Erst zwei Zugänge
Warum sich der Transfersommer beim 1. FC Union ein wenig anders gestaltet als gewohnt ...
Dafür haben sich einige Kicker ungewohnt früh verkrümelt bei den Köpenickern und nicht erst wie sonst die Vorbereitung abgewartet.

Etwas ist anders diesen Sommer. Gut, logisch. Der 1. FC Union hat ja noch nie Champions League gespielt. Da muss ja etwas anders sein. Doch die Eisernen sind dabei unfreiwillig in eine Position gerutscht, die ihnen das Leben schwer macht. Der Markt bewegt sich im gehobenen Preissegment immer sehr spät. Oft braucht es einen ersten Dominostein, damit die anderen auch ins Fallen kommen. Und gerade die Engländer sind eigentlich immer sehr spät am Drücker ...
War es bislang die Praxis, dass Manager Oliver Ruhnert Trainer Urs Fischer zum Trainingsstart – und der beginnt ja schon am Montag mit den obligatorischen Medizinchecks – ein mehr oder wenig komplettes Team hinstellt, dass bis zum Ende der Transferperiode – diesmal der 1. September – nur noch punktuell ergänzt wird, ist davon wenig zu spüren. Mit Mikkel Kaufmann (Karlsruhe) und Alex Kral (Spartak Moskau) haben die Köpenicker erst zwei Neuzugänge vermeldet.
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Dafür aber haben sich schon einige Kicker aus Köpenick frühzeitig verabschiedet, die für gewöhnlich erst zum Ende der Transferperiode das Weite gesucht hätten. Paul Seguin (Schalke) wäre da zu nennen und Kevin Möhwald (KAS Eupen). Auch Sven Michel (FC Augsburg), Tymotheusz Puchacz (1. FC Kaiserslautern) und Tim Maciejewski (SV Sandhausen) gehören in diese Kategorie.
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Der 1. FC Union will seine Leihspieler von der Gehaltsliste
Zudem gelten Dominique Heintz (Rückkehr aus der Leihe von Bochum), Rick van Drongelen (zurück aus Rostock), Keita Endo (aus Braunschweig) und Laurenz Dehl (FC Viktoria) als Kandidaten, die man gerne früher als später anderswo untergebracht sehen würde. Milos Pantovic sollen angeblich Offerten vorliegen. Da könnte einiges recht zügig über die Bühne gehen.
Anders ist auch, dass nahezu täglich eine andere Sau durchs Dorf getrieben wird, was potenzielle Zugänge angeht. Und immer sind da illustre Namen mit dabei und Ablösesummen, die einen schwindelig werden lassen. Dabei müssen die Köpenicker ja aufpassen, dass sie sich nicht verheben, nicht ein Gehaltsgefüge aufbauen, das nur mit der erneuten Qualifikation für das internationale Geschäft zu stemmen ist. Wer sagt denn, dass der Tanz durch Europa nicht nach dieser Saison endet oder sich zumindest eine Pause gönnt. Man darf nicht davon ausgehen, dass der 1. FC Union jetzt qua Gesetzeskraft im Ballsaal der Großen automatisch dabei ist.
Die Namen all dieser Kicker lassen Kenner oft mit der Zunge schnalzen, auch wenn sie nicht immer realistisch erscheinen. Hier ein kurzer Überblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Sergino Dest wurde da gespielt, der derzeit nach seiner Leihe zum AC Mailand in Barcelona zwar keine Rolle spielt, aber als primärer Rechtsverteidiger den Kader der Eisernen nur aufblähen würde. Auch für Christian Früchtl, Stammkeeper von Austria Wien, ist keine Planstelle vorhanden. Genannt wurde auch Robin Gosens, bei dem aber das Gesamtpaket richtig teuer werden würde, oder Ismail Jakobs (AS Monaco).
Der Verkauf von Sheraldo Becker würde den Handlungsspielraum beim 1. FC Union erhöhen
Nicht vergessen werden sollten dazu der Brasilianer Bitello von Gremio Porto Alegre oder David Datro Fofana (FC Chelsea). Letzterer ein klassischer Fall einer Ausleihe. Oder eben Paul Onachuna, vom Premiere-League-Absteiger FC Southampton. Die Saints wollen mit Sicherheit einen Großteil ihrer erst im Januar investierten 18 Millionen wiedersehen, auch wenn der Nigerianer – anders als auf seinen vorherigen Stationen in Belgien und Dänemark – bei den Jungs aus der südenglischen Hafenstadt nicht wirklich was gerissen hat. Viktor Boniface von Royal Union Saint-Gilloise wurde auch immer wieder erwähnt, wobei da der Wunsch wohl eher Vater des Gedankens war.
Der jüngste Name in dieser Runde ist übrigens - also neben Benedict Hollerbach vom SV Wehen Wiesbaden der zwar gekauft werden, aber weiter ein Jahr bei den Hessen geparkt werden soll - Christan Pulisic (FC Chelsea). Könnte man nach einem Verkauf von Sheraldo Becker an West Ham sicherlich finanzieren. Aber warum soll der bei seinem kolportierten Jahresgehalt von 9 Millionen Euro so viele Abstriche machen, dass er sich auf Köpenicker Niveau einpendelt?
So viel Getöse war selten. Und Ruhnert gilt ja als Meister seines Fachs, der die Weichen bislang immer sehr geräuschlos und vor allem frühzeitig gestellt hatte. Diesmal ist alles anders ...
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