Der Ball liegt im Netz und Kevin Behrens dreht jubelnd ab - da war die Welt des 1. FC Union noch voll in Ordnung.
Der Ball liegt im Netz und Kevin Behrens dreht jubelnd ab - da war die Welt des 1. FC Union noch voll in Ordnung. City-Press/Florian Pohl

Sie wollten eine Reaktion zeigen auf den Auftritt in Leverkusen. Und das machten sie auch. Aber es langte am Ende nicht für den 1. FC Union für den erhofften Heimdreier. Trotz zweimaliger Führung hieß es am Ende nur 2:2 (2:2) gegen den FC Augsburg, womit die Eisernen dennoch auf Rang zwei sprangen.

Im letzten Heimspiel des Jahres mischte Trainer Urs Fischer seine Truppe noch einmal durch. Paul Seguin und Kevin Behrens durften von Beginn an ran. Dazu kehrten Danilho Doeki und Nico Gießelmann in die Startelf zurück. Für Christopher Trimmel, Morten Thorsby und Jordan Siebatcheu hieß es auf der Bank Platz nehmen. Timo Baumgartl stand nicht einmal im Spieltagskader.

Worum es ging, war ja auch jedem klar. Zähne zusammenbeißen. Einmal noch alles raushauen, ehe WM-Pause ist. Die Klatsche von Leverkusen vom Sonntag vergessen machen. Das Konto auf sensationelle 29 Punkte stellen. Und dann am kommenden Sonntag in Freiburg sehen, was noch geht.

Niederlechner ärgert den 1.FC Union doppelt

So weit der Plan. Und das Gros der 21.641 Zuschauer in der nicht ganz ausverkauften Alten Försterei wären damit bestimmt einverstanden gewesen, wenn man sie dazu befragt hätte.

Und die Mannschaft tat ihnen auch den Gefallen, den Plan erst einmal zu befolgen. Langer Ball von Seguin auf Sheraldo Becker, der umkurvt den aus seinem Kasten geeilten Rafal Gikiewicz und zwirbelten die Kugel aus spitzem Winkel zum 1:0 (7.) ins Netz. Sein siebter Saisontreffer. Der erste seit dem 16. September beim 2:0 gegen Wolfsburg. 

Allerdings zeigten die Gäste postwendend, dass sie nicht gewillt waren dieses Spielchen so einfach mitzumachen. Florian Niederlechner stellte die Partie wieder auf Gleichstand (8.). Womit sie noch lange nicht genug hatten, wie ein Lattentreffer von Robert Gumny wenig später bewies (13.). 

Beide Teams nun mit offenem Visier. Auch Gikiewicz im Kasten der Fuggerstädter musste bei einem Kopfball von Gießelmann zeigen, dass er sein Fach versteht. Doch nach 22 Minuten war er machtlos gegen einen Kopfball von Kevin Behrens! Erneute Führung der Eisernen. Was ein munterer Kick.

Gießelmann trifft die Latte, Behrens den Außenpfosten

Kurz vor der Pause gab es dann doch noch einen Dämpfer. Erneut war Niederlechner zur Stelle, als er einen Lattenabpraller von Ermedin Demirovic trefflich nutzte - 2:2 (38.). 

Langweilig ist anders. Änderte sich auch nach Wiederanpfiff zunächst nicht, als Gießelmann bei einem Freistoß aus 25 Metern die Latte erbeben ließ (49.). Die Eisernen wollten unbedingt den Dreier, hatten deutlich mehr vom Spiel. Knapp 60 Prozent Ballbesitz waren für Union zwar ungewöhnlich, sprachen aber eine deutliche Sprache. 

Nochmal erzitterte das Gebälk. Aber Behrens Kopfball ging nur an den Außenpfosten (68.). Verflixt noch mal. Zur Union mühte sich, kam aber nicht durch. Die Kugel ging knapp daneben.  Oder Giekiewicz zeigte sich anders als beim ersten Tor des Tages auf dem Posten.

Infos & Noten zum Spiel

  • 1. FC Union: Grill 4 – Doekhi 3,5, Knoche 3,5, Leite 2,5 – Ryerson 3, Khedira 3, Gießelmann 3 (83. Trimmel) - Seguin 3,5 (83. Thorsby), Haberer 3,5 (70. Haraguchi)  – Behrens 2 (83. Siebatcheu), Becker 2,5 (77. Michel)
  • FC Augsburg: Gikiewicz 3 – Gumny 3 (77. Oxford), Bauer 5 (32. Uduokhai 3), Gouweleeuw 4, Iago 3,5 – Rexhbecaj 3,5, Baumgartlinger 3 – Vargas 4 (66. Petkov), Demirovic 3  (66. Maier) – Niederlechner 2, Berisha 4 (32. Jensen 3,5)
  • Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel) 4
  • Zuschauer:21.641
  • Tore: 1:0 Becker (7.), 1:1 Niederlechner (8.), 2:1 Behrens (22.), 2:2 Niederlechner (39.)
  • Gelb: Khedira (5) – Gumny (2), Bauer (6), Demirovic (4), Gouweleeuw (7)

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