Ist es ein Vogel? Ein Flugzeugt? Nein, es ist Frederik Rönnow der beim 1. FC Union durch den Strafraum fliegt.
Ist es ein Vogel? Ein Flugzeugt? Nein, es ist Frederik Rönnow der beim 1. FC Union durch den Strafraum fliegt. Imago/Koch

Es ist für ihn die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Aber mit umgekehrten Vorzeichen. Während er in seiner Zeit auf Schalke eher mit negativen Situationen konfrontiert war – sowohl persönlich, als auch mit dem Team –, reist Frederik Rönnow als eiserne Nummer 1 zischen den Pfosten nun mit breiter Brust zurück nach Gelsenkirchen, wo er am Sonnabend mit dem 1. FC Union (15.30 Uhr) den nächsten Dreier anpeilt.

„Ich fahre mit einem guten Gefühl dahin. Wir hatten einen guten Start, zuletzt eine gute Leistung gegen Leipzig und im Pokal sind wir ja auch in der zweiten Runde“, sagte der dänische Schlussmann in eisernen Diensten. Und anders als vor zwei Jahren, als er im Abstiegsjahr der Knappen durch ständige Personalrochaden und Trainerwechsel nie dauerhaft zeigen konnte, was er drauf hat, ist sein Status derzeit klar. Was natürlich auch Sicherheit verleiht. „Es war keine einfache Zeit für mich. Wir haben nicht viele Punkte geholt. Am Anfang habe ich viel gespielt, aber dann kam meine Verletzung und ein neuer Trainer hinzu“, so der Däne.

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Seine Bilanz auf Schalke in elf Spielen: Null Siege, vier Remis. Bei Union ist es in zehn Liga-Spielen genau umgekehrt: Sieben Siege und drei Uentschieden.

Rönnow freute sich über Schalkes Wideraufstieg

„Es war eine harte Zeit. Anstrengend. Aber ich habe viel daraus gelernt“, so sein persönliches Fazit eines königsblauen Seuchenjahres, bei dem die damalige Frankfurter Leihgabe dort wenig ausrichten konnte und dennoch den Königsblauen auch nach deren Abstieg ein klein wenig verbunden blieb. „Ich habe mich gefreut, dass sie den Wiederaufstieg geschafft haben“, sagte der 30-Jährige. Denn im Groll hatte er die Königsblauen nicht verlassen.

Für ihn die Gelegenheit zu zeigen, dass Schalke damals einen Fehler gemacht hat, nicht auf ihn zu bauen, Auch wenn er viel zu höflich ist, das so auszudrücken. Und für Union die Gelegenheit, eine Scharte auszuwetzen, Die Königsblauen gehören zu den wenigen Team, gegen die die Eisernen in ihrer Bundesligageschichte nicht gewinnen konnte. Was sich sonst in der Liga nur noch der FC Bayern auf die Fahnen schreiben kann. Und historisch gesehen noch die SpVgg Fürth. Nur dass es da so schnell keine Chance geben wird, diese Bilanz aufzupolieren, weil die Kleeblätter ja wieder im Bundesliga-Unterbau gelandet sind.

Für Rönnow geht es im Detail am Sonnabend um die drei Punkte. Und auf Sicht auch um die WM-Teilnahme. Selbst wenn er bei den Dänen bislang nicht so viel in der Auswahl zum Zug kam. Auf gerade einmal acht Länderspieleinsätze seit seinem Debüt 2016 kann Rönnow zurückblicken. „Ich hatte ja auch in der Bundesliga nicht so viel Spielpraxis. Da kann man keine großen Ansprüche anmelden. Außerdem hat Casper Schmeichel das in all den Jahren richtig gut gemacht. Er ist eine echte Persönlichkeit, hat einen großen Stellenwert für die Mannschaft“, so der 1,88 m große Schlussmann.

Rönnow hat beim 1. FC Union Geduld gelernt

Spielpraxis, so er denn nicht einem Bock nach dem anderen schießt in der näheren Zukunft,  dürfte bei den Weltspielen in Katar diesmal nicht das Problem sein. Aber Rönnow bleibt Realist. „Casper ist die klare Nummer 1“, so die eiserne Nummer 1. Doch er will mit guten Leistungen zeigen, dass er da ist, wenn es drauf ankommt.

Und ewig wird Schmeichel ja auch nicht spielen können. Und wenn Rönnow eins im letzten Jahr gelernt hat, dann Geduld zu bewahren. Nur zur Erinnerung. Die Nummer eins ist ihm vergangenen Sommer ja auch nicht in die Liege gelegt worden. Auch da musste er warten ehe er an Andreas Luthe vorbei konnte.

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