Beim Comeback von Timo Baumgartl putzt der 1. FC Union den VfL Wolfsburg und verteidigt seine Tabellenführung
Erst Jordan Siebatcheu, dann Sheraldo Becker lassen das Stadion An der Alten Försterei vor Freude ausflippen.

Fußballherz, was willst du mehr? Comeback von Timo Baumgartl, Tabellenführung souverän verteidigt und dazu zwei Treffer von Jordan Siebatcheu (55.) und Sheraldo Becker (77.)! 17 Punkte nach sieben Spielen! Der 1. FC Union geht nach einem 2:0 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg als Tabellenführer in die Länderspielpause.
Mitten im Intro zur Nina-Hagen-Hymne brach der Ton zusammen. Sekunden nur. Ein vielkehliges „Oh“ raunte durchs Stadion. Sollte das etwa ein Omen sein für das Kommende?
Die Eisernen, bei denen Timo Baumgartl nach überstandener Hodenkrebserkrankung sein Comeback feiern durfte, zeigten sich davon wenig beeindruckt. Nicht mal eine Minute war gespielt, als Janik Haberer eine Flanke von Christopher Trimmel volley nahm und Koen Casteels im VfL-Gehäuse herzhaft prüfte. Auch der Freistoß, den Sheraldo Becker wenig später abfeuerte, sah gefährlich aus (4.). Klarer Fall: Die Anfangsviertelstunde gehörte dem 1. FC Union!
Ein Banner heißt Baumgartl willkommen
Ein Banner auf der Waldseite hatte Baumgartl übrigens eigens willkommen geheißen. Offenbar sind die Drähte zwischen der Szene und den Profis weiterhin sehr eng, sodass der Einsatz des Innenverteidigers vorab durchgesickert war. Der Leihgabe der PSV Eindhoven war zwar in einigen Szenen die fehlende Matchpraxis anzumerken. Aber im Großen und Ganzen erledigte er seinen Job zuverlässig.
Nur gelegentlich kamen die Gäste über die Mittellinie. Selten war es so gefährlich wie bei Josip Brekalos Schuss nach Hackenvorlage von Matthias Svanberg (32.). Die Hausherren aber konnten die hohe Schlagzahl der Anfangsviertelstunde nicht mehr halten. Sie hatten zwar weiter mehr vom Spiel, aber es schlichen sich zunehmend kleinere Missgeschicke ein. Zweikämpfe prägten die Schlussphase der ersten Hälfte. Die Partie wurde zerfahrener.
Siebatcheu zum Ersten, Zweiten und Dritten
Die Halbzeitansage von Trainer Urs Fischer schien gefruchtet zu haben. Denn auch diesmal dauerte es nicht lange, bis Jordan Siebatcheu sich zweimal in Szene setzten konnte, aber jeweils knapp scheiterte bei dem Versuch, das 1:0 zu erzielen (47./49.).
Der Warnschuss von Maximilian Arnold, der knapp am rechten Pfosten vorbeirauschte, stachelte Union noch mal an. Der dritte Anlauf von Siebatcheu saß dann. Becker konnte sich auf links gegen Maxence Lacroix durchsetzen, gefühlvoll flanken und Jordan schädelte das Ding vor Micky van de Ven per Kopf rein zum 1:0 (55.).
Mit dem 2:0 durch Becker (77.) war das Ding endgültig durch. Auch die Intervention des Kölner Kellers brachte Schiedsrichter Robert Schröder nicht davon ab, den Treffer zu geben. Höhnische „Ohne Kruse habt ihr keine Chance“-Gesänge hallten durch die Alte Försterei.
Infos zum Spiel
- 1. FC Union Berlin: Rönnow 3 – Baumgartl 4 (62. Jaeckel), Knoche 2, Leite 2,5 – Trimmel 3, Khedira 2, Gießelmann 3 – Schäfer 3 (76. Seguin), Haberer 3 (62. Thorsby) – Becker 1,5 (86. Behrens), Siebatcheu 1,5 (86. Michel)
- VfL Wolfsburg: Casteels 3 – Baku 4, Lacroix 4, van de Ven 4, Paulo Otavio 4 (69. Gerhardt) – Arnold 3,5, Franjic 4,5 (79. Kaminski) – Svanberg 4 (60. F. Nmecha), Brekalo 4 (79. Paredes) – L. Nmecha 5, Waldschmidt 5 (Marmoush)
- Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover) 3
- Zuschauer: 22.012 (ausverkauft)
- Tore: 1:0 Siebatcheu (55.), 2:0 Becker (77.)
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