Habe den Wagen vollgeladen ... Urs Fischer, Trainer des 1. FC Union Berlin, hat Woche für Woche die Qual der Wahl.
Habe den Wagen vollgeladen ... Urs Fischer, Trainer des 1. FC Union Berlin, hat Woche für Woche die Qual der Wahl. Imago/Matthias Koch

Der Countdown läuft. Nicht der bis zum Bayern-Spiel am Sonnabend. Auch wenn da die Uhr bis zum Anpfiff des Ligagipfels am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) ebenfalls tickt. Es geht um das Ende der Transferperiode. Der Deadlineday – 1. September, 18 Uhr – rückt näher. Und damit die Frage, wie geht Urs Fischer, Erfolgstrainer des 1. FC Union, mit einem 30-Mann-Kader in der Zukunft um?

Denn nicht die Bayern sind die Herausforderung für den Schweizer Fußballlehrer. Die sind doch nur eine Momentaufnahme. Wenngleich eine tolle Momentaufnahme angesichts der Konstellation, dass der Ligazweite den Spielklassenprimus erwartet. Sondern, wie er im Kader bis zur nächsten Transferperiode den Binnenfrieden wahren will. Falls nicht einer aus dem Quartett Tymoteusz Puchacz, Rick van Drongelen, Levin Öztunali und Kevin Möhwald noch das Weite sucht.

Urs Fischer muss jede Woche ein ganzes Drittel seines Kaders enttäuschen

Natürlich werden jetzt gleich alle sagen, Dreifachbelastung und so. Dennoch: An jedem Spieltag muss Fischer ein ganzes Drittel seines Kaders enttäuschen. Woche für Woche. Und egal wie sehr er rotiert, es gibt einige Jungs, denen das nicht schmecken wird. 20 Mann hat er aus seinem Aufgebot bislang eingesetzt. Darunter aber einige mit sehr wenigen Minuten. Kevin Behrens, Sven Michel, Milos Pantovic und Jamie Leweling beispielsweise.

Die beiden Neuzugänge Tim Skarke und Paul Seguin noch gar nicht. Und für Letzteren werden als Mittelfeldspieler die Aussichten nicht rosiger, wenn jetzt Morten Thorsby anfängt sich festzuspielen.

Wer jetzt auf die Europa League verweist, wo Fischer einen 25-Mann-Kader nominieren kann, dem müssen wir den Zahn gleich ziehen. Fischer kann dafür nur 21 Mann befriedigen. Vier Plätze sind für Youngster, sprich U21-Kicker reserviert. (Was nicht heißt, dass sie spielen müssen). Da werden mit Sicherheit Jungs wie Yannic Stein oder Tim Maciejewski sowie Aljoscha Kemmlein Plätze einnehmen und damit Plätze für die gestandenen Profis blockieren.

Der 1. FC Union kann nur 21 + 4 Spieler für Europa nominieren

Und anders als in der Bundesliga, wo Fischer Woche für Woche variieren könnte, ist die Liste für die Europa League mehr oder weniger bindend. Im Vorjahr erwischte es beispielsweise Pawel Wszolek, der nicht nominiert wurde. Auch diesmal könnten Kicker durch den Rost fallen, die sich zuvor was ausgerechnet hatten. Wszolek veranlasste die Nichtnominierung zur Flucht in der Winterpause. Van Dongelen auch.

Es ist die härteste Aufgabe für den 56-jährigen Schweizer in seiner Rolle als Cheftrainer beim 1. FC Union. „Einigen muss ich wehtun“, hat er ja immer schon zugegeben. „In Urs we trust“, heißt es ja gerne in Köpenick. Verdientermaßen. Aber man möchte nicht immer in seiner Haut stecken.

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