Für Union-Trainer Urs Fischer zählt nur der Klassenerhalt. 
Für Union-Trainer Urs Fischer zählt nur der Klassenerhalt.  Foto: dpa

Typisch, Urs! Union Cheftrainer Urs Fischer bleibt auch vor dem vielbeachteten Derby gegen Hertha BSC (Freitag, 20.30 Uhr) ganz der Pragmatiker. Der Titel des Stadtmeisters, dem viele Union-Fans  seit dem 1:0-Hinspielsieg im November entgegenfiebern, spielt für den Schweizer nur eine untergeordnete Rolle. „Für mich zählt in erster Line der Ligaerhalt, nicht die Stadtmeisterschaft“, erklärte Fischer, gab aber auch zu: „Wenn beides eintreffen würde, umso schöner.“

Fischer, der seine Mannschaft seit Dienstag nach dem Tot seines Schwiegervaters in der Vorwoche wieder betreut, sieht Union erneut in der Rolle des Außenseiters. „Ein Derbysieg bedeutet mir immer etwas. Ich werde versuchen, den Fokus auf das Spiel zu bekommen, auch wenn das nicht so einfach ist“, sagte Fischer angesichts der schwierigen privaten Situation und ergänzte: „Ich bin mir sicher, das wird mir gelingen.“

Beim 0:2 am Sonntag gegen den FC Bayern hatte er nicht auf der Bank sitzen können, da er in seine Heimat gereist war und der Nachweis von zwei negativen Coronavirus-Tests zunächst nicht erbracht werden konnte. Mittlerweile gibt es aber auch bei Fischer Vorfreude auf die Begegnung. „Den Sieg kann niemand versprechen. Aber eines kann ich versprechen: Die Mannschaft wird alles dafür geben“, sagte Fischer.

Kein TV-Blackout 

Alles reinlegen werden auch die Union-Fans von der Corona-Couch. Vorausgesetzt sie können das Spiel sehen. Wegen des Streits zwischen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und Rechteinhaber Eurosport/Discovery ist die Situation noch nicht final geklärt. „Wir gehen davon aus, dass das Spiel im Fernsehen zu sehen sein wird", sagte Union-Sprecher Christian Arbeit. 

Neben DAZN und Amazon käme auch die Telekom als inzwischen etablierter Sport-Sender in Frage - ARD oder ZDF allerdings nicht: Das Rechtepaket gilt nur für den Bezahlbereich. Möglich war das nur, weil der Konzern Eurosport/Discovery nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur seinen Vertrag mit der DFL gekündigt hatte.

DAZN war vom DFL-Deal mit Amazon überrascht worden. Bisher zeigte der kostenpflichtige Streamingdienst die Bundesliga über einen Sublizenz-Vertrag mit Eurosport, der 40 Punktspiele umfasst, davon 30 am Freitag sowie jeweils fünf am Sonntag und Montag. Doch dieser Kontrakt ist wegen der Vorgänge um Eurosport derzeit nicht gültig.