Weil Hertha 15 Millionen Euro nach Köln für Jhon Cordoba überwies, konnten die Domstädter 6 Millionen für Sebastian Andersson berappen. Nun sucht Union Ersatz, doch jeder Klub will ein großes Stück vom Kuchen abhaben.
Weil Hertha 15 Millionen Euro nach Köln für Jhon Cordoba überwies, konnten die Domstädter 6 Millionen für Sebastian Andersson berappen. Nun sucht Union Ersatz, doch jeder Klub will ein großes Stück vom Kuchen abhaben. Foto: Soeren Stache/zb/dpa

Seit Wochen erklingt am anderen Ende der Stadt das Klagelied, dass die Millionen von Investor Lars Windhorst das Transfergeschäft für Hertha BSC erschweren. Der neureiche Klub aus dem Westend wird auf der Suche nach Verstärkung überall mit Mondpreisen konfrontiert. Ein Dilemma, das Union jetzt mit dem Stadtrivalen teilt. Die Eisernen stecken ein klein wenig in der Windhorst-Falle.

Denn Hertha hat ja für Jhon Cordoba 15 Millionen Euro nach Köln überwiesen, die Domstädter konnten so sechs Millionen für Sebastian Andersson berappen. Und jeder weiß jetzt genau, dass auch in Köpenick Kohle für den Markt vorhanden ist. 

Zu beobachten ist das Ganze derzeit sehr schön beim Buhlen der Eisernen um Karlsruhes Philipp Hofmann (27). Deren Manager Oliver Kreuzer will bis zu vier Millionen abzocken für einen Angreifer, der im Bundesliga-Unterbau 40 Tore in 146 Partien für Paderborn, Kaiserslautern, Ingolstadt, Fürth, Braunschweig und Karlsruhe geschossen hat und dessen Wert sich laut Transfermarkt auf 1,5 Millionen Euro belaufen soll.

Verständlich, dass Oliver Ruhnert da nicht wahllos einen Blankoscheck ausstellen will. Zumal der 1,95 Meter große Angreifer seine Erstligatauglichkeit noch unter Beweis stellen muss.

Billiger wären  wohl Optionen aus dem Ausland. Doch da stellt sich  die Frage, wie schnell die dann wirklich integriert werden können. Von daher wird der eiserne Blick wohl eher verstärkt über den deutschen Markt schweifen. Gleichzeitig muss der Spagat geschafft werden, so wenig wie möglich der Windhorst-Millionen aus der Hand zu geben. Denn die Kohle ist knapp, solange weiterhin ohne signifikante Zuschauermengen gespielt werden muss.

Sollte der KSC stur bleiben, werden andere Kandidaten bei Ruhnert in den Fokus rücken. Interessant aus Liga zwei wäre wohl auch Bochums kongolesischer Mittelstürmer Silvere Ganvoula, der für den VfL in der abgelaufenen Spielzeit 13 Buden in 28 Spielen markiert hatte.

Oder Union setzt auf Sparkurs, legt die Windhorst Kohle auf die hohe Kante und versucht eine Leihe aus den Hinterbänken der Liga. Leverkusens Joel Pohjanpalo, der bei Bayer nach der Verpflichtung von Patrick Schick kaum Einsatzchancen haben dürfte, fällt einem da spontan ein. Oder aber auch Hoffenheims Klauss.