Die Online-Handelsplattform Ebay verlangt in Deutschland künftig bei privaten Verkäufen keine Angebotsgebühren oder Verkaufsprovisionen mehr.
Die Online-Handelsplattform Ebay verlangt in Deutschland künftig bei privaten Verkäufen keine Angebotsgebühren oder Verkaufsprovisionen mehr. Rüdiger Wölk/imago

Es ist eine Hammer-Nachricht für alle Fans des Ausmistens und Weiterverkaufens: Ebay wird in Deutschland kostenlos. Der Konzern streicht die Gebühren für private Verkäufer und macht das Geschäft mit dem Secondhand-Handel damit deutlich attraktiver.

Lesen Sie auch: Energiepauschale? Drei miese Betrugs-Maschen – und wie Sie sich schützen >>

Was viele vor dem Verkauf auf Ebay bisher abschreckte: Verkäufer mussten rund elf Prozent ihrer Erlöse als Provision abtreten. Dazu kamen 35 Euro-Cent als Einstellgebühr. Da lohnt es sich kaum, ein Kleid für fünf Euro oder das ungeliebte Stofftier vom Kind weiterzuverkaufen.

Lesen Sie auch: Finger weg von gefärbten Eiern aus dem Supermarkt! DAS ist der Grund

Doch genau diese Gebühren fallen am Mittwoch (1. März 2023) weg. Zumindest für private Verkäufer. An den Kosten für gewerbliche Anbieter ändert sich nichts.

Gibt es noch Gebühren bei Ebay?

Gibt es einen Haken? Einen klitzekleinen – wenn überhaupt. „Sie können jeden Monat 320 Angebote erstellen, ohne dass dafür eine Angebotsgebühr anfällt“, erklärt das Unternehmen auf seiner Website. „Für alle Angebote, die nach dem Ausschöpfen dieses Monatskontingents erstellt werden, wird eine Gebühr von EUR 0,50 berechnet.“

Lesen Sie auch: New York eine Fahrradstadt? Diese Survivaltipps aus der Megacity gelten garantiert auch in Berlin>>

Ebay dürfte nach dem Wegfall der Gebühren noch attraktiver für private Verkäufer werden.
Ebay dürfte nach dem Wegfall der Gebühren noch attraktiver für private Verkäufer werden. Justin Sullivan/Getty Images

Mit dem Wegfall der Kosten beseitige man die größte Hürde, die Verbraucherinnen und Verbraucher bislang beim Verkaufen über ebay.de gesehen haben, erklärte das Unternehmen am Dienstag in Kleinmachnow bei Berlin. Die Regelung gilt zeitlich unbefristet, aber nur in Deutschland. Die Bundesrepublik ist nach den USA und Großbritannien die drittgrößte Umsatzregion des Unternehmens weltweit.

Lesen Sie auch: Dreister Betrug! Mit dieser Dreiecksmasche zocken Gauner Sie auf Ebay Kleinanzeigen ab – es kann jeden treffen >>

Ebay sieht Wegfall der Gebühren als Investition

Der Geschäftsführer von Ebay Deutschland, Oliver Klinck, sagte, der Wegfall der Gebühren für den privaten Verkauf sei eine Investition in das gesamte Marktplatz-Geschäft: Der Anreiz des privaten Verkaufs treibe das Geschäft privater Verkäufe an, erweitere die Vielfalt des Angebots bei Ebay Deutschland und steigere so die Attraktivität des Marktplatzes. Die Gebührenstreichung soll sich so auch für die Plattform selbst rechnen. „Wir sehen, dass die privaten Verkäufer auch als Käufer viel aktiver sind. Diejenigen, die über Ebay verkaufen, shoppen auch doppelt so viel wie die Käufer, die nur einkaufen.“

Klinck sagte, die Initiative passe auch zu den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: „Wir leben in einer Zeit, in der vielen Familien Geld im Portemonnaie fehlt.“ Eine repräsentative Meinungsumfrage von YouGov habe ergeben, dass wegen Energiekrise, Inflation und anderer widriger Umstände es durchschnittlich 180 Euro im Monat seien, sind die den Familien fehlten. „Daher gibt es einen großen Bedarf in Deutschland, durch den privaten Verkauf zusätzliche Einnahmen zu erzielen.“