Wenn die Kartoffeln so heftig keimen, sollte man sie auf keinen Fall mehr essen. Aber so weit muss es nicht kommen – es gibt Tipps und Tricks, die das Keimen hinauszögern.
Wenn die Kartoffeln so heftig keimen, sollte man sie auf keinen Fall mehr essen. Aber so weit muss es nicht kommen – es gibt Tipps und Tricks, die das Keimen hinauszögern. imago/Martin Bäuml Fotodesign

60,6 Kilogramm Kartoffeln isst jeder Deutsche im Durchschnitt pro Jahr. Sie ist das Grundnahrungsmittel Nummer eins. 5000 Kartoffelsorten gibt es weltweit. Aufgrund großer Anpassungsfähigkeit der Kartoffelpflanze wird diese auf fast allen Teilen der Erde angebaut. Doch eins haben alle Kartoffelsorten gemeinsam: Nach einer gewissen Zeit bilden sie Triebe. Aber sind die wirklich giftig? Und was kann man tun, damit die Kartoffeln nicht so schnell keimen. Ein einfacher Trick hilft – und was Sie dazu brauchen, haben Sie bestimmt zu Hause.

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Kann man die Schale bei Kartoffeln mitessen?

Eher nicht! Bei vielen Obst- und Gemüsesorten enthält die Schale wertvolle Vitamine – man sollte sie unbedingt mitessen. Die Kartoffel zählt allerdings nicht dazu. Experten raten, die Kartoffel zu schälen, vor allem, wenn Kinder sie essen. Die Schale der Kartoffel enthält natürliche Abwehrstoffe, die die Pflanze vor Bakterien schützt, das sogenannte Solanin. Dieses ist jedoch für den Menschen ungesund – in größeren Mengen sogar giftig. „Wenn Verbraucherinnen und Verbraucher die Schale mitessen wollen, sind hierfür grundsätzlich nur unverletzte, frische Kartoffeln geeignet“, heißt es vom Bundesinstitut für Risikobewertung.

Kann man Kartoffeln mit Trieben noch essen?

Kleine Mini-Keime sind kein Problem, einfach mit der Schale entfernen. Hat die Knolle aber einen ordentlichen Trieb, gehört sie auf den Kompost. Denn beim Keimen der Kartoffel gelangt das Solanin, eine schwach giftige chemische Verbindung, ins Innere. Auch schlecht: grüne Stellen. Diese und sogenannte Augen in Kartoffeln kann man aber großzügig wegschneiden und die restliche Kartoffel noch essen, rät das Bundesinstitut für Risikobewertung.

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Worauf sollte man achten, damit die Kartoffeln nicht so schnell keimen?

Wer Kartoffeln richtig lagert, kann sie monatelang aufbewahren, ohne dass sie austreiben. Damit Kartoffeln möglichst lange frisch bleiben und nicht zu keimen anfangen, ist die korrekte Lagerung besonders wichtig. Gut eignen sich kühle und dunkle Kellerräume. Wer die Möglichkeit nicht hat, seine Kartoffeln im Keller zu lagern, sollte trotzdem darauf achten, dass sie dunkel liegen, nicht zu viel Wärme ausgesetzt sind, trocken und luftig lagern.

Wer Kartoffeln richtig lagert, verhindert, dass sie schnell Triebe ausbilden.
Wer Kartoffeln richtig lagert, verhindert, dass sie schnell Triebe ausbilden. imago/Panthermedia

Mit welchem Trick hält man das Keimen von Kartoffeln auf?

Die richtige Lagerung der Kartoffel ist wichtig, damit sie nicht zu schnell Triebe bildet. Das schnelle Keimen der Kartoffeln kann man aber auch mit einem besonderen Trick hinauszögern, heißt es auf dem Blog gartenmoni.de. Dazu zu einer handelsüblichen Menge Kartoffeln (ca. 2 Kilo) ein bis zwei Äpfel legen.

Bekanntermaßen sondern Äpfel Ethylen ab. Das Reifegas sorgt bei anderem Obst und Gemüse dafür, dass die Früchte schneller reifen und verderben. Bei Kartoffeln aber wirkt es ganz anders. Hier unterdrückt es laut Expertin die Zellstreckung und damit die Keimung.