Unions Merseyside-Duo: Taiwo lacht, Loris kämpft
Für Awoniyi erfüllt sich an der Wuhle ein großer Traum, Karius muss in Köpenick noch ein Stück weit dafür arbeiten. Was er ohne jedes Murren macht.

L – wie Lage. Natürlich hervorragend beim 1. FC Union. L – wie Liverpool. Oder auch Leihgabe. Doppelte Leihgabe sogar. In Anlehnung an die große Hymne der Reds könnte man in Köpenick singen „You never loan alone“. Doch die Situation des Merseyside-Duos könnte sich längs der Wuhle kaum unterschiedlicher darstellen. Hier Taiwo Awoniyi, dort Loris Karius. Der eine lacht, der andere kämpft.
Kurz vor Torschluss vollzogen die beide Spieler ihren Brexit. Mit unterschiedlichen Erwartungen. Karius kam mit dem Anspruch, zu spielen. Und musste sich hinter einem L – wie Luthe – im zweiten Glied einsortieren. Nun kämpft der Champions-League-erfahrene Keeper um seine Chance, dass 2021 besser wird. Und wer immer auch ihm beim Training zuzusehen kann, hat nicht den Eindruck, dass es dem 27-Jährigen die L – wie Laune – verhagelt hat. Körpersprache, Mimik – alles top.
Awoniyi hingegen, der nach einer Odyssee an Leihstationen endlich zeigen wollte, dass er durchaus das Zeug dafür hat, in einer europäischen Topliga Stammkraft zu sein, kommt aus dem Lachen nicht mehr heraus. Fünf Buden hat der Nigerianer schon erzielt. „Ich möchte derzeit lieber nicht gegen ihn spielen“, meinte Unions Innenverteidiger Robin Knoche vor dem Duell am Sonnabend gegen Wolfsburg (15.30 Uhr/Alte Försterei).
Anders als im Vorjahr in Mainz kommt der 23-Jährige bei Union nicht auf dem Flügel, sondern im Sturmzentrum zum Zug. „Natürlich hilft es jedem Spieler, wenn er Spielzeit bekommt. Aber auch als Joel Pohjanpalo und Max Kruse fit waren, hat er immer seine Möglichkeiten bekommen. Man merkt bei ihm, dass ein Stürmer auch von seinen Toren lebt. Er hat nun Selbstvertrauen“, so Trainer Urs Fischer. Eine gute Vorrausetzung dafür, dass Union sein Ziel schafft. L – wie Ligaverbleib!
