Zehn aus zwölf: Bochum ist der Liebling des 1. FC Union
Beginnend mit dem DFB-Pokal-Viertelfinale im Dezember 2000 kehrte der Revierklub fast immer mit leeren Händen aus Köpenick zurück.

Je länger eine Serie hält, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie reißt. Was beim 1. FC Union natürlich keiner beschreien will. Schließlich brauchen die Köpenicker jeden Zähler für das große Ziel namens Europa. Kellerkind Bochum sollte einem da gerade recht kommen am Sonntag (17.30 Uhr, Dazn). Eigentlich.
Doch Bochum? War da nicht mal was? Ja, leider, aus Köpenicker Sicht. In der Hinrunde reiste der 1. FC Union als Tabellenführer zum Schlusslicht. Ein unerwartetes 1:2 sowie einen verschossenen Elfmeter (Milos Pantovic) später thronten die Eisernen zwar immer noch auf dem Platz an der Sonne. Aber es waren Wunden zu lecken. Es war halt ein weiteres unrühmliches Kapitel aus dem dicken Wälzer „Eiserne Aufbauhilfe für Träger der Roten Laterne“.
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Immerhin kommt der VfL jetzt nicht als Letzter der Liga in die Alte Försterei. Wohl aber als ein Kellerkind, das verzweifelt jeden Punkt braucht und sich am Wochenende mit dem 2:3 gegen Stuttgart wieder richtig tief in den Schlammassel geritten hat. Die von Herbert Grönemeyer so schön besungene Blume im Revier droht zu verwelken. Und die Elf von Urs Fischer möchte sie beim letzten Sonntagsheimspiel der Saison jetzt nicht mit einem Schuss Wasser wiederbeleben.
Der 1. FC Union will seine Heimserie ausbauen
Immerhin spielen Christopher Trimmel, Kevin Behrens & Co zu Hause in ihrer heimischen Festung. Seit über einem Jahr wurde die nicht mehr geschleift. Die letzte Niederlage datiert vom 13. Februar des Vorjahres. Ein 0:3 gegen Borussia Dortmund. Wenn am Sonntag angepfiffen wird, ist das insgesamt 428 Tage her. In der Zeit gab es 13 Siege und sechs Remis. Also insgesamt stolze 45 Punkte bei 35:13 Treffern. Jeder Gast weiß also, dass die Trauben hoch hängen im Südosten der Hauptstadt.
Zudem gehört der VfL zu den absoluten Lieblingsgästen der Köpenicker. Beginnend mit dem DFB-Pokal-Viertelfinale im Dezember 2000, bei dem der 1. FC Union als Drittligist den Bundesligisten ausschaltete (1:0 durch Daniel Ernemann), gab es zwölf Duelle in Köpenick! Zehn davon konnten die Rot-Weißen siegreich gestalten. Gegen keinen anderen derzeitigen Gegner ist die Bilanz so positiv.
Der 1. FC Union will an die Leistung aus Dortmund anknüpfen
Und zu guter Letzt muss man den Auftritt der Truppe vom vergangenen Wochenende mit in die Waagschale werfen. Das 1:2 in Dortmund gehört eindeutig in die Kategorie besserer Auftritt. Daran muss jetzt einfach nur angeknüpft werden. Was nicht heißt, dass das ein Selbstgänger wird. Vielleicht braucht es am Ende auch eine Prise Geduld. Es zählt, was hinten rauskommt.
Denn wer nach Europa will, vielleicht sogar in die Champions League, sollte zusehen, dass er zu Hause die Punkte einfährt. Auswärtszähler wären dann so etwas wie Bonus. Und egal was passiert, am Ende des Spieltages wird die Elf von Urs Fischer weiter auf einem Champions-League-Platz rangieren. Fraglich ist nur, ob Rang drei oder vier.
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