Wie bitte? Unions Grischa Prömel bereut Wechsel nach Hoffenheim
Der eiserne Mittelfeldantreiber wurde nach dem 2:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt emotional. Vor seinem Abschied aus Köpenick hat er noch Großes vor.

Grischa Prömel hat sich entschieden. Unions Mittelfeldantreiber verkündete vor zwei Monaten seinen Abschied im Sommer aus Köpenick. Den 27 Jahre alten Blondschopf zieht es dann zur TSG Hoffenheim. Wie schwer Prömel der Abschied von der Wuhle wirklich fällt, verriet er am Ostersonntag unmittelbar nach dem 2:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt.
Prömel war emotional sichtlich angefasst. Einerseits war da die Freude über den dritten eisernen Sieg in Folge und den Sprung auf Platz sechs, die Prömel über beide Ohren strahlen ließ. Anderseits die Frage, ob er seinen Union-Abschied angesichts der Stimmung in der Alten Försterei nicht bereuen würde, nach der Prömel erst mal schlucken musste.
„Auf jeden Fall ist das schade“, sagte Prömel mit einem gefühlten Kloß im Hals. „Wenn man sieht, was hier Woche für Woche los ist“, staunte er auch nach fast fünf Jahren über die eisernen Fans und erklärte: „Wie die Unioner diesen Verein leben. Das ist unglaublich.“
Prömel fällt Wechsel nach Hoffenheim schwer
Das sieht in Hoffenheim bekanntlich ganz anders aus. Analog zu Herthas Ersatzkeeper Marcel Lotka, der sich über den „Fluch der frühen Unterschrift“ ärgert, nachdem er kurz nach seinem verkündeten Abschied zum BVB II in die Dritte Liga plötzlich die Nummer eins im Westend ist, könnte es über Prömels TSG-Wechsel heißen: der Fluch der logischen Unterschrift.
Ja, der Schritt macht für Prömel sicherlich Sinn. Es geht zurück in seine Heimat, näher zur Familie. Ja, Hoffenheim kann sicherlich ein viel höheres Gehalt zahlen als der 1. FC Union. Und ja, auf Dauer könnte sich der Schritt auch sportlich lohnen.
Prömel dreht vor Union-Abschied auf
Aber: Ist es einfach nicht viel schöner beim 1. FC Union? Während die eiserne Fanszene zu den besten der Liga gehört, die Alte Försterei immer ausverkauft ist, herrscht bei der TSG meist gähnende Leere auf den Rängen. Prömel weiß das: „Ich will noch gar nicht zu sehr daran denken, aber ich genieße natürlich jetzt die letzten Spiele extrem.“

Das sieht man. Prömel, gegen die SGE zum vierten Mal in dieser Saison eiserner Captain, dreht zum Abschied noch mal richtig auf, organisiert und dominiert das Mittelfeld und wird ganz nebenbei auch noch zum Torjäger. Seinem Derbytreffer gegen Hertha in der Vorwoche ließ er gegen Frankfurt direkt Saisontor Nummer sechs folgen – und seinen Trainer Urs Fischer angesichts des Schlenzers von der Strafraumkante in den Winkel zum 2:0 (20.) jubeln: „Fantastisch. Phänomenal.“
Prömel will Union-Abschied vergolden
So schwer ihm der Abschied aus Köpenick fällt, er scheint Prömel auch anzutreiben. Auf jeden Fall hatte sich der Kloß im Hals bei der Frage nach dem Pokal-Kracher am Mittwoch bei RB Leipzig (20.45 Uhr, ARD) gelöst. Dafür funkelten Prömels Augen umso mehr: „Wir haben uns mit den Fans eingeschworen, noch ein paar schöne Worte aus der Szene aufgeschnappt. Jetzt geht es mit voller Kapelle nach Leipzig. Wir werden alles dafür tun, dass der große Traum in Erfüllung geht und wir ins Finale einziehen.“
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