Union ohne Urs Fischer? Geht auch!
Es ist weiterhin fraglich, ob der Trainer der Eisernen zum Bayern-Hit dabei ist.

Der Slogan bei den Eisernen während der Corona-Tage lautete #wartenaufunion. Dieser Twitter-Hashtag kann derzeit getrost modifiziert werden in #wartenaufurs. Denn alles bei den Köpenickern ist derzeit darauf ausgerichtet, ob und wann Chefcoach Urs Fischer aus seinem Trainingslagerexil zurückkehrt.
Der Schweizer hatte das Quarantänetrainingslager im niedersächsischen Barsinghausen aus privaten Gründen vorzeitig verlassen. Mit Corona hat das zum Glück nichts zu tun. Seine Rückkehr ist offen. Klar ist nur, dass er gegen die Bayern am Sonntag nicht auf der Bank der Eisernen Platz nehmen kann, wenn er zuvor nicht den finalen Corona-Abstrich am Sonnabend gemacht hat. Der ist vorgeschrieben. Auch eine gesonderte Abschottung ist dann bei einem negativen Befund für den Schweizer nicht nötig.
Hoffmann am Mikro?
Logischerweise möchte bei Union keiner auf den Schweizer verzichten. Erst recht nicht am Sonntag im Spiel gegen den FC Bayern. Auch wenn sein Co Markus Hoffmann ihn in der Öffentlichkeit vertritt und derzeit bei Instagram Einblicke auf die Arbeit in der Deisterregion gibt, erwägt Union die obligatorische Spieltagspressekonferenz – für gewöhnlich zwei Tage vor dem Match – auf Sonnabend zu verschieben, weil ja dann erst feststehen kann, ob Fischer für seinen zweiten Coronatest vor Ort sein wird. Wenn nicht, muss auch hier Hoffmann vor die Mikrofone und Kameras treten.
Grundsätzlich stellt sich die Frage, wie das Team mit der Abwesenheit des Chefs umgeht. Macht sich etwa Verunsicherung breit? Eher nicht. Denn für die ist das ein alter Hut. Schon zu Zweitligazeiten musste der 54-Jährige einmal für ein paar Tage zurück in die Berge fahren, weil seine Frau etwas unerwartet vor einem operativen Eingriff stand. Seinerzeit leitete Sebastian Bönig das Training für einige Tage. Und auch jetzt in diesen Corona-Tagen gab es durchaus Einheiten, an denen Fischer sich mit anderen Dingen beschäftigen musste, also gar nicht oder nur teilweise auf dem Platz stand. Markus Hoffmann und Bönig waren dann in enger Abstimmung mit Fischer dennoch mit dem Team alleinverantwortlich unterwegs. So wie halt jetzt. Nur dass Fischer nicht einen Steinwurf weit entfernt im Büro hockt.