Wout Weghorst – hier im Kopfballduell mit Marvin Friedrich – ist seit Montag an Corona erkrankt. Nun wurde auch Unions Innenverteidiger positiv auf das Virus getestet.
Wout Weghorst – hier im Kopfballduell mit Marvin Friedrich – ist seit Montag an Corona erkrankt. Nun wurde auch Unions Innenverteidiger positiv auf das Virus getestet. imago/regios24

Was für eine Hammernachricht. Und so bitter für den 1. FC Union. Marvin Friedrich fällt für den Conference-League-Schlager am Donnerstag bei Feyenoord Rotterdam (18.45 Uhr) aus. Corona-Alarm bei den Eisernen. 

War es Wout? Also Weghorst! Der Stürmer des VfL Wolfsburg war ja am Tag nach dem Spiel positiv auf Covid-19 getestet worden. Der Niederländer, der beim 0:2 der Niedersachen am Sonnabend an der Alten Försterei erst in der Schlussphase eingewechselt worden, gilt als ungeimpft und hatte in der jüngeren Vergangenheit zudem krude Auffassungen zum Virus vertreten. Die Angst ging um in Köpenick, als dessen Erkrankung bekannt geworden war. Pikant wäre nun, dass ausgerechnet ein Holländer die Eisernen vor dem harten Gang in die Niederlande geschwächt haben könnte.

Unions-Pressesprecher Christian Arbeit wollte in Rotterdam bei der Pressekonferenz zum zweiten Auswärtsauftritt der Eisernen in der Gruppenphase keinerlei Schuldzuweisungen zulassen. „Das könnte sein, ist aber reine Spekulation“, so der Mediendirektor der Eisernen.

Friedrich wurde am Dienstag nachgetestet

Fakt aber ist, dass Union natürlich sein ganzes Team nebst Betreuern und allem was so dazu gehört, am Montag ausgiebigen Corona-Tests unterzogen hat. Zunächst zum Glück ohne positiven Befund, sodass die Reise nach Rotterdam am Mittwoch angetreten werden konnte.

Das allerdings schon ohne Friedrich. „Er hatte am Dienstagabend Erkältungssymptome. Da wurde ein weiterer Test gemacht. Danach war er nicht mehr im Kontakt mit Mannschaft, sondern hat sich gleich in Quarantäne begeben“, so Arbeit.

Trainer Urs Fischer kann das gar nicht schmecken. Friedrich hatte bei Union in den letzten drei Jahren nur durch kartenbedingte Sperren drei Partie überhaupt verpasst, ansonsten beinahe jede Sekunde auf dem Feld gestanden. So ein Ausfall tut weh! Vor allem, da Union in Rotterdam ein Hexenkessel erwartet, wie Timo Baumgartl aus eigener Anschauung aus seiner PSV-Zeit zu berichten weiß.

Was also tun? „Er fehlt uns. Wie schwer das sein wird, werden wir morgen sehen. Aber ich bin zuversichtlich, dass der Spieler, der seinen Platz einnimmt, seine Sache gut machen wird. Ich mache mir keine Gedanken, über Spieler, die nicht zur Verfügung stehen“, offenbarte der Schweizer Fußballlehrer seine gewohnt pragmatische Herangehensweise bei Rückschlägen.

Die wahrscheinlichste Vorgehensweise ist, dass Union wieder auf den genesenen Baumgartl nach überstandener Gehirnerschütterung („Ich fühle mich fit“) setzt und die Leihgabe aus Eindhoven neben Robin Knoche und Paul Jaeckel hinten in der Dreierabwehrkette einbaut. Das hilft zunächst beim Spiel selber. Aber es darf nichts passieren. Denn Innenverteidiger Nummer 5, Rick van Drongelen, ist ja in Europa nicht spielberechtigt. Alles nicht so einfach.

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