Beim 1. FC Union haben mal wieder einige Neuzugänge voll eingeschlagen.
Beim 1. FC Union haben mal wieder einige Neuzugänge voll eingeschlagen. imago/Sven Simon

Sieben Spieltage sind absolviert, etwas mehr als 20 Prozent der Saison. Der 1. FC Union hat mit seinen 17 Zählern schon die halbe Miete für den Klassenerhalt eingesackt. Auch dank der zehn Neuzugänge. Trotz des erneut gewaltigen Umbruchs (zwölf Abgänge) spielen die Köpenicker wie aus einem Guss. Der KURIER verteilt Zwischenzeugnisse für die Neu-Köpenicker.

Volltreffer

Janik Haberer, der nur wegen der Geburt seines Kindes die Partie gegen den FC Bayern verpasst hat. In allen anderen neun Begegnungen stand der ablösefrei gekommene Ex-Freiburger in der Startelf, schoss zudem ein Traumtor beim 6:1 auf Schalke.

Diogo Leite, ausgeliehen für 500.000 Euro, stieß als Letzter im Trainingslager in Österreich zu den Eisernen. Fischer warf ihn in der Liga trotzdem gleich ins Feuer, wo er rechts wie links in der Dreierkette mit Spielverständnis überzeugte. Er dürfte die festgeschriebene Ablösesumme von kolportierten 7,5 Millionen Euro wert sein, die Porto kommenden Sommer haben will für sein Eigengewächs.

Jordan Siebatcheu bewies schon bei der Generalprobe gegen Nottingham Forest seinen Torriecher. Es folgten drei weitere Buden in der Liga und eine im Pokal. Verletzungsbedingt verpasste der 6-Millionen-Euro-Einkauf von Young Boys Bern das 1:1 gegen die Bayern und auch beim 0:1 gegen St. Gilloise. Sein Spielverständnis mit Sheraldo Becker beeindruckt.

Wesentliche Verstärkung

Unions Morten Thorsby (r.) wird eine der prägenden Figuren im Mittelfeld der Eisernen werden.
Unions Morten Thorsby (r.) wird eine der prägenden Figuren im Mittelfeld der Eisernen werden. imago/Jan Huebner

Morten Thorsby kam erst mitten in der Vorbereitung für drei Millionen Euro von Sampdoria Genua. Weil er aus einer Verletzung Trainingsrückstand hatte, musste Urs Fischer den Norweger über Teileinsätze aufbauen. Erst auf Schalke stand der 26-Jährige erstmals in der Startelf und reihte sich dort per Kopf mit dem 1:0 gleich in die Torschützenliste ein. Zuvor hatte er in seinen Kurzeinsätzen viel taktisches Verständnis und Spielgeschick an den Tag gelegt. Auf Sicht muss der Blondschopf aber auch als Volltreffer angesehen werden.

Guter Griff

Leverkusens Leihgabe Lennart Grill zeigte bei seinem bislang einzigen Einsatz beim 1:0 in Köln, dass auf ihn absolut Verlass ist. Mit seinen 23 Lenzen gehört ihm die Zukunft. Er wird noch Einsätze kriegen, ohne an Rönnows Status als Nummer eins rütteln zu können.

Danilho Doekhi musste in den ersten drei Spielen zusehen. Als er gegen Schalke mit einer Vorlage und gegen Bayern seinen Wert nachgewiesen hatte, verletzte er sich. Auf Sicht wird der ablösefrei von Vitesse Arnheim verpflichtete Niederländer auf seine Spiele kommen.

Luft nach oben

Milos Pantovic und Paul Seguin – der eine ablösefrei aus Bochum, der andere ebenfalls für lau aus Fürth gekommen – teilen das gleiche Schicksal. Im Mittelfeld herrscht Überangebot. Beide wurden aus dem Europa-League-Kader gestrichen, weil die Eisernen dort die Local-Player-Regelung im 25er-Kader berücksichtigen müssen. In der Liga reichte es zuletzt nur zu Kurzeinsätzen. Seguin konnte immerhin gegen seinen Ex-Klub Wolfsburg glänzen, als er nach seiner Einwechselung Becker wunderschön vor dem 2:0 freispielte.

Jamie Leweling hat noch mit Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen. Sein Pech war auch, dass er in der Vorbereitung noch mit den Nachwirkungen einer Sprunggelenksverletzung zu kämpfen hatte, die er sich vor der Sommerpause bei der deutschen U21 zugezogen hatte. Weil Becker und Siebatcheu gesetzt sind, zudem Sven Michel und Kevin Behrens mit ihren Jokerqualitäten zu glänzen verstehen, hat der Neuzugang aus Fürth noch das Nachsehen. Als Einwechsler gegen den FC Bayern deutete Leweling zumindest an, warum ihn die Eisernen für vier Millionen Euro holten und ihm einen Vierjahresvertrag gaben.

Muss sich gedulden

Tim Skarke ist der Pechvogel. Auf seiner Position als Rechtsaußen ist Becker der ungekrönte König. Der gebürtige Heidenheimer, der ablösefrei aus Darmstadt kam, hatte bislang nur Kurzeinsätze in der Europa League.

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