Trainingslager-Fazit

Union-Trainer Fischer: Alles schön, nur im Sturm muss noch mehr geh'n

Der 1. FC Union beendet sein Camp im Salzburger Land. Eigentlich ist Coach Urs Fischer zufrieden. Nur die Torquote passt ihm nicht ganz.

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Unions Erfolgstrainer Urs Fischer bei der Arbeit im Trainingslager in Österreich.
Unions Erfolgstrainer Urs Fischer bei der Arbeit im Trainingslager in Österreich.imago images/Koch

Das Trainingslager des 1. FC Union ist beendet. Eigentlich ist Trainer Urs Fischer mit dem Camp und seinem Team sehr zufrieden. Doch da gibt es eine wichtige Sache, bei der der Coach noch Optimierungsbedarf sieht. Es geht um den Sturm, es geht schlichtweg um zu wenig Tore, die die Eisernen bisher in der Sommervorbereitung geschossen haben!

Es gab sechs Testspiele bisher, aber nur zehn Treffer, davon sechs durch Mittelstürmer. Beim Warm-up-Test gegen Luckenwalde (2:0) traf Jordan Siebatcheu. Danach war Neuzugang Mikkel Kaufmann beim 2:0 gegen Zalaegerszegi TE FC erfolgreich.

Beim Heimspiel-Fest an der Alten Försterei gegen Rapid Wien (3:0) trafen der nominelle Zentralstürmer Kevin Behrens (2)  und der neue Stürmer David Datro Fofana (1). Das war so richtig nach dem Geschmack von Fischer. Doch dann gab es in den nächsten drei Testspielen nur jeweils einen Treffer. Sheraldo Becker als zweite Spitze beim 1:2 gegen Holstein Kiel. In den Tests gegen Pafos FC (1:2) und Udinese Calcio (1:0) traf dann kein Angreifer mehr.   

Fischer über den Union-Sturm: „Am Ende fehlt ein Abnehmer“

Viele Chancen versiebt. Union-Stürmer Kevin Behrens traf in der Vorbereitung nur zweimal.
Viele Chancen versiebt. Union-Stürmer Kevin Behrens traf in der Vorbereitung nur zweimal.imago images/Koch

Das sind dann die berühmten letzten Eindrücke aus Österreich und Fischer sagt: „Ich glaube, dass wir schneller in die Vertikale kommen. Jetzt gilt es, in Zone drei noch effizienter zu sein. Gerade wenn ich unsere Flanken sehe. Wir kommen immer wieder toll in die Aktionen, toll in den Raum, aber am Ende fehlt ein Abnehmer – oder es ist zu unpräzise. Da haben wir noch Luft nach oben.“

Es ist eine konstruktive Kritik an der Angriffsabteilung. Noch bessere Pässe, noch genauere Flanken, aber auch noch cleverere Laufwege und mehr Killerinstinkt der Mittelstürmer will er sehen. Fofana ist 20 Jahre alt, Benedict Hollerbach und Kaufmann zählen auch erst 22 Lenze. Sie müssen diese Cleverness noch erspielen, das braucht ein wenig Zeit.  

Platzt bei Siebatcheu noch der Knoten?

Stürmer Jordan Siebatcheu wartet auch nach einem Jahr noch auf seinen Durchbruch beim 1. FC Union.
Stürmer Jordan Siebatcheu wartet auch nach einem Jahr noch auf seinen Durchbruch beim 1. FC Union.imago images/Contrast

Doch da sind auch die beiden erfahrenen Mittelstürmer mit Behrens (32) und Jordan Siebatcheu (27). Der Franzose kam vergangene Saison von Young Boys Bern, fing stark an (mit drei Toren), aber ließ danach noch stärker nach.  Es folgte noch ein einziger Treffer. Platzt bei ihm noch der Knoten? Wenn nicht, wird er zum Verkaufskandidaten.

In der Rückrunde verlor er den Stammplatz an Behrens, der immerhin achtmal traf. Drei Liga-Tore weniger als Becker. Der wird die Eisernen bis zum Transferschluss am 31. August vielleicht noch verlassen. West Ham United bot bereits 20 Millionen Euro.

Fischer bleibt in seiner typischen Art aber ziemlich gelassen: „Bis zu diesem Tag kann vieles, vieles passieren. Mit dem musst du rechnen, das haben wir auch auf dem Schirm, mit dem musst du dann auch klarkommen.“ Das klingt so, als ob Union noch einen Mittelstürmer auf dem Zettel hat.