Sachen gepackt und ab zu Mama und Papa nach Hause. Unions Grischa Prömel verbringt die Corona-Pause in der Heimat.
Sachen gepackt und ab zu Mama und Papa nach Hause. Unions Grischa Prömel verbringt die Corona-Pause in der Heimat. Foto: Matthias Koch

Berlin - Geld regiert die Welt. Und nirgends wird das deutlicher zu Schau getragen als in der Glamourwelt des Sports. Da ist es richtig wohltuend, wenn einzelne Profis sich davon deutlich abheben. Beispielsweise Unions Mittelfeldspieler Grischa Prömel.

Statussymbole sind ihm fremd. Nach wie vor fährt er den alten Ford Fiesta seiner Oma. „Ich brauche keine teuren Klamotten und eine Rolex links und rechts“, erklärt der 25-Jährige in einem Interview mit dem  „Kicker Sportmagazin“.

Folglich fällt es ihm derzeit nicht schwer, den verkündeten Gehaltsverzicht von 20 bis 30 Prozent zu verknusen. Obwohl er ja quasi schon in den Monaten zuvor durch seine Patellasehenenreizungen nicht mehr sein volles Gehalt bekommen hatte, sondern nur den BG-Höchstsatz. Immer noch mehr als Otto-Normal-Verbraucher, aber eben weit entfernt von seinem sonstigen Salär.

Omis alter Fiesta steht derzeit sich derzeit an der Alten Försterei die Beine in den Bauch. Grischa Prömel ist zusamen mit Christian Gentner ins Schwabenländle gefahre. 
Omis alter Fiesta steht derzeit sich derzeit an der Alten Försterei die Beine in den Bauch. Grischa Prömel ist zusamen mit Christian Gentner ins Schwabenländle gefahre.  Foto: Matthias Koch

„Ich lebe ja eh nicht auf großem Fuß. Und dadurch, dass ich jetzt bei meinen Eltern bin und meine Mama für mich kocht, habe ich kaum Ausgaben“, scherzt der in Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt groß gewordene Schwabe.

Für ihn ist der Verzicht also eine Selbstverständlichkeit. Ähnlich sieht das auch Michael Parensen. „Über den Verzicht gab es bei Union keine Diskussion. Aber es tut trotzdem dem Einzelnen weh. Jeder, der mit einem festen Betrag im Monat rechnet und dann weniger hat, der merkt das. So viel Geld habe ich in meinem Leben nicht gemacht, als dass ich sagen könnte, ich wäre nicht drauf angewiesen. Aber ich mache es gerne, weil es dem Verein hilft.“

Prömel hat keine Angs vor der Zukunft

Über das, was kommt, verschwendet Prömel jetzt kaum Gedanken. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. Aber auch das stellt er hintenan. „Ich stehe jetzt nicht jeden Tag mit Bauchschmerzen auf, weil ich nicht weiß, was die Zukunft bringt", sagt der 25-Jährige. Und intelligent, wie er ist, weiß er ja auch, dass der Ball irgendwann wieder rollt und Ablösefreiheit für ihn kein Nachteil sein wird. bringt natürlich eine Portion Gelassenheit mit sich.

Nicht falsch verstehen. Das ist kein Pokern oder gar rumgezocke bei ihm. Er kann warten. Anderes sei derzeit viel wichtiger. Da sei die Priorität nicht, ob er einen neuen Vertrag unterschreibe, sondern dass die Familie, seine Freundin Majlena und er selber gesund blieben und „ob es derzeit genug Beatmungsgeräte für Patienten gibt“.