Unions Held des Tages Paul Jaeckel: „Ich hatte Angst, dass mir das Tor noch geklaut wird“
Denn als der Kopfball des Verteidigers des 1. FC Union hinten links beim VfB Stuttgart einschlug, lauerte da noch der eiserne Joker Kevin Behrens am langen Pfosten.

Da stand er nun, der Held des Tages des 1. FC Union. Und Paul Jaeckel (24) verriet nach seinem ersten Treffer im 33. Auftritt in Deutschlands Fußball-Oberhaus seine innernsten Ängste. Nicht, dass die Partie noch irgendwie flöten geht. Sondern dass ein Kollege ihm womöglich den Ruhm des Siegtorschützen geklaut hätte.
Man kennt es ja, dass der VAR manchmal was gegen ein Tor hat. Oder eine abgefälschte Kugel dann als Eigentor gewertet wird. Aber Diebstahlverdacht in den eigenen Reihen? „Ich hatte ein bisschen Angst, dass mir Kevin Behrens das Tor noch klaut, dass er noch an den Ball rangeht. Aber so bin ich natürlich froh“, war Jeackel zu Scherzen aufgelegt. Denn letztlich wäre es ihm – so sagt man das als Teamplayer – egal gewesen, wer die Bude macht, wenn nur der Sieg dadurch unter Dach und Fach gebracht werden kann.
1. FC Union: Jaeckel jubelt über seinen allerersten Bundesliga-Treffer
Behrens ließ den Ball passieren und Jaeckel so den Vortritt. „Das fühlt sich überragend an. Erstes Bundesligator, da träumt man lange von, das irgendwann zu machen. Und dann auch noch so ein wichtiges. Das ist umso geiler, umso besser.“
Der Verteidiger verriet auch, dass es keine einstudierte Variante war. Aber im Rahmen dessen, was angeordnet wird vom Trainerteam. „Wir haben unsere Laufwege, die wir durchziehen müssen. Ich muss bei Eckbällen auf den ersten Pfosten laufen. Da bin ich hingelaufen und der Ball kam sehr gut reingespielt. Und dann habe ich ihn auch gut getroffen“, so Jaeckel.
Bei den Eisernen hätte sich übrigens keiner groß beschwert, wenn man mit einem 0:0 nur einen Punkt aus dem Schwabenländle zurückgebracht hätte. Robin Knoche (30): „Die Chance, die wir hatten, haben wir genutzt. Unter dem Strich stehen drei Punkte. Von daher können wir zufrieden sein.“
Natürlich haben die Köpenicker schon bessere Spiele gemacht. Aber das ist unerheblich. Der eiserne Abwehrchef weiter: „Der VfB hat sehr viel Energie auf den Platz gebracht, hat uns hoch angelaufen, war aggressiv in den Zweikämpfen und hat uns das Leben damit schwergemacht.“ Letztendlich aber habe sich der 1. FC Union im Lauf der Partie aber immer besser darauf eingestellt.
Ähnlich sah das auch Rani Khedira (28). „Ich glaube, wir haben kein schönes Fußballspiel gesehen. Man hat uns die Müdigkeit von der Europa League am Donnerstag so ein bisschen angemerkt. Drei Reisen innerhalb von sieben Tagen – das hat man gesehen. Wir wollten dennoch zu null spielen“, so der defensive Mittelfeldspieler. Was Knoches Worte nur unterstreicht, dass man im Vorfeld auch einen Punkt als Erfolg angesehen hätte.
Khedira freut sich jetzt auf drei Heimspiele für den 1. FC Union
„Der VfB musste ja unbedingt die drei Punkte hier behalten. Von daher wollten wir aus einer guten Kompaktheit agieren und irgendwie versuchen, das Tor zu machen. Das ist uns geglückt“, so Khedira, der neben der guten Abwehrarbeit als eine weitere Ursache für den Sieg ausmachte, dass sich seine Eisernen in Durchgang zwei steigern konnten und viel mutiger mit dem Ball agiert hätten.
Und so kann der 1. FC Union sich auf die kommende Woche nur freuen. Erstens fällt da das Reisen weg. Die Eisernen haben drei Heimspiele in der Europa League gegen Malmö (Donnerstag, 21 Uhr), in der Bundesliga gegen Dortmund (Sonntag, 17.30 Uhr) und dann im DFB-Pokal Heidenheim (mittwochs darauf, 20.45 Uhr). Und zweitens stehen die Chancen gut, dass die Tabellenführung eine fünfte Woche in Köpenick bleibt. Denn die Bayern erwarten am Sonntag (19.30 Uhr) den SC Freiburg. Und egal wie Union sich gegen den BVB schlägt, nur die Breisgauer könnten den Köpenickern den Platz an der Sonne streitig machen.
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