Eisernes Verletzungspech

Was der Gentner-Ausfall für Unions Spiel jetzt bedeutet

Ohne den 35-Jährigen fehlt Union das kreative Moment in der Schaltzentrale. Max Kruse könnte das füllen, ist aber noch nicht fit für 90 Minuten. 

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Christian Gentner musste gegen Augsburg früh mit einer Wadenverletzung aufgeben.  
Christian Gentner musste gegen Augsburg früh mit einer Wadenverletzung aufgeben. imago images/Oliver Behrendt

Am Sonntag schleppte Christian Gentner Krücken mit sich herum. Nicht ohne Grund: Mit einer Wadenverletzung hatte Unions Mittelfeldspieler ja am Sonnabend beim 1:3 gegen Augsburg vorzeitig den Platz verlassen. Womit Urs Fischer das Kernstück seines Mittelfeldspiels schon nach wenigen Spielminuten abhanden kam.

Nach Lage der Dinge muss der Schweizer in Sachen Spielkreativität zu allem Überfluss noch eine ganze Weile auf den 35-Jährigen verzichten. Gentners muskuläre Verletzung wird einen Einsatz in den kommenden Wochen unmöglich machen. 

Was bedeutet das nun für die Elf von Urs Fischer? Gegen die Fuggerstädter hatte der 54-Jährige auf einen zusätzlichen Mittefeldspieler gebaut, war von der im Pokal in Karlsruhe genutzten Dreierkette auf eine Vierkette abgewichen. Dadurch konnte Leader Robert Andrich neben Grischa Prömel und Gentner spielen. Theoretisch hatte Union so in der Mitte eine Anspielstation, um das Spiel lenken zu können. Leidtragender war Pokal-Torschütze Nico Schlotterbeck, der nur auf der Bank Platz nehmen durfte.

Ich glaube nicht, dass ich bei 100 Prozent bin.

Max Kruse nach seinem Debüt für Union

Der Plan dahinter war aber laut Fischer ein anderer. „Wir wollten im Zentrum nicht unbedingt eine Überzahl schaffen, sondern  den Gegner besser anlaufen und unter Druck setzen. Wie Heiko Herrlich (Trainer des FC Augsburg, d. Red.) ja auch gesagt hat: Das war nicht in ihrem Sinne“, so der Schweizer.

Diese Herangehensweise ist durch Gentners Ausfall am kommenden Wochenende in Mönchengladbach nun wohl keine Option. Denn Neuzugang Sebastian Griesbeck kann zwar auch einen sauberen Zerstörer abgeben, aber in Sachen Spielwitz und Kreativität kann er „Le Gente“ nicht das Wasser reichen.

Max Kruse wäre da am ehesten in der Lage, das kreative Vakuum im Reich der Mitte auszugestalten und zu füllen. Doch der ist noch nicht in der Lage, über die vollen 90 Minuten zu gehen. „Ich glaube nicht, das ich bei 100 Prozent bin. Kann man auch nicht erwarten nach sechs Monaten Pause, aber ich arbeite weiter daran und dann schauen wir mal, wie es in der nächsten Woche ist. Ich will natürlich so schnell wie möglich der Mannschaft weiterhelfen“, gab der 32-Jährige am Samstag nach dem Spiel selber zu Protokoll.  

Hieße für die Aufgabe am Sonnbend in Gladbach: Zurück zur Dreierkette.