Kreditkarten-Vergleich: DAS sind die Besten - laut „Finanztest“
Preise und Leistungen gehen weit auseinander. Bis zu 136 Euro pro Jahr lassen sich mit einem Vergleich bei Kreditkarten sparen, so „Finanztest“.

Kreditkarten sind praktisch und ein immer beliebtes Zahlungsmittel. Doch Preise und Leistungen gehen weit auseinander. Bis zu 136 Euro pro Jahr lassen sich mit einem Vergleich sparen, so „Finanztest“.
Wozu brauche ich eine Kreditkarte?
Eine Kreditkarte kann bei vielen Anwendungen nützlich sein, zum Beispiel zum Bargeld abheben im Urlaub. Fast alle Mietwagenfirmen im Ausland verlangen eine Kreditkarte als Sicherheit, ebenso Hotels bei der Zimmerbuchung vor Ort. Auch zur Zahlung im Internet sind sie hilfreich. Wer oft Autos oder Zimmer mietet und Produkte im Internet bestellt, kann eine Kreditkarte gebrauchen. Bei einer Kreditkarte werden die getätigten Umsätze gesammelt und zum Beispiel monatlich vom Girokonto abgebucht. Das ist praktisch ein kurzer Kredit, daher der Name.
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Ist es sinnvoll, eine Kreditkarte zu haben?
Grundsätzlich ja, wichtig ist aber, dass sie nur von der berechtigten Person verwendet wird, ihre Daten nicht weitergegeben werden und sie immer sicher verwendet werden. Zahlungen werden in der Regel mit PIN oder Kontrollnummern bestätigt. Ein Vergleich der Leistungen ist wichtig, hier gibt es große Unterschiede.

Wie unterscheiden sich Kreditkarten?
Die Zeitschrift „Finanztest“ (Ausgabe 5/2023) hat 32 aktuelle Kreditkarten getestet. Die positive Nachricht: Gute Karten müssen nicht unbedingt teuer sein. Sechs von ihnen erhielten das Prädikat „empfehlenswert“.
Darunter ist eine Kreditkarte mit angeschlossenem kostenlosen Girokonto, die Mastercard der Norisbank. Die fünf anderen empfehlenswerten – die Visa World Card von ICS, die Visa-Karten von Awa7 und von Barclays, die Genialcard der Hanseatic Bank und die Deutschland-Kreditkarte Classic von Paysol – buchen die Umsätze von einem bestehenden Girokonto ab. Ihre Auszeichnung erhielten die Karten, weil sie sowohl für Reisende als auch für Nutzer, die damit online und in Geschäften einkaufen, am preiswertesten waren.
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Wie hoch sind die Kosten?
Zwischen 0 und 19 Euro Jahrespreis werden für die Karten aufgerufen, große Unterschiede gibt es bei den Gebühren für den Karteneinsatz sowie bei den Leistungen. So sind etwa Reiseversicherungen bei keiner der Karten enthalten, dafür bietet Barclays eine Internet-Lieferschutz-Versicherung, Awa7 verspricht eine Baumspende bei Eröffnung des Kreditkartenkontos und für jede 100 Euro Kartenumsatz. Die anderen vier Karten kommen ohne Zusatzleistungen.
Worauf muss ich achten?
„Finanztest“ empfiehlt, bei der Auswahl der Karte darauf zu achten, dass eine Teilzahlung nicht aktiviert ist oder dass diese zumindest manuell abgeschaltet werden kann. Das ist bei den empfohlenen Karten der Fall. Wo die Teilzahlung nicht abgestellt werden kann, werden Rechnungsbeträge nur teilweise in Raten zurückbezahlt. Für die offenen Restbeträge sind, wenn sie nicht rechtzeitig ausgeglichen werden, mitunter hohe Zinsen zu zahlen – zwischen 9 und über 20 Prozent.
Was unterscheidet Debitkarten von Kreditkarten?
Weil viele Banken inzwischen statt einer Girokarte eine Debitkarte von Mastercard oder Visa ausgeben, haben die Tester auch diese separat untersucht. Bei ihnen werden Umsätze umgehend auf das Girokonto gebucht, sie sollen aber sonst ähnliche Funktionen wie echte Kreditkarten bieten.
In der Praxis habe sich das jedoch nicht immer bewährt, warnt „Finanztest“. So seien Leser im Ausland bei Zahlungen mit verschiedenen Debitkarten gescheitert – etwa bei der Mietwagenbuchung oder beim Zahlen im Supermarkt oder an Tankstellen. Deshalb seien diese Karten nur bedingt ein Ersatz für klassische Kreditkarten, so die Tester.
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Welche Nachteile und Probleme gibt es?
Einige Händler lehnen die Zahlung per Kreditkarte ab, da diese unter Umständen hohe Gebühren kosten. Bei Zahlungen im Ausland kommen in der Regel für den Nutzer weitere Gebühren („Auslandsumsatz“) hinzu.
Wer braucht keine Kreditkarte?
Für den Urlaub empfiehlt „Finanztest“ grundsätzlich mehrere unabhängig voneinander funktionierende Zahlungsmittel. So sei man im Falle des Falles auf der sicheren Seite. Ob es dazu allerdings wirklich die Kreditkarte braucht, müssen Verbraucher individuell für sich bewerten.
Wer zum Beispiel eine Pauschalreise in Europa antritt, sei mit der Girocard oder einer Debitkarte von Visa oder Mastercard in der Regel ausreichend abgesichert, finden die Tester.
Wer seine Reise selbst plant oder sich auch außerhalb Europas aufhält, sollte eine klassische Kreditkarte zur Hand haben. Aber: Zur Kreditkarte der Hausbank sollte nur greifen, wer sie gratis oder zu einem günstigen Jahrespreis von maximal 30 Euro bekommt, raten die Tester.