Kurs Königsklasse: Der 1. FC Union kann sich nur selbst schlagen
Trainer Urs Fischer ist sicher: Die Köpenicker müssen sich gegen Bochum allein auf ihre Stärken verlassen.

Der größte Gegner für den 1. FC Union beim Gerangel um die internationalen Plätze? Leipzig? Freiburg? Oder gar doch noch Frankfurt und Leverkusen? Für Urs Fischer, den Trainer der Köpenicker, ist es vor dem Spiel am Sonntag gegen den VfL Bochum (ab 17.15 Uhr/KURIER-Liveticker) jemand ganz anderes: der 1. FC Union selbst!
„Wir müssen unseren Job erledigen, darum geht es. Wir müssen in jedem Spiel ans Limit kommen, wir müssen uns nicht um die anderen kümmern“, sagte Fischer. Die Champions League nennt Fischer weiter nicht explizit als Ziel, doch auf dem Weg in die Königsklasse kann sich sein Team aus Sicht des Union-Trainers nur selber stoppen.
Daher muss jetzt anders als in der Vorrunde gegen Bochum ein Dreier eingefahren werden, in der diesmal nicht ganz ausverkauften Alten Försterei. 1571 Karten gingen in den Pott. Heißt umgekehrt, dass rund 800 Besucherplätze nicht genutzt werden können. Allerdings bringt der VfL zu viele Anhänger mit, als dass die Eisernen den Gastbereich teilen können.
Der 1. FC Union braucht jeden Zähler für die Champions League
Doch zurück zum 1:2 in der Hinrunde. Da ist eine Rechnung offen. Das sollte die Köpenicker zusätzlich motivieren, glaubt Fischer. „Das war schon noch mal Thema bei uns. Auch in der Analyse sind wir da auf die ein oder andere Aktion eingegangen. Da war nicht alles schlecht, aber auch nicht alles gut“, so der Schweizer Fußballlehrer mit einer ziemlichen Untertreibung. Denn als Spitzenreiter beim Schlusslicht zu patzen, da ist wenig bis gar nichts gut.
Auch an diesem Wochenende wäre alles andere als ein Dreier ein Rückschlag. Beißt die Maus keinen Faden ab. Denn um in die Champions League einziehen zu können, muss man am Ende in der Regel zwischen 60 und 65 Punkte einsacken. Sehr selten funktioniert es auch bei einer niedrigeren Ausbeute.
In der Spielzeit 2015/16 schaffte es beispielsweise Mönchengladbach mit nur 55 Punkten in die Königsklasse. Der niedrigste Stand in den letzten zehn Jahren. Dafür würden die Köpenicker nur noch vier Punkte benötigen. Drei Jahre später brauchten die Gladbacher jedoch 65 Punkte, um Platz vier zu sichern, der höchste Stand in den letzten zehn Saisons. Dafür würden die Eisernen noch 14 Punkte brauchen. Schwer, aber nicht unmöglich.
Der 1. FC Union will es gegen Bochum wie beim BVB machen
Drum heißt es jetzt in Köpenick an die Vorwoche anzuknüpfen, auch wenn das Ergebnis im einstigen Westfalenstadion mit 1:2 punktuell nicht weiterhalf. „Es gilt“, meinte daher Urs Fischer, „die Reaktion in Dortmund zu bestätigen. Von Beginn weg auch wieder da zu sein schon in der ersten Halbzeit. Wir müssen gleich präsent sind und nicht wieder so lange brauchen, um ins Spiel zu kommen wie zuletzt gegen Frankfurt oder Stuttgart.“
Hilfreich sein dabei sollte, dass Union zu Hause eine Macht ist. Und die Köpenicker wollen unbedingt ihre Heimserie von 19 ungeschlagenen Spielen weiter ausbauen. Die Serie fortzusetzen zeigt, dass wir uns zu Hause wohlfühlen, die Unterstützung unserer Fans genießen. Das hat man gegen Stuttgart und Frankfurt gespürt, so Fischer über zwei Kicks die im Verbund mit den Rängen in die richtige Richtung gedreht worden waren.
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