Möchte mehr (Spiel-)Minuten auf die Uhr bekommen. Unions gefrusteter Angreifer Sheraldo Becker.
Möchte mehr (Spiel-)Minuten auf die Uhr bekommen. Unions gefrusteter Angreifer Sheraldo Becker. imago/Matthias Koch

Privat ist Unions Stürmer Sheraldo Becker derzeit einer der glücklichsten Menschen der Welt. Sohnemann Sheraldo jr. kam letzte Woche auf die Welt. „Alles so klein. So viel Liebe. Ich bin glücklich“, meinte der Niederländer mit surinamischen Wurzeln. Nicht mal über Schlafentzug kann sich der 26-Jährige beklagen.

Für beklagenswert aber hält Papa Becker seine sportliche Ist-Situation. Denn derzeit spielt er bei Trainer Urs Fischer nur eine untergeordnete Rolle. „Es ist schwierig für mich. Ich habe letztes Jahr gezeigt, was  ich kann. Jeder weiß, ich kann Bundesliga spielen“, so der gefrustete Angreifer.

Er will das nicht als Angriff auf Trainer Fischer verstanden wissen. Aber er gibt zu verstehen, dass die Situation für ihn sehr unbefriedigend ist. „Ich muss ehrlich bleiben und will nicht lügen. Ich bin kein 16-Jähriger mehr, der sich einfach so auf die Bank setzt und in die Hände klatscht nach dem Schlusspfiff. Ich weiß, dass Max und Taiwo gut spielen. Aber ich kann auch mit ihnen spielen, das habe ich letztes Jahr gezeigt“, so Becker weiter. 

Becker will mehr als Joker sein

Dass er mit Verletzungspech zu kämpfen hatte oder zuletzt als Einwechselspieler zu sparsam gewesen ist mit seinen Vorlagen, will Becker so nicht gelten lassen. „Ich bin mehr als ein Joker. Ich hatte nichts ernsthaftes, war nur ein bisschen überspielt, weil ich kaum Urlaub gehabt hatte“, sagte Becker, der ja für Surinam beim Gold-Cup und in der WM-Quali ran durfte und daher zu Saisonbeginn ein wenig kürzer treten musste bei den Eisernen. 

Gespräche mit Fischer brachten bislang nichts. Auch als Opfer des Systems mag er sich nicht  verstehen. „Ich habe es nicht nur auf dem Flügel gezeigt, sondern auch als Stürmer, was ich kann“, deshalb glaubt er, dass ein Platz in der Startelf für ihn drin sein müsse. 

Und wenn es so bleibt? „Wir müssen abwarten, wie sich das entwickelt. Ich bin nicht hergekommen, um auf der Bank zu sitzen. Ein Spieler mit meinen Qualitäten muss spielen“, so Becker, der im unveränderten Falle Gesprächsbedarf sieht mit dem Trainer, dem Manager und auch seinem Berater.

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