Bevorstehende Leihe

Wird es ein Abschied für immer für Jamie Leweling beim 1. FC Union?

Der VfB Stuttgart will den Angreifer der Köpenicker und auch eine Kaufoption in dem Vertrag verankert wissen.

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Die Zeichen stehen auf Abschied für Jamie Leweling beim 1. FC Union.
Die Zeichen stehen auf Abschied für Jamie Leweling beim 1. FC Union.imago/Matthias Koch

Niemals geht man so ganz. Sagt der Volksmund. Und die bevorstehende Leihe von Jamie Leweling zum VfB Stuttgart scheint das vordergründig zu bestätigen. Der 22-Jährige müsste ja nach 12 Monaten wieder zurück zum 1. FC Union. Doch wenn man die Zeichen ganz genau liest, dann könnte es ein Abschied für immer werden.

Doch der Reihe nach. Als die Eisernen den jungen U21-Nationalspieler vorigen Sommer für rund vier Millionen Euro von der gerade aus der Bundesliga abgestiegenen SpVgg Greuther Fürth verpflichteten und mit einem langfristigen – Insider gehen von einem bis ins Jahr 2026 datierten Arbeitspapier aus – Vertrag ausstatteten, holten die Köpenicker ein vielversprechendes Sturmtalent an die Spree. Fünf Tore und drei Vorlagen für die Kleeblätter in 33 Erstligapartien waren für einen noch entwicklungsfähigen Angreifer ausgezeichnete Werte. Die Vorfreude war groß.

Ein Jahr später weiß man, dass die Vorzeichen nicht das hielten, was sie versprachen. Leweling kam mit einer bei der U21 zugezogenen Blessur in Köpenick an, hatte aufzuholen und musste feststellen, dass die Qualität im Kader auch in der Breite bei den Eisernen eben auf einer deutlich höheren Stufe angesiedelt war als bei den Franken. Die Folge: Leweling konnte sich nicht durchsetzen. Was natürlich auch an Sheraldo Becker lag. An dem Nationalspieler von Suriname war kein Vorbeikommen. So kam der gebürtige Nürnberger zwar auf 16 Einsätze, aber nur insgesamt 248 Spielminuten.

Leweling erzielte nur ein Tor für den 1. FC Union

Mehr als ein Treffer ist dem Angreifer auch nicht vergönnt gewesen. Erzielt in der Nachspielzeit bei einem 3:1 gegen die TSG Hoffenheim. Auch in Europa und im Pokal blieb er bei 79 Minuten Einsatzzeit torlos. Zu wenig für ihn. Zu wenig für alle. Daher die Überlegung, dass eine Luftveränderung – die Konkurrenz in der Offensive wurde durch Brenden Aaronson, Mikkel Kaufmann und David Fofana in Köpenick ja nicht kleiner, selbst wenn Becker noch gehen sollte – ihm gut tun könnte und er womöglich gestärkt aus seiner Leihe aus dem Schwabenland zurückkommen kann.

Doch ob das so wird, steht in den Sternen. Der VfB lieht ihn zwar nur aus, wird sich aber offenbar eine Kaufoption in den Vertrag schreiben lassen. Die wird mit Sicherheit nicht unter den einstmals ausgegebenen 4 Millionen Euro liegen, ist eher etwas höher anzusiedeln.

Peanuts für die mittlerweile wieder neureichen Schwaben, die nach dem Einstieg von Porsche und ihrer Tochterfirma MHP um 100 Millionen Euro schwerer geworden sind. Sollte Leweling im Ländle reüssieren, dann wären vier bis fünf Millionen quasi ein Schnäppchen angesichts der heutigen Marktpreise. Und Union könnte ihn nicht ins Werk zurückrufen, ohne dem VfB die Klausel abzukaufen.

Der 1. FC Union muss auf die Qualität achten

Sollte Leweling aber beim VfB keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen, stünden die Zeichen eher auch auf endgültige Trennung trotz eines laufenden Vertrages. Denn dann stellt sich endgültig die Qualitätsfrage. Für das seit 2019 geltende ewige Saisonziel Nummer eins – schnell die 40 Punkte voll machen – würde es zwar reichen. Aber die Eisernen schrauben ja gerne das Ziel immer etwas höher im Laufe einer Spielzeit. Die Ansprüche sind eben gewachsen in Köpenick.

Von daher ist Lewelings bevorstehender Abschied zwar vorerst nur einer auf Zeit. Aber es könnte der erste Schritt zu einem endgültigen Adieu sein.

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