kurz oder lang auch die Preise in der Grundversorgung weiter anziehen und sich dem Niveau der Sonderverträge angleichen. Er glaubt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher in den kommenden zwei bis drei Jahren mit sehr hohen Energie-Preisen leben müssen. „Spätestens dann dürfte sich die Situation entspannen und die Energieversorger werden die Tarife dann nach unten anpassen.“

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