Unions Derby-Held Torsten Mattuschka (r.) steht für Sky bei vielen Partien der Zweiten Liga vor der Kamera. Also auch bald bei Spielen von Hertha BSC?
Unions Derby-Held Torsten Mattuschka (r.) steht für Sky bei vielen Partien der Zweiten Liga vor der Kamera. Also auch bald bei Spielen von Hertha BSC? Foto: Imago

Ausgerechnet Tusche! Torsten Mattuschka, die lebende Union-Legende, der Derby-Held von 2011, hat keine Karte für das Stadtduell bei Hertha BSC. Unvorstellbar, eigentlich. Doch es liegt nicht daran, dass er keine hätte bekommen können. So bitter das für den Ex-Union-Profi am Sonnabend ist, wenn ab 18.30 Uhr Teil drei der Stadtmeisterschaft im Olympiastadion über die Bühne geht: Tusche muss arbeiten!

Ärgerlich! Aber nicht zu ändern. „Ich bin doch bei Sky als Co-Kommentator für die Zweite Liga im Einsatz. Ich bin in Nürnberg beim Spiel gegen Darmstadt, erklärt der 41-Jährige.

Auch am Valznerweiher will er natürlich so viel wie möglich vom Derby mitbekommen. Aber das wird aus der Ferne natürlich nicht so einfach. Zumal der Kick des Klubs gegen die Lilien ja unmittelbar nach dem Ende des Hauptstadtduells steigt und Tusche in der Vorberichterstattung gefragt ist. Denn Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps.

Torsten Mattuschka hätte bei Hertha-Abstieg Heimvorteil

Kann es sein, dass Tusche in der kommenden Spielzeit womöglich häufiger bei Hertha zu finden ist in seiner Tätigkeit für den Sender Sky, der exklusiv die TV-Rechte der Zweiten Liga besitzt? Ein Roter die Blauen kommentieren und kritisieren muss? „Stand heute, ja! Dafür muss man ja nur auf die Tabelle gucken. Aber noch ist es nicht so weit“, meint der einstige Spielmacher der Köpenicker.

Dass die Köpenicker nun zum Sargnagel für die Jungs aus dem Westend werden, sieht er nicht so. „Auch wenn ich nicht an einen Hertha-Sieg gegen Union glaube, die können immer noch den Klassenerhalt schaffen. Die spielen noch gegen die direkten Konkurrenten. Gegen Augsburg, Stuttgart und Bielefeld. Wenn sie das da nicht schaffen, dann haben sie es nicht anders verdient“, so Tusche weiter, der neben seinem Fernsehjob ja auch noch als Co-Trainer von Regionalligist VSG Altglienicke unterwegs ist.

Und was ändert sich für ihn persönlich, wenn Hertha doch runter muss? „Nichts. Ich werde das genauso machen wie bei allen anderen Zweitligaspielen, bei denen ich im Einsatz bin. Aber ich muss nicht immer so weit fahren. Ich kann bei fünf, sechs Spielen einfach bequem die S-Bahn nehmen“, meinte Tusche mit einem Lachen. Spart Zeit. Und Nerven.

Torsten Mattuschka will nicht, dass Hertha absteigt

Union kann es sich nicht leisten, Nachbarschaftshilfe zu leisten. Für die Eisernen geht es ja auch noch um sehr viel. Europa winkt erneut. Da zählt jeder Punkt. „Man hat ja gegen Köln schon gesehen, was jetzt wieder abgeht, wo die Zuschauer wieder da sind. Das war überragend. Und das wird am Sonnabend in der alten Betonschüssel auch so sein. Davon gehe ich ganz fest aus“, meinte Mattuschka.

Grundsätzlich will er ja gar nicht, dass Hertha absteigt. „Aber die Punkte müssen sie woanders holen, nicht diesen Sonnabend“, so Mattuschka weiter. Denn ohne Derby würde dem Fußball in der Stadt was fehlen, glaubt er. „Das sind doch die Spiele, auf die du hinfieberst, auf die du dich schon Wochen im Voraus freust.“ Offensichtlich auch dann, wenn man nicht selbst dabei sein kann ...

Lesen Sie hier mehr über die Eisernen und hier mehr über Hertha BSC >>