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300 Euro vom Staat? So läuft der dreiste Betrug mit der Energiepauschale aus dem Entlastungspaket

Zur Entlastung in der Energiekrise sollen Bürgerinnen und Bürger 300 Euro vom Staat bekommen. Das machen sich Betrüger zunutze und zocken Menschen ab. Was Sie jetzt wissen sollten, um nicht auf die Abzocke hereinzufallen.

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Eine Einmalzahlung vom Staat soll helfen, die hohen Energiekosten aufzufangen. Doch Betrüger nutzen die Energiepauschale für Abzock-Versuche.
Eine Einmalzahlung vom Staat soll helfen, die hohen Energiekosten aufzufangen. Doch Betrüger nutzen die Energiepauschale für Abzock-Versuche.picture alliance/Lino Mirgeler/dpa

Geld quasi geschenkt zu bekommen, klingt immer verlockend. Deutschlands Politiker haben derzeit vermeintlich die Spendierhosen an, schütten an jeden Deutschen eine Energiepauschale von mehreren Hundert Euro aus. Das reicht natürlich in Wahrheit nicht einmal, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten zu bezahlen. Aber es ist besser als nichts. Also will man die 300 Euro auch auf jeden Fall bekommen. Und diesen Wunsch machen sich jetzt Betrüger zunutze. KURIER erklärt die Abzocke mit der Energiepauschale.

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Wie genau funktioniert die Energiepreispauschale von 300 Euro? Wie bekommt man sein Geld?

Anspruch auf die 300 Euro aus dem zweiten Entlastungspaket haben alle, die in Deutschland leben und arbeiten oder Grenzpendler sind: Angestellte, Auszubildende, Beamte, Soldaten, Vorstände, Minijobber oder Aushilfskräfte. Auch Arbeitnehmer in Altersteilzeit bekommen Geld. Die Pauschale wird in der Regel mit dem September-Gehalt gezahlt. Automatisch und ohne, dass Sie sie beantragen müssen. Bei Selbstständigen wird die Steuer-Vorauszahlung vom 10. September gesenkt. Wer Anfang des Jahres noch beschäftigt war, jetzt aber arbeitslos ist, bekommt das Geld ohne besonderen Antrag über die Steuererklärung.

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Dank des Entlastungspakets 3 sollen auch Rentner Anspruch auf die 300 Euro haben, Studenten sollten 200 Euro bekommen. In beiden Fällen ist Voraussetzung, dass die betroffene Person nicht schon im September das Geld bekommen hat. Das ist etwa der Fall, wenn Rentner oder Studenten einen Minijob haben und die 300 Euro so über ihren Arbeitgeber beziehen.

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Wie funktioniert die Abzocke zur Energiepauschale per Mail?

Die Verbraucherzentrale warnt aktuell vor einer Mail, die nur scheinbar von der Sparkasse versandt wird. In dieser Phishing-Mail wird erklärt, wer die Energiepauschale aus dem Entlastungspaket der Bundesregierung erhält. „Anders als oft üblich, ist die betrügerische Mitteilung nahezu ohne Rechtschreibfehler und in guter Grammatik geschrieben“, heißt es bei der Verbraucherzentrale.

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Um Empfänger zum Anklicken des Links auf eine falsche Sparkasse-Internetseite zu bewegen, heißt es in der E-Mail: „Um Ihre Identität sowie den Anspruch auf eine Auszahlung feststellen zu können, benötigen wir eine Bestätigung Ihrer bereits angegebenen Daten bei der Erstellung Ihres Girokontos in einer unserer Filialen.“ Erst dann erhalte man „in den nächsten vier Wochen Ihre Auszahlung der Energiepauschale“.

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Sollten Sie solch eine Mail der Sparkasse bekommen, handelt es sich um einen Betrugsversuch.
Sollten Sie solch eine Mail der Sparkasse bekommen, handelt es sich um einen Betrugsversuch.Verbraucherzentrale

Wie funktioniert die Abzocke zur Energiepauschale per SMS?

Ähnlich läuft auch die Abzocke per SMS. In diesem Fall ist der vermeintliche Absender das Bundesministerium der Finanzen.  Darin heißt es: „(Bundesministerium der Finanzen) Sie müssen noch einen Betrag von 254,33 erhalten. Verifizieren Sie sich und erhalten Sie den Betrag per: (...)“. Es folgt ein Link, den man laut Absender anklicken soll.

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Mit solchen Abzock-SMS zur Energiepauschale wollen Betrüger empfindliche Daten der Empfänger bekommen.
Mit solchen Abzock-SMS zur Energiepauschale wollen Betrüger empfindliche Daten der Empfänger bekommen.Verbraucherzentrale

Wie sollte man auf den Betrugsversuch reagieren?

„Wenn Sie eine Nachricht erhalten, über die Sie Ihre Daten zur Auszahlung der Energiepauschale angeben sollen, folgen Sie keinem darin enthaltenen Link!“, rät die Verbraucherzentrale. Auch wichtig: Antworten Sie nicht auf die Nachricht! Kennzeichnen Sie E-Mails als Spam oder verschieben Sie sie in den Spam-Ordner! Wenn Sie eine vergleichbare Aufforderung per SMS bekommen, ignorieren Sie sie und sperren Sie die Absendernummer.

Was kann ich tun, wenn ich bereits auf den Betrug reingefallen bin und meine Daten angegeben habe?

Was die Betrüger mit Ihren Daten machen, ist nicht ganz klar. Identitätsdiebstahl, Shoppen auf Ihre Kosten im Internet, kriminelle Geschäfte in Ihrem Namen – vieles ist denkbar. Haben Sie Ihre Daten preisgegeben, sollten Sie umgehend Anzeige erstatten.