Einen sehr schönen Vorschlag unterbreitete der FSV Basdorf via Facebook dem 1. FC Union.
Einen sehr schönen Vorschlag unterbreitete der FSV Basdorf via Facebook dem 1. FC Union. Facebook/FSV Basdorf 

Natürlich haben sie Bauchschmerzen. Ein Jahr oder sogar etwas länger im Olympiastadion zu spielen, damit die Alte Försterei zu einer neuen Alten Försterei umgebaut werden kann, schmeckt keinem beim 1. FC Union. Weder den Bossen noch dem Anhang. Ist wohl unumgänglich. Aber schön ist anders. Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Dachte sich ein kleiner Verein im Barnim und lädt die Eisernen dazu ein, ihr Exil doch dort zu verbringen.

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Dass Kreisoberligist FSV Basdorf da einen nicht ganz so bierernst zu nehmenden Vorschlag hätte, darüber berichtete zuerst die Märkische Oderzeitung. Der in der Gemeinde Wandlitz beheimatete Klub will seine Spielstätte für die Zeit der Bauphase selbstlos an die Köpenicker abtreten. Die Vorteile lägen da, laut den Basdorfern, auf der Hand.

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Erstens müsste keiner mehr im Westend Bauchschmerzen haben, dass das Olympiastadion in ein ungeliebtes Rot getaucht wird. „Die haben ihre Ruhe im Olympiastadion und brauchen nicht weiter zu jammern“, heißt es in einer Erklärung auf Facebook. Der Rasen bei den Barnimern, ein brandneuer Hybridrasen, ist laut Basdorfer Selbsteinschätzung ohnehin viel besser als der in der großen Betonschüssel, der ja gefühlt alle zwei bis drei Tage ausgetauscht werden muss. Und die Anfahrtszeit sei für die Eisernen ja auch ungefähr die gleiche wie zum Olympiastadion.

Für den 1. FC Union würde Basdorf die Biermarke wechseln

Zudem würden bei den Eisernen echte Heimatgefühle aufkommen. Weniger weil sie im Osten verbleiben, also nicht rübermachen müssen. Sondern weil unweit des Sportplatzes ein schöner Wald liege. Von ihrer geliebten immergrünen Umgebung müssten die Köpenicker also nicht Abschied nehmen. Zumindest so lange, bis sie wieder in den heimischen Kiez zurückziehen und die Querverbindung zur Hämmerlingstraße nicht gebaut worden ist. 

Auch beim Catering müsste keiner auf Gewohntes verzichten. Die Fleischfabrik, die in der Alten Försterei für die Stadionwurst sorgt, hat auch eine Dependance in einem Nachbarort. Kurze Distanzen bei Lieferketten sind ja in Zeiten der Nachhaltigkeit enorm wertvoll. Ökologisch unbedenklich seien auch die vorhandenen Fahrradstellplätze. 

Selbst die Atmosphäre wäre weiterhin garantiert. Schließlich würde der Sportplatz ja Woche für Woche ausverkauft sein. Nun gut, nicht alle Unioner würden Platz finden. Aber ist das heute anders bei Spielen in der Alten Fösterei? Eben! Die Basdorfer sind laut Facebook da sehr zuversichtlich: „Wenn wir richtig quetschen, bekommen wir locker 2000 aufs Gelände ... Ob die hinteren 1500 noch wat sehen ... Wissen wir nich.“ 

Und auf sein gewohntes Stadionbier müsse der Unioner auch nicht verzichten. Die Basdorfer haben zwar ein anderes kühles Blondes im Ausschank, aber man wäre da kompromissbereit. Müsste sich also kein Unionfan auf die Plörre aus dem Oly umstellen. 

Der FSV Basdorf zeigt dem 1. FC Union kreative Lösungen auf

Während also für Leib und Wohl der eisernen Fans vollumfänglich gesorgt wäre, stünden den Profis des 1. FC Union ein paar Unbequemlichkeiten bevor. Der Mannschaftsbus könnte leider nicht auf dem Gelände geparkt werden. „Auf dem Parkplatz steht schon unser Bus und die Karre von Tessi (unser Kneiper). Ihr könntet aber die Spieler an der Buswendeschleife an der Schule rauslassen. Evtl. können wir die Festwiese Richtung Zühlsdorf anmieten. Dort könnt ihr dann parken.“

Eine klare Win-win-Situation für alle – für Hertha BSC, den 1.FC Union und den FSV Basdorf. So kämen sie in den Genuss, einmal den FC Bayern bei sich begrüßen zu dürfen.

Eigentlich ein Angebot, bei dem Dirk Zingler & Co nicht Nein sagen können. Und falls der Umzug ins Olympiastadion doch unumgänglich sein sollte, hätten sich die Basdorfer – immerhin stolzer Zehnter der Kreisoberliga Barnim – für so viel Kreativität eigentlich ein Testspiel gegen Christopher Trimmel & Co verdient. 

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