Unions Morten Thorsby – hier im Duell mit Leipzigs Dani Olmo (l.) – hofft auf ein italienisches Los in der Europa League.
Unions Morten Thorsby – hier im Duell mit Leipzigs Dani Olmo (l.) – hofft auf ein italienisches Los in der Europa League. imago/Matthias Koch

In dieser Woche ist es so weit. Am späten Donnerstagabend steht endlich fest, wer sich alles in der Europa League tummeln wird. Die Träume in Köpenick sind, was das angeht, sehr groß. Ins „Theater der Träume“ würden die Eisernen nur zu gerne reisen. Der 1. FC Union zu Gast im Old Trafford bei Manchester United? Wer in der Spielzeit 2005/06 Kicks in Falkensee-Finkenkrug oder bei Anker Wismar erlebt hat – erleben musste –, hätte jeden lauthals ausgelacht, der ihm so etwas prophezeit hätte.

Doch Träume werden manchmal wahr. Am 26. August steigt in Istanbul die Auslosung der Gruppenphase der Europa League, das Endspiel findet dann am 31. Mai 2023 in der Budapester Puskás Aréna statt. Und Union ist mittendrin statt nur dabei.

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Die Wünsche der Union-Fans richten sich primär auf die Insel. Manchester United – möglichst mit Cristiano Ronaldo – oder Arsenal London sollen es sein. Wenn das nicht klappt, dann eben einen der beiden Römer – Lazio oder AS. Gegen die Glasgow Rangers oder die PSV Eindhoven (2:2 im Hinspiel in Schottland) hätte wohl auch keiner groß was einzuwenden. All diese Klubs befinden sich in Topf eins und einer von ihnen würde Union zugelost werden können.

Union will kein Wiedersehen mit Feyenoord

Wen man da aber nicht haben möchte, wäre Feyenoord Rotterdam. Die Erfahrungen aus der Vorsaison mit dem Klub aus der Hafenstadt waren halt wenig erbaulich. Und ironischerweise könnte es auch ein Wiedersehen Maccabi Haifa geben. Aber nur, wenn Roter Stern Belgrad im Play-off-Rückspiel zur Champions League den 2:3-Rückstand noch dreht. Vorjahresgegner Nr. 3, Slavia Prag, wird definitiv nicht dabei sein, die Tschechen kämpfen nur um den Einzug in die Gruppenphase der Conference League.

Fest steht zumindest, dass es kein Duell mit dem SC Freiburg geben wird. Egal in welchem Topf die Breisgauer landen. Die Uefa lässt es nicht zu, dass sich zwei Klubs aus dem gleichen Verband in der Vorrunde duellieren.

Union würde ungern in den Ostblock reisen

Gut wäre es zudem, wenn man strapaziöse Reisen in den Ostblock vermeiden könnte. Denn auch Aserbaidschans Meister und Pokalsieger Qarabag Agdam könnte mit im Lostopf sein, so er sein 0:0 aus dem Hinspiel der Champions-League-Play-offs gegen Viktoria Pilsen nicht verteidigen kann. Dann schon lieber gegen den FC Zürich, den Stammverein von Union-Trainer Urs Fischer. Der Überraschungsmeister aus der Schweiz muss in Schottland ein Hinspiel-3:2 gegen Heart of Midlothian verteidigen.

Doch wie sehen das die Union-Profis? Haben die auch Wünsche? Oder nehmen die es, wie es kommt? „England oder Italien wären beides interessante Ziele. Aber ich glaube, ich fände es cooler, wenn wir in Italien ranmüssten“, so Morten Thorsbys Wunsch. Nicht, weil er da schon gekickt hat und alles kennt. Sondern aus unionistischen Gründen: „So, wie wir spielen, das ist etwas, das sie nicht gewohnt sind. Das könnte unser Vorteil sein. Premier-League-Klubs sind diese Intensität des Spiels mehr gewohnt“, so der Norweger.

Klingt ein bisschen wie einst bei Andy Möller, der 1992 sein mögliches Wechsel-Ziel von Eintracht Frankfurt ins Ausland mit dem legendären Satz umriss: „Mailand oder Madrid – Hauptsache Italien.“ In Unions Fall eben Manchester oder Arsenal – aber Hauptsache Italien.

PS: Bei Möller wurde der nächste Arbeitgeber dann Juventus Turin ...

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