Torwart spricht exklusiv im KURIER, Teil VI
Union-Keeper Andreas Luthe: Abstiegskampf? Aus diesem Modus kommen wir nie raus
Im letzten Teil der großen Serie geht es darum, was die Eisernen so besonders macht und wie sie damit umgehen.

Was Union als etwas Besonderes im Vergleich zu anderen Mannschaften auszeichnet? Das ist nicht ganz so einfach zu sagen. Ich bin ja auch kein großer Wandervogel. Wenn ich an meine bisherigen Stationen mit Bochum und Augsburg denke, fallen mir zuerst die Parallelen auf.
Vielleicht fühle ich mich deshalb auch so wohl hier. Keiner dieser Klubs gehört zum Konzert der ganz Großen. Jedes Jahr geht es ums Überleben. Man kämpft immer gegen den Abstieg. Mal ist es knapper, mal gelingt es besser, aber man weiß, dass man nie wirklich aus diesem Modus rauskommen wird.
Bei Union ist nichts Zufall
Man kann sich nicht mit denen vergleichen, die in den Top fünf oder sechs sind. Das ist unrealistisch und das wird sich auch nicht ändern. Aber weil man das weiß, kann man daraus eine große Stärke ziehen.
Wir hatten uns dieses Jahr natürlich nicht auf die Fahne geschrieben, in Europa zu landen. Zumindest nicht von vorneherein. Wir wollte die Klasse halten und die Großen so oft wie möglich ärgern.
Das lief vor allem im ersten Halbjahr richtig gut. Weil wir es uns auch hart erarbeitet haben. Wenn ich an das 1:1 beim 2:1 gegen Leipzig im letzten Spiel denke, als Marvin Friedrich diesen Volley sensationell trocken in die Maschen haut. Dieser Standard ist typisch für uns. Das war kein Zufall, denn bei uns ist so gut wie nichts Zufall.
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Für „offenes Visier“ reicht es nicht
Wenn wir mal vom Auswärtsspiel in Wolfsburg absehen, sind wir das ganze Jahr über marschiert und haben sehr stabile Leistungen gebracht. Das ist nicht selbstverständlich. Fußball spielen können wir, aber die meisten Mannschaften sind uns spielerisch überlegen und individuell besser besetzt.
Wir waren bereit, jede Woche sehr viel zu investieren. Vielleicht gab es Momente, wo wir das mal kurz aus den Augen verloren haben. Aber nicht viele. Für mich gab es im zweiten Halbjahr zwei Schlüsselspiele.
Da war dieses 2:5 in Frankfurt. Das hat uns sehr eindrücklich gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir unsere Tugenden auf den Platz bringen und man nicht einfach mit offenem Visier mitspielen kann. Dazu reicht unsere individuelle Klasse nicht aus.
Bayern ärgern, das war groß
Das andere Spiel war für mich das Auswärtsspiel in München, als wir die 40 Punktemarke geknackt haben. Ab da haben wir daran geglaubt, dass uns etwas Großes gelingen kann, noch größer als der Klassenerhalt. Wir kannten ja das Restprogramm und wussten, für den großen Coup würde es nicht langen, nur zu Hause zu punkten.
Dieses 1:1 bei den Bayern hat gezeigt, dass es möglich ist und wir die Großen richtig ärgern können. Diese Überzeugung hat uns dann auch durch die letzten Partien getragen.