Wenn Florian Hübner, wie hier gegen Wolfsburgs Renato Steffen, spielen darf, dann immer über die volle Spielzeit.
Wenn Florian Hübner, wie hier gegen Wolfsburgs Renato Steffen, spielen darf, dann immer über die volle Spielzeit. Foto: imago images/Matthias Koch

Von wegen Abstellgleis! So mancher sah in Unions Aufstiegsheld Florian Hübner schon einen sicheren Abgang im Sommer, wenn sein Vertrag ausläuft. Doch nach seinem zweiten Saisoneinsatz zum Jahresauftakt gegen Werder Bremen durfte Hübi nun beim 2:2 gegen Wolfsburg schon wieder von Beginn an ran.

Und: Wie bei seinen anderen beiden Einsätzen in dieser Saison absolvierte er auch gleich die kompletten 90 Minuten, hat mit 270 gespielten Minuten jetzt schon mehr Einsatzzeit als die Kollegen Andy Gogia, Keita Endo, Niko Gießelmann oder Joel Pohjanpalo, die allesamt schon häufiger, aber eben nicht so konstant eingesetzt wurden.

Nico Schlotterbeck noch nicht fit genug

Wenn Hübner also ran darf, dann so richtig. Was dabei sofort ins Auge fällt: Unions Trainer Urs Fischer setzt immer dann auf den 29-Jährigen, wenn die Eisernen mit einer Dreierkette auflaufen. Zum einen, klar, weil Innenverteidiger-Leihgabe Nico Schlotterbeck noch immer nicht fit genug ist, um wieder zu spielen. Zum anderen aber auch, weil der Schweizer genau weiß, was er am Abwehrchef der Aufstiegssaison hat.

Hübi langt noch immer kompromisslos zu, kassierte gegen Werder und gegen die Wolfsburger jeweils eine Gelbe Karte, ließ seinen Gegenspielern aber auch keinen Platz, um sich in Szene zu setzen. Die Eisernen können sicher sein: Wenn sie einen rigorosen Verteidiger benötigen, ist der gebürtige Wiesbadener, der sich in den vergangenen Wochen immer in den Dienst der Mannschaft gestellt und niemals auch nur im Ansatz aufgemuckt hat, immer bereit.

Was auch die Frage nach Hübners Zukunft neu befeuern könnte. Denn es ist grundsätzlich kaum zu glauben, dass die Eisernen bereitwillig auf ein so gestandenes und verdientes Mitglied der Mannschaft verzichten wollen. Fraglich ist nur, was der Innenverteidiger möchte: Als Feuerwehrmann im Defensivverbund wird er weiterhin zur Stelle sein, wenn er gebraucht wird. Oder als gestandener Abwehrchef in einer anderen Mannschaft noch einmal ganz neu durchstarten.

Bei letzterem ist ein Abschied im Sommer noch immer wahrscheinlich. Doch sollte Hübi in den kommenden Wochen weitere Möglichkeiten bekommen, sich zu beweisen und können die Unioner ihm so womöglich auch eine langfristige Perspektive bieten, könnte eine Vertragsverlängerung plötzlich wieder ein Thema werden. Als einer von nur noch acht verbliebenen Aufstiegshelden wäre das für die meisten Fans eine richtig schöne Nachricht.