Manager Oliver Ruhnert scherzt mit Max Kruse und Akaki Gogia.
Manager Oliver Ruhnert scherzt mit Max Kruse und Akaki Gogia. Foto: Matthias Koch

Pardiesvogel. Zocker, Entertainer. Drei Worte, ein Mann. Max Kruse ist noch nicht mal ins Mannschaftstraining beim 1. FC Union eingestiegen und doch ist der 32-Jährige in aller Munde. Und sei es nur durch sein allabendliches Format „Auf der Couch“, bei dem er immer einen seiner neuer Kollegen einlädt, um mit ihnen über Gott und die Welt zu plaudern. Und natürlich auch ein ganz klitzekleines wenig über sich.

Im Mannschaftskreis kommt das übrigens gar nicht so übel an. „Das macht Spaß. Und es ist auch für die Fans nicht schlecht, mal ein paar Einblicke zu bekommen. Er macht das sehr unterhaltsam“, meinte beispielsweise Unions Kapitän Christopher Trimmel.  Auch die Fans genießen diese Abwechslung von den sonst so üblichen Verlautbarungen, weil sie zum einen etwas über Kruse und zum anderen etwas über die Spieler erfahren, was ihnen so oft nicht bewusst war. 

Die Frage, warum der Klub das Potenzial dieses Formats nicht über seine eigenen Kanäle ausschöpft steht ebenso im Raum wie das große Rätselraten, seit wann es in Köpenick goutiert wird, dass Spieler sich freimütig und ohne Kontrolle der hauseigenen Medienabteilung in Szene setzen.  Die Frage nach der Vertragsdauer von Nico Gießelmann - die er aber unbeantwortet ließ - kann nicht im Sinne von Union sein. Seit geraumer Zeit wird da ja nichts mehr bekanntgegeben. 

Niemand ist größer als der Klub, hatte es bei Kruses Ankunft in Köpenick geheißen, als der extrovertierte Kicker mit einem Motorrad öffentlichkeitswirksam seine Kreise drehte. Wächst da einer den Eisernen über den Kopf? Oder sind das nur Anlaufschwierigkeiten?

Manager Oliver Ruhnert beobachtet das bunte Treiben aufmerksam, bleibt aber noch gelassen, wie er in einem Interview mit dem Kicker verriet: „Es ist ja nicht so, dass wir nicht wüssten, auf welche Art Spieler wir uns einlassen. Natürlich wissen wir, dass an Max Kruse ein höheres Interesse besteht als an unserem Busfahrer. Wir sind nicht naiv. Aber ich habe keine Probleme mit den Spielern dahingehend. Wenn es mir zu bunt wird, sage ich es. Ansonsten glaube ich schon, dass man sich arrangiert.“ Man darf gespannt sein, ob da alle Seiten die Kurven kriegen werden. Denn eins ist schon jetzt klar - verbiegen lässt sich ein Max Kruse nicht.