30 Prozent sparen bei Lebensmitteln mit einem einfachen Trick! Doch es gibt auch schlechte Nachrichten
Billigprodukte im Supermarkt sind für viele die letzte Rettung im Kampf gegen den Teuer-Schock. Doch es gibt eine schlechte Nachricht …

Sie heißen „Ja“, „Gut & Günstig“, „K-Classic“, „Tip“ oder „Gut Bio“: Die Eigenmarken, mit denen die Handelsketten den Markenherstellern Konkurrenz machen. Und die sind derzeit gefragt wie lange nicht. Immer mehr Menschen müssen angesichts der hohen Inflation auf jeden Cent achten. Da kommen Billigprodukte im Supermarkt gerade recht. Sie sind für viele die letzte Rettung im Kampf gegen den Teuer-Schock. Doch es gibt eine schlechte Nachricht …
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Immer öfter greifen die Verbraucherinnen und Verbraucher zu den preisgünstigeren Eigenmarken des Einzelhandels und lassen die Markenartikel in den Regalen liegen. Der Grund ist fast immer der günstigere Preis. Denn die No-Name-Produkte stehen häufig direkt neben den teuren Originalprodukten – sind allerdings um bis zu 30 Prozent günstiger.
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„Die Handelsmarken gewinnen spürbar Marktanteile“, sagte der Handelsexperte Robert Kecskes vom Marktforschungsunternehmen GfK. Ganz besonders stark legten nach seinen Worten in den vergangenen zwei Monaten die besonders günstigen Eigenmarkenangebote im Preiseinstiegssegment zu. Allerdings hat die Sache einen Haken: Auch die Eigenmarken der Handelsketten werden teurer – und die Preissteigerungen waren hier zuletzt sogar höher als bei den Markenprodukten.
Sind billige Eigenmarken schlechter als Markenprodukte?
Nein. Häufig ist der Preis der größte Unterschied – denn Zutaten und Qualität sind oft ähnlich oder sogar gleich. Kein Wunder, denn viele große Hersteller produzieren sowohl für ihre eigenen, bekannten Marken als auch für das Eigensortiment der Supermärkte. Teilweise ist der einzige Unterschied zwischen Eigenmarke und Markenprodukt neben dem Preis die Verpackung.
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Wie viel kann man mit dem Kauf von Eigenmarken der Discounter sparen?
Das Sparpotenzial beim Kauf von günstigen Eigenmarken der Discounter ist extrem. Beispiele gefällig? Fruchtzwerge von Danone kosten pro Kilo 5,97 Euro, Milsani Frucht-Junior (Aldi) vom selben Hersteller aber nur 2,13 Euro pro Kilo. Golden Toast Buttertoast kostet bei Kaufland aufs Kilo gerechnet 4,56 Euro, Goldähren Buttertoast (Aldi) vom selben Hersteller aber nur 1,98 Euro. Und während der Aldi-Eigenmarken-Rahmspinat von All Seasons 1,53 Euro pro Kilo kostet, kostet sein Markenprodukt-Pendant von Iglo (selber Hersteller) 3,38 Euro pro Kilo.
Ähnlich sieht es auch bei Eigenmarken anderer Hersteller aus. Das Markenprodukt Müller Milchreis kostet pro Kilo 4,50 Euro, das Billig-Pendant von „K-Classic“ (Kaufland) kostet 1,50 Euro pro Kilo. Böklunder Wiener Würstchen liegen bei 15 Euro/Kilo, die Eigenmarke-Wiener Delikatess Wiener Würstchen (Lidl) liegen bei 6,58 Euro.
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Wie extrem ist die Entwicklung weg von den Markenherstellern hin zu günstigeren Eigenmarken der Discounter?
Nach den Zahlen der GfK sank der Marktanteil der Markenhersteller, der im vergangenen Jahr noch bei über 59 Prozent lag, im Juni 2022 auf nur noch 56,5 Prozent. Daran konnte auch eine Zunahme der Rabattaktionen nichts ändern. Die Markenhersteller büßten damit Milliardenumsätze ein.
