Nein, das ist kein Ninja-Krieger. Sondern Unions Stürmer Max Kruse, der sich im bitterkalten Olympiastadion auf das Endspiel gegen Slavia Prag in der Conference League vorbereitete.
Nein, das ist kein Ninja-Krieger. Sondern Unions Stürmer Max Kruse, der sich im bitterkalten Olympiastadion auf das Endspiel gegen Slavia Prag in der Conference League vorbereitete. imago/Matthias Koch

Franz Beckenbauer griff in seiner Trainerlaufbahn vor großen Spielen zu simplen Ansprachen. Ein „Geht’s raus und spielt’s Fußball“, setzten seine Jungs 1990 bis zum Weltmeistertitel um. So hohe Ziele hat Unions Trainer Urs Fischer natürlich nicht. Für ihn geht es schlicht ums Weiterkommen, ums überwintern in Europa, wenn der 1. FC Union am Donnerstag gegen Slavia Prag (21 Uhr, Nitro) spielt. Und da hat der stets so pragmatisch daherkommende Trainer der Eisernen einen ganz PRAGmatischen Auftrag an seine Kicker: Rausgehen, weghauen, feiern!

Das das nicht so einfach wird, auch wenn Union ein einfacher Sieg langt, um Platz zwei zu erreichen und damit in die Play-offs zu kommen, ist klar. Aber Union ist da, wo es hinwollte vor dem Beginn der Europareise. Fischer: „Das ist der Matchball, den wir uns gewünscht haben. Auf das haben wir hingearbeitet, dass wir im letzten Spiel noch ’ne Möglichkeit haben.“

Wichtig wird dabei, dem Druck standzuhalten. Dem Druck, den so ein Endspiel nun einmal mit sich bringt. „Das auszublenden, wäre falsch, aber den Druck so zu überhöhen, wäre auch nicht das Richtige“, so Fischer. Unions Trainer weiter: „Ich muss die Mannschaft gar nicht groß motivieren. Wenn da nicht jeder willig ist, wären wir am falschen Ort.“

Urs Fischer erwartet Geduldsspiel

Der Schweizer setzt darauf, dass die nur 5000 zugelassen Unionfans – übrigens alle nur unter 2G plus, sprich mit zusätzlichem Test – trotzdem ihr Team bestmöglich unterstützen werden. „Vor zwei Wochen hätten wir so ein Spiel noch vor 40.000 bestreiten können. Jetzt sind die Bestimmungen eben so. Das müssen wir akzeptieren. Wichtig ist alleine nur, dass sie da sind“, so Fischer.

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Ähnlich pragmatisch sieht das sein Stürmerstar Max Kruse: „Wir wollten dieses Endspiel. Jetzt haben wir als Zweiter die Möglichkeit in die Play-offs einzuziehen. Das wäre ein Riesenerfolg“, so der 33-Jährige.

Kruse ist stolz auf Union

Für den braucht es neben den gewohnten Union-Tugenden natürlich eine ordentliche Prise Geduld. Die ganzen 90 Minuten über womöglich plus der Nachspielzeit. „Mut brauchen wir immer, das ist ein Bestandteil unseres Spiel. Aber wir können nicht die ganze Zeit über Hauruckfußball spielen“, erklärt Kruse. Erst wenn es am Ende eng werden sollte, wird man das auflösen müssen und dann alles versuchen, um das Spiel noch zu gewinnen, so Kruse, der ja einst durch seinen Kopfballtreffer in der Nachspielzeit gegen RB Leipzig Ende Mai die Europareise der Eisernen erst initiiert hatte.

Und falls es schiefgeht, reißt keiner den Köpenickern den Kopf ab. Allein die Chance zu haben, noch am letzten Spieltag etwas erreichen zu können, ist ja aller Ehren wert. „Auch wenn es nicht klappen sollte, können wir stolz sein auf das, was wir bisher erreicht haben“, so Kruses Fazit.

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