Die Anzeigetafel mit dem 1:1-Endstand beim Spiel der Eisernen in München. Union gehört wie der FC Bayern zu einem sehr illustren Siebenerklub.&nbsp;<br><br><br>
Die Anzeigetafel mit dem 1:1-Endstand beim Spiel der Eisernen in München. Union gehört wie der FC Bayern zu einem sehr illustren Siebenerklub. 


Foto: Matthias Koch

40 Punkte voll gemacht (in München). Klassenerhalt geschafft (sechs Spieltage vor Schluss). 14 Zähler vor dem Stadtrivalen (auch wenn das nur der rot-weißen Seele schmeichelt). Der Doppelpass auf Sport1 titulierte den 1. FC Union jüngst als den Big-City-Club aus Köpenick. Der einzig wahre BCC übrigens, der ihrer Meinung nach in Berlin existiert. Eine Stichelei gegenüber dem Lokalrivalen, der Oliver Ruhnert erst gar nicht auf den Leim ging. Und doch bezeichnete der Kaderplaner der Köpenicker Unions Leistungen zu recht als „hervorragend“.

Manch einer fühlt sich gar bemüßigt, das Abschneiden der Fischer-Elf gar als sensationell einzustufen. Ein Blick auf die ewige Tabelle der Bundesliga scheint das zu bestätigen. Union tummelt sich mit seinen 81 Zählern auf Rang 44 aller bisherigen 56 Bundesligisten. Damit haben sie schon jetzt alle Klubs hinter sich gelassen, deren Gastspiele in Deutschlands Eliteklasse über zwei Jahre nicht hinausgingen. Im Idealfall schnappen sich die Köpenicker auch noch die „Dreijährigen“ Homburg (acht Zähler vor) und Neunkirchen (+12).

Union in illustrem Siebenerkreis

Doch damit sind die Eisernen mitnichten der beste Zweijährige aller Zeiten. Dazu müsste man korrekterweise einen Vergleich anstellen zwischen allen Teams der Bundesligageschichte, die es geschafft haben, bei ihrem Erstauftritt in Deutschlands Eliteklasse zwei aufeinanderfolgende Jahren vorgespielt zu haben.

Das sind, wenn man die Jahre durchforstet, 30 Clubs (siehe Tabelle). Beispielsweise die sieben Vereine, die noch nie aus der Bundesliga abgestiegen sind. Na, kriegen Sie die zusammen? Bietet sich für eine feine Wette am späteren Abend am Tresen an, falls die Gastronomen dieser Stadt uns endlich mal wieder zu Diensten sein dürfen. Die Auflösung erfolgt weiter unten. 

Foto: Berliner Kurier

Zurück zu Union. Die Eisernen sind in diesem Ranking derzeit „nur“ auf Platz 22, machen aber fleißig Jagd auf beispielsweise Nürnberg, Leverkusen oder Hannover. Oder Wuppertal! Bei Klubs wie dem WSV oder Alemannia Aachen ist aufgrund ihrer mittlerweile sportlichen Bedeutungslosigkeit in Vergessenheit geraten, dass sie sich in ihren Premierenjahren bis in den Uefa-Cup (WSV) respektive zur Vizemeisterschaft (Aachen) spielten, also fleißig Punkte sammelten. 

Hertha ganz unten, Bayern ganz oben

Mit in diesem Ranking stehen daher auch alle Gründungsmitglieder, die die 1963 entstandene Bundesliga nicht sofort wieder verlassen mussten. Etwas kompliziert wird es auch noch dadurch, dass Deutschlands oberste Spielklasse nicht immer 18 Klubs hatte. 1991/92 waren es nach der Wiedervereinigung 20 Teams! Von 1963 bis 1965 aber nur 16 Klubs. Insofern ist Hertha zwar Schlusslicht mit 65 Zählern, aber sie hatten halt acht Partien weniger bestritten. 

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Für Edition Nr. 3 konnten wir Christoph Biermann als Autor gewinnen. Der renommierte Journalist gibt Antwort auf die Frage: Wer sind die eigentlich, diese Unioner? Wir haben mit Kapitän Christopher Trimmel gesprochen, der Einblicke in sein Privatleben gibt. Und wir statteten Professor Bernd Wolfarth und seinem Kollegen Clemens Gwinner in der Charité einen Besuch ab. Die beiden beraten Union bei der medizinischen Versorgung der Profis, koordinieren zudem die Corona-Testungen im Verein.

Union kann im Idealfall bei sechs Siegen bis Saisonende noch auf Rang sechs vorstoßen. Unangefochten oben thronen RB Leipzig und der FC Bayern mit je 120 Zählern.  

Apropos Bayern. Ja, die sind nie abgestiegen. Leipzig auch nicht. Dazu gehören noch Wolfsburg, Leverkusen, Hoffenheim sowie Augsburg. Union natürlich auch. Die Eisernen befinden sich also in einer illustren Gesellschaft.