Es ist ein harter Einbruch für die Markenartikler, hatten sie doch in der Corona-Pandemie zu den großen Gewinnern gehört. Damals wollten sich viele angesichts geschlossener Restaurants und abgesagter Urlaubsreisen zumindest in den eigenen vier Wänden etwas gönnen und griffen in den Supermärkten häufiger als sonst zu teuren Markenartikeln. Das bescherte den Herstellern Rekordumsätze. Doch die Zeiten haben sich geändert.
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Warum greifen immer mehr Menschen zu Eigenmarken statt zu Markenprodukten?
Immer mehr Verbraucher greifen zu den günstigsten Produkten – das sind meist die Eigenmarken. „Das ist ein deutliches Anzeichen, wie groß die Verunsicherung in der Bevölkerung ist“, meinte Handelsexperte Robert Kecskes. Nach dem „Konsummonitor Preise 2022“ des Handelsverbandes Deutschland (HDE) und des Instituts für Handelsforschung Köln (IFH) hat mittlerweile mehr als ein Viertel der Menschen in Deutschland große Angst, mit seinem Geld nicht auszukommen. Bei den Personen mit einem Netto-Haushaltseinkommen unter 2000 Euro ist es sogar fast die Hälfte. Die Menschen achten deshalb beim Einkaufen wieder stärker auf den Preis, greifen häufiger zu Sonderangeboten, gehen öfter zum Discounter statt in den Supermarkt oder greifen zu günstigeren Handelsmarken statt zu Markenartikeln.
Erleichtert wird der Wechsel durch das hohe Ansehen, dass sich viele Eigenmarken inzwischen erarbeitet haben. Nach dem „Handelsmarkenmonitor 2022“ sehen knapp zwei Drittel (65 Prozent) der Verbraucherinnen und Verbraucher die Eigenmarken des Handels qualitativ auf Augenhöhe mit den Markenartikeln. Und acht Prozent sehen sie sogar als überlegen an. Über die Hälfte (57 Prozent) billigt ihnen dabei zu, preisgünstig zu sein. Gut jeder zweite Befragte sieht deshalb den Wechsel zur Handelsmarke als ein gutes Mittel, um beim Einkauf Geld zu sparen.
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Wie stark steigen die Preise bei den Eigenmarken der Discounter?
Die Sparmöglichkeiten durch den Wechsel vom Markenprodukt zur Händlermarke sind längst nicht mehr so groß wie noch vor einem Jahr. Die Preisabstände seien in diesem Jahr „tendenziell geringer geworden“, beobachtete die GfK.
Das Branchenfachblatt Lebensmittel Zeitung berichtete kürzlich gestützt auf den Datenpool der Preis-App Smhaggle: „Den ausgewerteten Kassenbons von Smhaggle-Nutzern zufolge haben Edeka und Rewe von Januar bis August die Preise ihrer Eigenmarkenprodukte im Preiseinstiegssegment ‚Gut & Günstig‘ respektive ‚Ja‘ um knapp 100 Prozent stärker verteuert, als das bei den ebenfalls im Preis gestiegenen Markenprodukten der Fall war.“ Auch bei den großen Discountern stiegen demnach die Preise der Eigenmarken deutlich stärker als die der angebotenen Markenprodukte.
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Warum steigen die Preise für Eigenmarken stärker als bei Markenprodukten?
Die Entwicklung an sich sei eigentlich nicht unbedingt verwunderlich, meinte die GfK. „Bei den im Schnitt preisgünstigeren Handelsmarken schlagen höhere Kosten aus Herstellung und Transport prozentual stärker auf die Preise durch als bei den ohnehin höherpreisigen Marken.“ Auch die Zunahme der Sonderangebote bei Markenartikeln mache sich hier bemerkbar.