Warum der Chefcoach des 1. FC Union von jetzt an zum Hertha-Fan mutiert
Liebeserklärung an das Hauptstadtderby. Urs Fischer will, dass die Blau-Weißen bei der Mission Klassenerhalt erfolgreich sind.

Zwei Stühle, eine Meinung. Trainer Sandro Schwarz will nicht, dass Hertha BSC absteigt. Und Urs Fischer, der Chefcoach des 1. FC Union, will das auch nicht, wie er nach dem 2:0-Erfolg seiner Eisernen im Olympiastadion verkündete. Er wird jetzt von Amts wegen quasi zum Fan des Lokalrivalen.
„Ich würde die Derbys vermissen“, hatte der Schweizer Fußballehrer im Vorfeld des Rückrundenauftakts erklärt. Weil das besonders prickelnde Kicks sind in der Regel. Folglich wollte man von ihm wissen, was er denn dazu beitragen könne, damit diese innerstädtischen Auseinandersetzung den Fans in der Hauptstadt erhalten blieben.
Der 1. FC Union kann Hertha ab jetzt Schützenhilfe leisten
„Schützenhilfe? Ich kann da nichts versprechen, aber wir werden es versuchen. Denn wir wollen ja so viele Punkte wie möglich holen. Wenn wir Hertha damit helfen, umso besser“, meinte der 56-Jährige. Denn jeder Zähler, den die Eisernen gegen die anderen Kellerkinder einsacken, lässt diese nicht aus der Sichtweite der Jungs aus dem Westend entschwinden.
„Wenn ich heute diese Stimmung in diesem Stadion gesehen habe in diesem Derby. Ja, da würde was fehlen. Von daher. Ich wünsche euch wirklich viel Glück und eine gute Rückrunde. Nein, es würde mir fehlen. Das sind emotionale Spiele. Hier geht es ums Prestige. Die ganze Stadt spricht davon. Vor dem Spiel, nach dem Spiel. Nein, mir würde was fehlen“, erklärte Fischer.
Der Hinweis, dass die Truppe von Sandro Schwarz ihre Hausaufgaben aber schon erledigen muss, weil sonst alle Unionsiege der Welt da nicht helfen, ist aber auch klar. „Wir müssen schauen, aber auch ihr müsst schauen, dass wir das in der kommenden Spielzeit auch haben“, erklärte Fischer.
Für seine Verhältnisse fast ein Quantensprung. Für gewöhnlich spielt der stets so nüchtern daherkommende Fischer, dem Folklore und Fangedöns wie Stadtmeisterschaftsgesänge ziemlich fremd sind, die Bedeutung von innerstädtischen Duellen runter, versucht sie zu Spielen wie jedes andere zu stilisieren. Weil es da ja auch nicht mehr als drei Punkte gibt.
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