Eiserne Prognose
Worauf sich die Union-Legenden Ronny Nikol und Torsten Mattuschka nach dem verrückten 2022 im kommenden Jahr freuen – und wovon sie träumen
Selbst wenn der 1. FC Union eine erneute Qualifikation für Europa verpasst, werden die beiden alten Haudegen deshalb keine Tränen vergießen.

Eigentlich kann es er kaum erwarten. 21. Januar, 15.30 Uhr, der 1. FC Union startet mit einem Heimspiel gegen den TSG Hoffenheim in die zweite Saisonhälfte. Ronny Nikol (48), einstiger Aufstiegs- und Pokalheld der Eisernen, möchte zurück in sein Wohnzimmer. Obwohl es bis dahin noch knapp sieben Wochen sind und die Profis der Eisernen eigentlich gerade in ihrer Vorbereitung auf die Rückrunde sind. Auch Union-Legende Torsten Mattuschka (42) fiebert dem Start schon entgegen.
Was noch drin ist für ihre Eisernen? „Da hängt viel von dem Start ab. Wenn du gleich am Anfang Hoffenheim schlägst, ist vieles möglich“, meint Nikol. Was ihn natürlich erfreuen würde. Aber keine Selbstverständlichkeit ist. Egal wie gut die Hinrunde mit der über Wochen andauernden Tabellenführung gewesen ist.
Wenn am Ende ein einstelliger Tabellenplatz rausspringt, kann man doch hochzufrieden sein, so Nikol, der in diesen Tagen in Treptow-Köpenick einen neuen Standort für seine Indoorfußball-Halle BoBo Fuego sucht. Nikols Begründung liegt in der Tabelle, auf den Plätzen unmittelbar hinter dem 1. FC Union. Dortmund, Wolfsburg, Mönchengladbach – die alle würden drücken. Auch Leverkusen hat er noch nicht abgeschrieben, wenn Bayer den jüngsten Aufwärtstrend fortsetzen sollte.
Meistgelesen
Blick in die Sterne
Tageshoroskop für Freitag, 22. September 2023 – für alle Sternzeichen
Tradition aus dem Osten
Kennen Sie Sernik? Hier das geniale Rezept für den polnischen Käsekuchen
Stromfresser oder nicht?
Wie teuer ist es wirklich, wenn das Ladekabel in der Steckdose bleibt?
Forscher finden DAS heraus
Studie enthüllt: Wer in diesem Alter in Rente geht, stirbt früher
Verkehrsvorschau Berlin
Über 40 Sperrungen am Freitag und fünf S-Bahnen fahren nicht durch!
Natürlich hofft Nikol auf den erneuten Einzug nach Europa. Ist aber nicht so vermessen, das zu fordern. „Man hat doch am Ende gesehen, was dieser Tanz auf drei Hochzeiten Union für Kräfte gekostet hat. Die Pause kam wahrscheinlich für sie zum genau richtigen Zeitpunkt“, denkt Nikol, der 215 Pflichtspiele für den 1. FC Union bestritt.
Nikol mag das Gerede von den 40 Punkten als Ziel nicht mehr hören
Und auf eines hofft er zusätzlich noch: dass beim 1. FC Union dieses ewige Gerede vom Kampf gegen den Abstieg aufhört. „Es ist zwar richtig, dass man sich voll auf die Liga fokussiert und nur von Spiel zu Spiel denkt. Aber das erscheint mir jetzt doch ein wenig zu sehr als Tiefstapelei“, so Nikol. Angesichts der noch fehlenden 13 Zähler auf die ominöse 40-Punkte-Marke und 19 noch ausstehenden Kicks müssten die Eisernen einen totalen Absturz hinlegen, um noch ernsthaft in Gefahr zu geraten.
Ähnlich sieht das Torsten Mattuschka. „Dieses verrückte Jahr 2022 wird kaum zu toppen sein. Aber natürlich darf man als Fan von Platz vier träumen. Einmal die Hymne hier in der Alten Försterei hören, mit all den Verrückten durch Europa in der Königsklasse reisen. Aber wenn Union nur Neunter, Zehnter oder Elfter wird, werde ich auch keine Tränen heulen“, so der einstige Mittelfeldstratege der Eisernen.
Mattuschka drückt dem 1. FC Union für Platz vier die Daumen
„Wichtig ist doch allein die Bundesliga. Dass Union da drinbleibt und weiter Boden in der TV-Geld-Tabelle gutmacht. Das werden sie auch. Ein einstelliger Tabellenplatz und alles ist okay“, sagt Tusche und nennt noch einen weiteren Aspekt: „Union ist ja noch in allen drei Wettbewerben drin. Schauen wir mal, was da noch geht. Denn natürlich werden sie versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen. Und gegen Union spielt keiner gern. Die sind richtig eklig. So wie Marokko bei der WM.“
Das Achtelfinale gegen Wolfsburg muss ja nicht Endstation im DFB-Pokal sein. Im Vorjahr war ja auch höchst unglücklich erst im Halbfinale Schluss. Und in der Europa League ist es eher Ajax Amsterdam, das etwas in den beiden Play-off-Spielen zu verlieren hat, weniger die Köpenicker. Für die Eisernen ist das Überwintern schon jetzt ein Riesenerfolg.
Lesen Sie hier mehr zum 1. FC Union >>