Sheraldo Becker ist derzeit in blendender Verfassung. Auf Schalke erzielte er beim 6:1 seinen ersten Doppelpack für den 1. FC Union.
Sheraldo Becker ist derzeit in blendender Verfassung. Auf Schalke erzielte er beim 6:1 seinen ersten Doppelpack für den 1. FC Union. AP/Martin Meissner

Vier Spiele, vier Tore, ganz vorn in der Torschützenliste. Sheraldo Becker – KURIER-Note 1 – ist der blanke Wahnsinn. Sein Doppelpack beim 6:1 auf Schalke war ein Meilenstein für den allerersten Sieg des 1. FC Union gegen die Königsblauen. An dem Niederländer mit surinamischen Wurzeln werden die Eisernen noch viel Freude haben. Die Frage, die sich in den Vordergrund drängt, lautet aber: Wie lange noch?

Der Deadlineday rückt näher. Der 31. August. Das Ende der Transferperiode in diesem Sommer. Auf der Insel wird den gut betuchten Klubs der Premier League nicht entgangen sein, in welch blendender Verfassung der 27-Jährige ist. Nicht, dass die noch auf dumme Gedanken kommen ...

Schon jetzt hat der aus der Ajax-Schule stammende Becker mit seinem ersten Doppelpack der Union-Geschichte seine Vorjahresmarke eingestellt. In der Spielzeit 21/22 benötigte er für vier Treffer 28 Spiele. Zudem sind zwei weitere Torbeteiligungen für ihn notiert. Weil er mit seinem neuen Sturmpartner Jordan Siebatcheu fast noch besser harmoniert als zuvor mit dem nach Nottingham abgewanderten Taiwo Awoniyi. Das muss Begehrlichkeiten wecken.

Der 1. FC Union hat im Juni mit Becker verlängert

Doch ein Anklopfen noch diesen Sommer können sich potenzielle Interessenten schenken. Union wird den Teufel tun und seinen Topscorer meistbietend jetzt noch verscherbeln. Nicht umsonst hatten die Eisernen Ende Juni ja den ursprünglich 2023 auslaufenden Vertrag mit Becker verlängert. Womit auch klar war, dass eine eventuelle Ausstiegsklausel frühestens am Ende dieser Spielzeit greifen würde.

In der haben Becker & Co. sich ja einiges vorgenommen. Auch wenn das nach außen nicht so in den Vordergrund gestellt wird, sondern immer erst mal auf die benötigten 40 Punkte für den Klassenerhalt hingewiesen wird. Doch in Europa will man die Gruppenphase überstehen. Im DFB-Pokal weit kommen. Und in der Liga munter weiter die Großen aufmischen.

Der Größte der Großen kommt ja schon nächstes Wochenende nach Köpenick. Und auch wenn der 6:1-Sieg auf Schalke sicherlich etwas zu hoch ausgefallen ist, müssen sich Becker und Kollegen nicht kleiner machen, als sie sind. Union in seiner derzeitigen Verfassung – da muss auch der Branchenprimus aus München schon Vollgas geben, um die eiserne Herrlichkeit ins Wanken zu bringen.

Der 1. FC Union dürfte 2023 viele Angebote für Becker bekommen

Becker, 2019 ablösefrei aus Den Haag nach Köpenick gekommen, hat jedenfalls mit seiner Vertragsverlängerung diesen Sommer alles richtig gemacht. Er ist unumstrittener Stammspieler, in den Mannschaftsrat aufgerückt und hat nach dem Abgang von Max Kruse deutlich mehr Verantwortung übernommen.

Der fünffache Nationalspieler des Suriname kann sich in dieser Spielzeit nach Herzenslust austoben und seinen – bei Transfermarkt mit sieben Millionen Euro viel zu niedrig angesetzten – Marktwert enorm steigern. Kommenden Sommer wäre er dann 28. Im besten Fußballeralter also. Und Angebote dürfte es hageln. Wenn Becker noch mal richtig abkassieren will, wäre das für ihn dann der ideale Zeitpunkt.

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