Knifflige Mülltrennung

Diese fünf Dinge gehören NIEMALS in den Biomüll

Mülltrennung in Deutschland ist eine Wissenschaft für sich. Vor allem der Biomüll bringt einen manchmal echt ins Straucheln. Der KURIER hilft weiter.

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Der Zweifel vor der Biotonne: Was gehört hier hinein und was nicht?
Der Zweifel vor der Biotonne: Was gehört hier hinein und was nicht?Zoonar/ IMAGO

„Darf das eigentlich da rein?“, die Frage stellt man sich wohl nirgendwo so häufig wie beim Biomüll. Im Prinzip ist es ganz einfach: Alles, was organisch ist, gehört rein. Im Einzelfall kann es aber schon mal ganz schön knifflig werden, und plötzlich steht man vor der Mülltonne mit dem Teebeutel in der Hand und philosophiert darüber, was „organisch“ überhaupt bedeutet. So weit muss es nicht kommen.

Dieser Müll gehört in die Biotonne

Was organisch ist, geht in den Biomüll. Darunter zählen jede Art von Speiseresten, Gemüse-, Obst-, Nuss- und Eierresten. Der Haken: Wie bei anderen Wertstoffen dürfen auch Bioabfälle nicht verunreinigt sein, das heißt unter anderem keine Verpackungen aus Kunststoff oder Papier.

Experten zufolge gehören folgende Abfälle auf jeden Fall in den Biomüll: Speisereste (in jedem Zustand), Gartenabfälle wie Heu und Stroh, Pflanzen (sowohl Topfpflanzen als auch Schnittblumen) und Eierschalen, Fleisch- und Wurstreste sowie Fischgräten.

Der richtige Biomüll: darum ist er so wichtig

Dieser Biomüll kann im Recycling-Prozess super verwendet werden, unter anderem für die Erzeugung von Biogas. Aber wir haben definitiv noch Luft nach oben: Rund 40 Prozent der Dinge, die Deutsche in den Restmüll schmeißen, gehören eigentlich in die Biotonne!

Die Verwirrung ergibt Sinn. Gerade was Biomüll angeht, ist man lieber eine Nummer zu vorsichtig. Und es ist nicht ganz unberechtigt: Manche organischen Abfälle gehören tatsächlich NICHT in den Biomüll, weil sie Schadstoffe enthalten oder zu langsam in der Kompostier- und Biogasanlage verrotten. Für alle Verunsicherten haben wir deswegen hier eine praktische Übersicht, welche Sachen Sie lieber anders verwerten sollten.

Beim Biomüll ist man gerne übervorsichtig. Mit unseren Tipps müssen Sie das nicht sein.
Beim Biomüll ist man gerne übervorsichtig. Mit unseren Tipps müssen Sie das nicht sein.CHROMORANGE/ IMAGO

Gehört nicht in den Biomüll: Haustier-Kot

Streu, Hunde-, Katzen- oder Kleintierkot und -urin gehören nicht in den Biomüll. Theoretisch gesehen bestehen die Ausscheidungen zwar auch aus pflanzlichen Nährstoffen, aber es ist immer möglich, dass sie Parasiten und gesundheitsschädliche Bakterien enthalten können. Darum lieber auf Nummer sicher gehen und Haustier-Kot in den Restmüll werfen.

Gehört nicht in den Biomüll: Asche

Ob Holz- oder Kohleasche: Auch wenn sie vielleicht mal organisch waren, haben sie nichts im Biomüll zu suchen. In Asche befinden sich nämlich natürlich vorkommende Schwermetalle wie Blei, Zink und Kadmium. Dadurch kann man sie nicht weiterverarbeiten.

Gehört nicht in den Biomüll: Speiseöl

Speiseöle und -fette eignen sich dafür, Essen haltbarer zu machen, aber genau deswegen gehören sie nicht in den Biomüll: Für den Recyclingprozess zersetzen sie sich zu langsam. Wer sie ordnungsgemäß entsorgen will, der kann sie zum Wertstoffhof oder zu einem Rücknahmeautomaten mitnehmen.

Gehört nicht in den Biomüll: Bäckertüten

Wer hat’s nicht schon mal gemacht: den Biomüll in einer Bäckertüte gesammelt und beides gemeinsam in die Tonne geworfen. Aber Bäckertüten bestehen nicht nur aus Papier, sondern sind oft zusätzlich mit Kunststoff beschichtet, der in der Kompostieranlage nicht verrotten kann. Also: in Zukunft lieber den zusätzlichen Schritt gehen und den in der Bäckertüte gesammelten Biomüll ausschütten. Danach die Bäckertüte im Restmüll entsorgen.

Gehört nicht in den Biomüll: Kaffeekapseln

Hersteller behaupten gerne, dass ihre kompostierbaren Espresso- und Kaffeekapseln biologisch abbaubar seien. Für die Kompostieranlagen bringt das leider herzlich wenig: Dort brauchen sie zum Verrotten viel zu lange, als dass man sie verwenden kann.