Erst einmal ganz in Ruhe in Köpenick ankommen, bevor er für den 1. FC Union stürmen wird: Jordan Siebatcheu
Erst einmal ganz in Ruhe in Köpenick ankommen, bevor er für den 1. FC Union stürmen wird: Jordan Siebatcheu Imago/Matthias Koch

Sie hatten sich gefreut. Wollten ihren neuen Stürmer erstmals spielen sehen. Doch daraus wurde nichts beim 4:1-Test des 1. FC Union in Magdeburg. Jordan Siebatcheu, der sechs Millionen Euro teure Neuzugang von den Young Boys aus Bern, wurde von Trainer Urs Fischer erst einmal nicht ins Rennen geworfen. Und mit ein Grund dafür ist Yo-Yo!

Wie bitte? Während die Kollegen kicken, vergnügt sich der Franko-Amerikaner mit einem Kinderspiel? Gemach, gemach. Dem ist nicht so. „Der hat heute Morgen noch einen Yo-Yo-Test gemacht“, verriet Trainer Urs Fischer. An dem übrigens auch Jamie Leweling teilnahm, weil er zum Trainingsauftakt seine Knöchelblessur noch nicht ganz auskuriert hatte.

1. FC Union: Trainer Urs Fischer schont Jordan Siebatcheu

Ein Yo-Yo-Test, manchmal auch Jo-Jo geschrieben wie das beliebte Kinderspielzeug, ist eine kraftraubende Übung. Der Test dient der Bestimmung der Ausdauerleistungsfähigkeit unter Berücksichtigung der für das Fußballspiel typischen Belastungen (kurze, intensive Belastungen, kurze Regenerationsphasen). Das schlaucht. Da wollte man beim Schweizer Torschützenkönig keine Verletzungsgefahr riskieren.

Der Grund klingt einleuchtend. „Das ist ein Maximaltest. Es war wichtig für uns, entsprechende Daten zu bekommen. Wegen der Belastungssteuerung“, so Fischer weiter. Auch mental sollte der Angreifer nicht überfordert werden. Denn wenn der Kopf müde ist, reagiert der Körper oft abwehrend. „Die letzten Tage waren für ihn schon etwas stressig. Aber fit ist er, er hat ja bei Ih-Be (schweizerische Aussprache der Abkürzung YB/die Red.) schon trainiert“, so Fischer.

Frühestens am Mittwoch beim Test in Braunschweig (18 Uhr) wird der 26-Jährige, den manch Fan schon Iron Jordan getauft hat, also erstmals im Trikot der Eisernen zu bewundern sein. Und auch da sicherlich nicht über die volle Spielzeit.

Dort sollte sich da auch die Gelegenheit für seine Kollegen ergeben, etwas anders aufzutreten als in Magdeburg. Denn da war Trainer Urs Fischer mit einigem nicht einverstanden, was seine Schäfchen so auf den Rasen zauberten.

1. FC Union: Trainer Urs Fischer übt Kritik

„Fußball ohne Körperkontakt, ohne Bereitschaft. So geht das nicht. Es war einfach nicht gut, dann muss man das auch mal ansprechen“, so Fischer vor allem über die erste Halbzeit, in der die Eisernen nach Blitzstart mit Toren von Andreas Voglsammer (1.) und Kevin Behrens (8.) eine Leerlaufphase folgen ließen, als wären sie gerade dabei, sich mit einem Jo-Jo zu verlustieren und nicht mit dem runden Leder. Zum Glück gab es ja auch eine zweite Halbzeit, in der Keita Endo (54.) und Tim Skarke (86.) noch trafen.

Fischer wird so etwas nicht überbewerten. Auch wenn er es seinen Jungs zur Pause bereits deutlich mitgeteilt hatte, was er davon hielt. Solche Phasen gibt es nun einmal in einer Vorbereitung. Läuft ja auch bei einem Jo-Jo mal hoch, mal runter.

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