Fiebert jetzt seinem Heimdebüt gegen Leipzig entgegen: Morten Thorsby, Unions kickender Klimaaktivist.
Fiebert jetzt seinem Heimdebüt gegen Leipzig entgegen: Morten Thorsby, Unions kickender Klimaaktivist. Imago/Nordphoto

Er gilt als der Königstransfer. Also neben Jordan Siebatcheu. Morten Thorsby, für 3 Millionen Euro von Sampdoria Genua gekommen, ist einer der Hoffnungsträger beim 1. FC Union. In Mainz beim 0:0 feierte er sein Pflichtspieldebüt für die Eisernen als Einwechsler. Für 90 Minuten reicht es noch nicht ganz. „Ich habe“, so der norwegische Nationalspieler, „noch ein bisschen Rückstand. Aber es wird“, meinte der 26-Jährige.

Aus Bella Italia an die Spree? Warum macht man das? Und muss man da nicht manches vermissen? „Das Essen natürlich. Und das Wetter“, meinte Thorsby lachend. Hinweise, dass die derzeitigen Temperaturen ja auch eher mediterran sind, konterte er sofort. „Das ist viel zu heiß jetzt. Und wir sprechen uns im November wieder“, so der Blondschopf. Womit er zweifelsohne recht haben dürfte. In Genua ist es dann immer noch angenehm, in Berlin eher unwirtlich und nass-kalt.

Doch Thorsby ist ja nicht als Wetterforscher in Köpenick aufgeschlagen, sondern als Kicker. Und da verspricht er sich einiges davon. „Alles, was ich vorher von Union gehört und gesehen habe, alle, mit denen ich gesprochen habe, sagten mir, dass meine Art Fußball zu spielen und der Verein perfekt zueinander passen würden. Und das sagte man mir schon, bevor ich überhaupt Vertragsgespräche mit Union geführt habe“, so der Sohn zweier Wintersport-Athleten, die ihrem Kid zwar auch dafür die notwendigen  Fähigkeiten mitgaben, der aber eine Liebe zum Fußball in sich spürte.

Gut für den 1. FC Union: Genua musste Thorsby verkaufen!

Einer, mit dem er vorher schon über Union gesprochen hat, war natürlich Julian Ryerson. „Wir haben uns oft darüber bei der Nationalmannschaft unterhalten“, so Thorsby. Ryerson habe regelgerecht geschwärmt, verriet Thorsby.

Es bedurfte also keiner großen Überzeugungsarbeit mehr, als Manager Oliver Ruhnert auf den Plan trat. Und bei Sampdoria zu bleiben, was für ihn als Stammspieler immer eine Option gewesen wäre, scheiterte schlicht daran, dass die Genuesen knapp bei Kassen waren und ihn verkaufen mussten.

Ryerson war übrigens nicht der einzige Landsmann, mit dem er sich ausgetauscht hat. Auch Rune Jarstein gehörte dazu. „Er hat mir gesagt, richtige Stadt, falscher Ort. Ob er jetzt immer noch so denkt, weiß ich nicht mehr so genau“, meinte Thorsby lachend. Denn Jarstein und Hertha liegen ja im Clinch, der Keeper wurde aus dem Team rausgeworfen.

Thorsby versucht, als Umweltaktivist Vorbild zu sein

Thorsby, der bewusst gegen die Zerstörung der Umwelt auftritt und weniger Fleischgenuss propagiert, gilt als „grüner Kicker“. Er kämpft gegen den Klimawandel und setzt sich für Umweltschutz ein. In Italien wurde er deshalb auch „Greta Thunberg des Fußballs“ genannt. Womit er gut leben kann.

„Wir Fußballer haben doch eine Vorbildfunktion. So können wir Menschen erreichen und versuchen, etwas zu ändern“, so Thorsby. Anfangs wurde er in seiner Branche ein wenig belacht. Mittlerweile hören ihm mehr zu. „Die Umwelt geht uns alle an. Wir atmen doch alle die selbe Luft“, sagte Thorsby.

Angst, dass er durch seine ballfernen Aktivitäten den Fokus verlieren könnte, hat er nicht. Mehr so im Gegenteil. „Fußball ist mein Job. Darauf bin ich fokussiert. Und je besser ich darin bin, umso mehr Leute hören mir zu. Desto mehr kann ich erreichen“, so Thorsby.

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