Es gibt viele eklige Orte und keimige Dinge im Haushalt. Die Toilette ist dabei nicht die größte Bakterienschleuder.
Es gibt viele eklige Orte und keimige Dinge im Haushalt. Die Toilette ist dabei nicht die größte Bakterienschleuder. IMAGO/imagebroker

Nicht erst seit Corona machen wir uns viele Gedanken über Sauberkeit und Hygiene. Desinfizierende Tücher, Sprays und Gels sind in die Haushalte eingezogen. Und der eine oder andere hat einen wahren Putzfimmel entwickelt. Sie auch? Ihre Toilette putzen Sie vermutlich regelmäßig. Aber es gibt viele andere Dinge im Haushalt, die auch öfter mal eine Reinigung gebrauchen könnten. Lesen Sie mal unsere Ekel-Hitparade. Ganz schön eklig: Wir verraten, wo zu Hause die meisten Keime lauern – es ist nicht das Klo!

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Keimschleuder Handtücher im Bad

Sie haben sich die Hände gewaschen oder vielleicht sogar geduscht. Und der restliche Schmutz, die restlichen Keime, die das Wasser nicht abgespült haben, landen unweigerliche im Handtuch. Dazu kommt: Handtücher hängen im Bad oft in der Nähe der Toilette. Hätten Sie gewusst, dass, wenn man beim Spülen den Deckel offen lässt, die Fäkalien bis zu zwei Meter rund um das Klo herum rausspritzen? Kein Wunder, dass Handtücher zu den ekligsten Dingen zu Hause gehören.

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Und wie oft sollte man Handtücher nun waschen? Tatsächlich ist die Antwort darauf noch etwas drastischer als viele vielleicht denken. Zumindest wenn es nach dem Mikrobiologen Professor Dr. Charles Gerba von der Universität von Arizona geht. Seiner Meinung nach nämlich solltest du deine Handtücher nach jeder Benutzung waschen (zum Beispiel bei Krankheiten), ganz generell aber spätestens nach drei Tagen. „Aus unseren Tests geht hervor, dass Gesichts- und Badehandtücher mindestens alle drei Tage gewechselt werden sollten.“

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Handtücher sollten alle drei Tage heiß gewaschen werden, damit Sie sich die Keime nicht mutwillig ins Gesicht schmieren.
Handtücher sollten alle drei Tage heiß gewaschen werden, damit Sie sich die Keime nicht mutwillig ins Gesicht schmieren. IMAGO/YAY Images

Schneidebretter für Wurst und Brot als Wohlfühloase für Bakterien

Sie müssen jetzt ganz stark sein: Zu den dreckigsten Orten zu Hause – zumindest wenn es um die Keimbelastung geht – zählt der Ort, an dem wir unser Essen zubereiten: die Küche. Waschbecken und Schneidebretter sind eine wahre Bakterien-Wohlfühloase. Laut wissenschaftlichen Untersuchungen tummeln sich im Küchenwaschbecken oft mehr Fäkalbakterien als in der Toilette. E.coli-Bakterien und Salmonellen haben ein leichtes Spiel.

Der Grund sind oftmals rohes Fleisch oder Fisch. Wenn wir das in der Spüle auftauen oder gar abspülen, verteilen sich die Keime bis in weit entfernte Ecken. Auch beim Aufschneiden sammeln sie sich auf dem Schneidebrett. Deshalb gilt: Besser Kunststoff als Holzbretter nutzen und diese in der Maschine bei mindestens 70 Grad waschen.

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Eine Schneidebrett aus Holz kann man meist nicht bei hohen Temperaturen im Geschirrspüler waschen. Es ist eine Brutstätte für Bakterien.
Eine Schneidebrett aus Holz kann man meist nicht bei hohen Temperaturen im Geschirrspüler waschen. Es ist eine Brutstätte für Bakterien. imago images/Shotshop

Handy als wahre Brutstätte für Keime und Bakterien

Achtung, jetzt wird’s richtig eklig. Diese Info ist nichts für schwache Nerven. Eine britische Firma untersuchte, wie infektiös Handys im Vergleich zu einem Toilettensitz sind. Das Ergebnis ist erschreckend, wenn auch erklärbar: Auf den Smartphone-Bildschirmen sammelten sich im Schnitt satte 84,9 infektiöse Einheiten, während es auf einem Toilettensitz zum Vergleich gerade einmal 24 sind.

Der Grund ist logisch: Durchschnittlich nimmt man das Smartphone 3000-mal pro Tag in die Hand. Dabei verteilt man zahllose Bakterien und Pilze darauf. Kein schöner Gedanke – vor allem, weil das Gerät beim Telefonieren direkt im Gesicht ist. Fachleute raten deshalb auch dazu, das Mobiltelefon mindestens einmal pro Woche zu desinfizieren – die Toilette putzt man ja auch regelmäßig.

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Gar nicht appetitlich: Auf dem Handy tummeln sich mehr Keime als im Klo.
Gar nicht appetitlich: Auf dem Handy tummeln sich mehr Keime als im Klo. Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Küchenschwamm hat die meisten Keime im ganzen Haus

Willkommen im Ekel-Paradies oder wann haben Sie zum letzten Mal Ihren Spülschwamm ausgewechselt? Mindestens alle zwei Wochen sollte man das tun, damit der nicht zur Keimschleuder wird. Wie die Forscher der Universität von Arizona in ihrer Studie herausfanden, tummeln sich bis zu sieben Milliarden Erreger auf Küchenschwämmen. Und damit wollen wir dann wirklich noch etwas sauber bekommen?

„Das mit Abstand dreckigste Ding im gesamten Haus ist immer der Küchenschwamm“, erklärt auch John Oxford, Professor für Virologie an der Universität London und Vorsitzender des Hygiene Council – einer internationalen Organisation, die Hygienestandards weltweit vergleicht.

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Der Spülschwamm ist mit Abstand der keimigste und ekligste Gegenstand in Ihrem Haus.
Der Spülschwamm ist mit Abstand der keimigste und ekligste Gegenstand in Ihrem Haus. IMAGO/agefotostock