Die wichtigsten Antworten
Achtung, Tigermücke! Experten warnen vor extremen Mückenstichen
Wie erkennt man einen Stich einer Tigermücke? Warum ist der Exot so gefährlich? Und wie verbreitet ist die Tigermücke eigentlich in Deutschland?

Das Wetter der letzten Tage mit abwechselnd viel Regen und richtig warmen Stunden hat nicht nur genervt – es nervt auch weiterhin. Weil das die perfekten Bedingungen waren, um nun für eine richtige Mückenplage zu sorgen. Das Problem: Stiche von „normalen“ Mücken sind schon ätzend. Die von Tigermücken sind mitunter aber richtig gefährlich. Wie Sie die Mücke erkennen, was die Stiche unterscheidet und was Sie tun sollten – KURIER gibt Rat.
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Wie kommt die Tigermücke nach Deutschland?
Die Asiatische Tigermücke stammt aus den Tropen, breitet sich aber im Zuge des Klimawandels seit den 1990er-Jahren massiv in Südeuropa und Teilen Mitteleuropas aus, wie es vom Friedrich-Löffler-Institut heißt. Eine lokale Vermehrung wurde hierzulande erstmals im Jahr 2014 festgestellt. Mittlerweile gebe es fest etablierte Populationen, sagt Mücken-Expertin Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF).
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Wo verbreiten sich Tigermücken in Deutschland?
Anders als heimische Mücken nutzen die weiß gestreiften Tiere häufig kleine Wasserreservoirs etwa in Untersetzern von Blumentöpfen und sind vor allem im urbanen Umfeld zu finden. Vor allem in Bayern und Baden-Württemberg ist sie verbreitet, aber auch in Hessen, Thüringen und Berlin. Die Saison starte erst Ende Juni, Anfang Juli und dauere je nach Temperatur bis September, Oktober.
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Warum ist die Tigermücke so gefährlich?
Die Tigermücke kann eine Reihe gefährlicher Krankheitserreger wie Dengue- und Chikungunya-Virus übertragen. Sticht eine Tigermücke einen Infizierten, können sich aufgenommene Viren in dem Insekt vermehren und auf weitere Menschen übertragen werden, wenn die Mücke erneut zusticht. Entscheidend ist dabei allerdings nicht allein das Vorkommen der Mücken.
Zika-Viren zum Beispiel benötigen Experten zufolge große Hitze, um sich gut in den Mücken vermehren zu können, mit Temperaturen, die in Deutschland bisher eher selten erreicht werden. Das Dengue-Virus hingegen kann sich auch bei gemäßigten Temperaturen gut in den Mücken vermehren. Der Erreger verursacht langanhaltende Gelenkbeschwerden etwa in der Hand, die oft als rheumatische Erkrankung verkannt werden.
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Wie erkennt man einen Stich einer Tigermücke?
Ein Stich einer Tigermücke ähnelt im Allgemeinen einem Stich einer herkömmlichen Mücke. Es gibt jedoch einige Merkmale, die dabei helfen können, einen Stich einer Tigermücke zu identifizieren: Tigermücken neigen zum Beispiel dazu, mehrere Stiche in unmittelbarer Nähe zueinander zu setzen. Sie können kleine Gruppen von roten, juckenden Beulen bemerken, die in einer Linie oder einem kleinen Cluster angeordnet sind.
Die Einstichstelle kann sich röten und leicht anschwellen. Oft ist die Schwellung bei einem Stich einer Tigermücke etwas ausgeprägter als bei anderen Mückenstichen. Die Symptome eines Stichs einer Tigermücke halten in der Regel einige Tage an, bevor sie abklingen. Der Juckreiz und die Rötung können jedoch länger anhalten als bei herkömmlichen Mückenstichen.
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Muss man in Deutschland jetzt Angst vor Stichen der Tigermücke haben?
Noch ist hierzulande kein Fall bekannt geworden, bei dem eine Erkrankung durch den Stich einer hier lebenden Tigermücke übertragen wurde – Experten halten das wegen des Klimawandels aber nur für eine Frage der Zeit. In Südfrankreich zum Beispiel wurden schon mehrfach Zika-Infektionen durch dort heimische Tigermücken gemeldet. Nachgewiesene Dengue-Infektionen gab es etwa auf Madeira sowie in Kroatien und Frankreich. Auch Chikungunya-Ausbrüche gab es im Mittelmeerraum bereits.
Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC warnte erst kürzlich vor dem steigenden Risiko durch von Mücken übertragene Krankheiten. Die Asiatische Tigermücke breite sich in Europa weiter Richtung Norden und Westen aus. Die Zahl betroffener Regionen des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) habe sich binnen zehn Jahren fast verdreifacht.
Sollte man vorsichtshalber unter Moskitonetzen schlafen?
Übertriebe Angst ist nicht nötig. „Grundsätzlich bei jedem Mückenstich Sorge zu haben, ist im Moment sicher übertrieben“, sagt der Tropenmediziner Tomas Jelinek. „Es ist eine ernstzunehmende Krankheit, aber man muss kein massenhaftes Auftreten in Deutschland erwarten.“ Es sei aber durchaus wahrscheinlich, dass es in Zukunft auch hierzulande zu kleineren West-Nil-Ausbrüchen kommen werde.