Will weiter den Durchblick bewahren und sich nicht von Rechenspielen verrückt machen lassen: Urs Fischer, der Trainer des 1. FC Union.
Will weiter den Durchblick bewahren und sich nicht von Rechenspielen verrückt machen lassen: Urs Fischer, der Trainer des 1. FC Union. Matthias Koch/Imago

Der Anblick der Tabelle ist in Köpenicker Landstrichen fünf Spieltage vor Schluss ein höchst erfreulicher. Wie eigentlich schon die ganze Saison über, wenn man mal vom zweiten und 15. Spieltag absieht. Nur da rutschte der 1. FC Union aus den Champions-League-Rängen. Doch einen gibt es bei den Eisernen, der würde gerne vor dem Schlager des Ligadritten (1. FC Union) gegen den Sechsten (Bayer Leverkusen) an diesem Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) alle Tabellen dieser Welt unter Schloss und Riegel halten – das ist Trainer Urs Fischer.

Denn wenn der 57-Jährige auf etwas keinen Bock hat dieser Tage, dann sind das Rechenspiele. Und dazu würde der Anblick der Tabelle derzeit unglaublich herausfordern. „Es geht nur um dieses Spiel. Nur um drei Punkte. Das ist für uns von Bedeutung. Ich musste in dieser Woche immer mal wieder lesen: ,Wenn man noch fünf Punkte holt, wenn man noch zehn Punkte holt‘“, betonte der Schweizer, dass der Fokus nur auf diese eine Partie gerichtet sein dürfe.

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„Wenn du dir ausrechnest, wie viele Punkte du noch in diesen fünf Spielen brauchst, dann verlassen wir den Weg. Das würde ich nicht gut finden“, sagte der 57-Jährige. Mit einem Sieg gegen die seit 13 Pflichtspielen ungeschlagenen Rheinländer (zehn Siege, drei Remis) könnten die Eisernen die avisierte Teilnahme am europäischen Geschäft schon fast sichern und auch die Ausgangsposition im Kampf um die Champions League verbessern. Aktuell beträgt der Vorsprung auf den Fünften RB Leipzig vier Punkte.

Für den 1. FC Union ist es ein direktes Duell um Europa

Der Weg also bleibt das Ziel bei den Köpenickern. Wie eigentlich schon die ganze Saison über. Von dieser Marschroute lässt sich Fischer nicht abbringen!

Natürlich weiß Fischer um die Bedeutung der Partie. Dazu muss er nicht mal einen Abakus oder Taschenrechner bemühen. „Am Schluss haben wir ein Heimspiel, das wir gewinnen wollen. Es geht um was und es werden nicht mehr Spiele, sondern weniger. Direktbegegnungen“, so der Schweizer Fußballlehrer, „haben da besondere Bedeutung.“

Die Profis des 1. FC Union dürfen träumen – wenn sie fokussiert bleiben

Im Erfolgsfalle hätte der 1. FC Union dann elf Punkte Vorsprung auf Bayer. Oder zehn auf Mainz, falls die zum Abschluss des Spieltages in Wolfsburg dreifach punkten würden. Unter normalen Umständen in vier Spielen nicht mehr aufzuholen. Europa wäre zwar noch nicht amtlich, aber so gut wie sicher. 

Zweifel, dass die Profis des 1. FC Union zu viel am Anblick der Tabelle abgelenkt werden, hat Fischer dennoch nicht. In seine Mannschaft hat der Schweizer volles Vertrauen: „Logisch, hoffentlich träumen sie auch ein bisschen. Meine Mannschaft kann das richtig einschätzen. Sie wissen, dass sie sich an jedem Spieltag am absoluten Limit bewegen müssen, um zu punkten.“

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