Grischa Prömel ist bedient, die Fürther jubeln. Diesmal soll es umgekehrt laufen.
Grischa Prömel ist bedient, die Fürther jubeln. Diesmal soll es umgekehrt laufen. imago/Zink

Die Rollenverteilung ist klar, wenn am Freitagabend die SpVgg Greuther Fürth beim 1. FC Union (20.30 Uhr, DAZN) gastiert: Hier der nach den Sternen greifende Tabellensechste aus Köpenick, dort der als erster Absteiger feststehende Klub aus dem Frankenland. Die Eisernen sind klarer Favorit. Also heißt der Kampfauftrag: Los, Jungs, Fürth sie vor! Und doch ist dieser Kick gegen die Kleeblätter ein kleines Stück weit eine Wundertüte.

Denn, die Frage aller Frage ist ja, wie treten die Jungs aus dem Ronhof jetzt auf eine Woche nach dem besiegelten Abstieg? Alles ist ein bisschen möglich. Es kann sein, dass sie irgendwo befreit aufspielen, es könnte möglich sein. Aber ein Abstieg ist keine einfache Situation, so Unions Trainer Urs Fischer. Eine Depression de luxe, ein sich erst mal gehen lassen, wäre also auch nicht unnormal. Einmal in den Brunnen gefallen, kann man sich eben nicht so einfach befreien.

Fischer setzt auf Union-Mentalität

Was der Trainer der Eisernen aber so eher nicht erwartet. Ich gehe davon aus, dass sie sich mit Anstand verbschieden wollen, meinte der Schweizer Fußballlehrer, der aber bei allem Respekt vor den Franken die Favoritenrolle klar annimmt und daher sagt: „Es kommt allein auf uns an, dass wir unsere Gesicht zeigen.“

Gut gebrüllt, Löwe. Den Eisernen ergeht es jetzt gerade wie einem Einkäufer im Supermarkt vor der Fleischtheke, wenn es heißt: Darf es ein bisschen mehr sein? Natürlich darf es das. Soll es sogar. Nach dem Klassenerhalt soll jetzt Europa her. Gerne auch ein bisschen mehr als „nur“ die Conference League. Eine Klasse höher darf es schon sein.

Oder, wenn alles toll läuft, eben noch ein bisschen mehr. Doch dafür müssen eben die nächsten drei Zähler her, die Rekordserie von vier Siegen in Folge auf fünf Dreier hintereinander ausgebaut werden. Also, Jungs, Fürth sie vor!

Union will Revanche für das 0:1 im Hinspiel

Dazu bedarf es fast nicht mal mehr der Rachegelüste aus dem Hinspiel als zusätzliche Motivation. Denn auch wenn Urs Fischer die Ansicht, dass Union da nicht so übel gespielt habe, ziemlich exklusiv hat, gibt er zu, dass die Pleite am Ronhof gewurmt hat und Union nur eine Woche nach dem umjubelten, zu Höhenflügen anmutendem Heimsieg gegen Leipzig da böse aus seinen Träumen gerissen worden war.

„Die Leistung war nicht so schlecht, aber wir haben 0:1 verloren. Wir hatten uns da auch sehr viel vorgenommen, haben auch nicht alles falsch gemacht. Aber es war ein Spiel, wo gefühlt alles ein bisschen gegen dich gelaufen ist“, hätte Fischer nichts gegen eine Revanche einzuwenden, auch wenn er sie nicht als solche betiteln würde.

Wurscht. An einem Sieg gegen Fürth führt diesmal kein Weg vorbei, wenn Union seine Träume von Europa verwirklichen will.

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